Hamburg. Der Kreisläufer kam im Sommer zum Aufsteiger HSV Hamburg. Zum Auftakt der Handball-Bundesliga geht es gegen seine alte Heimat.

Peter Weichselmann ist kein Typ, der gerne im Rampenlicht steht. Als Entdecker eines späteren Nationalspielers würde sich der 68 Jahre alte Gymnasiallehrer niemals inszenieren. Weichselmann ist wahrscheinlich ein schwäbischer Prototyp. Bescheiden, fleißig – „schaffe, schaffe, Häusle baue“ eben. Dass Manuel Späth nach seinem Wechsel zum HSV Hamburg (HSVH) an diesem Mittwoch in seine 15. Saison in der Handball-Bundesliga geht, macht Weichselmann aber dennoch stolz.

„Über die Medien habe ich mitbekommen, dass er ein Aushängeschild unseres Vereins geworden ist“, sagt Weichselmann, der den heute 35 Jahre alten Späth in der B-Jugend des TB Ruit, eines kleinen Vereins südöstlich von Stuttgart, vor 19 Jahren als Trainer kennenlernte. „Am Anfang hat er im Rückraum gespielt, erst im zweiten Jahr in der B-Jugend habe ich ihn wegen seiner Statur und Beweglichkeit an den Kreis gestellt“, erinnert sich Weichselmann.

Manuel Späth will sich beim HSV Hamburg mit Niklas Weller ergänzen

Manuel Späth muss lachen, als er von der Geschichte seines Jugendtrainers hört. „Als Kreisläufer hat es ganz gut geklappt, das war damals die richtige Entscheidung“, sagt der 40-malige Nationalspieler, der im Sommer vom portugiesischen Topclub FC Porto an die Elbe kam. Zuvor spielte der zwei Meter große Abwehrspezialist drei Jahre beim TVB Stuttgart.

Die meisten seiner 469 Bundesligaspiele bestritt er aber für seinen heutigen Gegner Frisch Auf Göppingen. „Wenn man dort elf Jahre gespielt und gelebt hat, ist es natürlich etwas Besonderes. Die Vorfreude auf das erste Ligaspiel mit einem neuen Verein und endlich wieder mit Zuschauern ist aber unabhängig davon sehr groß“, sagt Späth.

Da Göppingen nach seinem Weggang 2017 mehrere Umbrüche erlebte, kenne er nur noch wenige Spieler. Mit Tim Kneule und Nationalspieler Marcel Schiller habe er noch regelmäßig Kontakt, erzählt Späth, der mit HSVH-Kapitän Niklas Weller das Kreisläuferduo bildet. „Niklas und ich ergänzen uns sehr gut. Wenn wir in der Liga mithalten wollen, müssen wir am Kreis doppelt gut besetzt sein. Wir sehen uns eher als Team und weniger als Kontrahenten“, sagt Späth. „Niklas’ Stärken liegen vielleicht etwas mehr vorne, meine eher hinten.“

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Und Peter Weichselmann? Der hat heute gar nicht mehr so große Lust auf den modernen Profihandball: „Ich bin entsetzt, dass es oft nur noch auf Einzelaktionen ankommt. Auch mit einem Manuel Späth stand für mich immer die Mannschaft im Vordergrund.“