Hamburg. Nach den Ausfällen von Weller und Tissier müssen andere die Bundesliga-Handballer führen. Ist die zweite Reihe stark genug?

Während die meisten Spieler des HSV Hamburg (HSVH) am Montag zum Straftraining im Volkspark antraten – Trainer Torsten Jansen hatte den Bundesligahandballern nach der 29:34-Blamage gegen Abstiegskandidat HBW Balingen-Weilstetten den trainingsfreien Montag gestrichen – war Leif Tissier im Lans Medicum zu Gast. Im ersten Angriff der Partie am Sonntag hatte sich der Spielmacher an der Schulter verletzt, das MRT lieferte am Montag die bittere Diagnose: Anbruch des Schultergelenks. Der 22-Jährige wird rund fünf Wochen ausfallen, mindestens vier Spiele verpassen.

Mit Tissier und Kreisläufer Niklas Weller (Außenbandriss und Innenbandanriss) hat der HSVH innerhalb von drei Tagen seine zwei wichtigsten Offensivspieler verloren, zuletzt standen beide 2016 nicht zur Verfügung. „Im Angriff sind Weller und Leif unsere Hauptachse, unsere gefährlichste Waffe“, sagte Linksaußen Tobias Schimmelbauer nach der Nicht-Leistung gegen Balingen. Ersatzkreisläufer Manuel Späth steht zwar in der Abwehr stabil, offensiv mangelt es ihm aber weiterhin am Spielverständnis mit den Rückraumspielern – insbesondere da er mit Dominik Axmann und Philipp Bauer nun zwei Spieler als Hauptanspielpartner hat, mit denen er bisher kaum zusammen auf der Platte stand.

HSV Handball: Mit Weller und Tissier fehlen wichtige Spieler

„Natürlich fehlen mit Weller und Tissier wichtige Spieler. Aber das ist keine Entschuldigung für die Leistung. Mit dem Kader, den wir zur Verfügung haben, müssen wir Balingen zu Hause schlagen“, sagte Späth. Insbesondere der krasse Leistungsabfall drei Tage nach dem überzeugenden 34:28-Sieg bei den Rhein-Neckar Löwen war nur schwer zu begreifen. „Die Mannschaft ist nun mal nicht stabil. Wir haben 22 Punkte, was überragend ist. Das dürfen wir auch nicht vergessen. Trotzdem sind die Ansprüche nach dem Sieg in Mannheim auch gestiegen“, stellte Torwart Johannes Bitter nach dem Spiel fest.

Wenn der Aufsteiger nach der Länderspielpause am 21. April bei der TSV Hannover-Burgdorf gastiert, werden Weller und Tissier fehlen. Umso wichtiger, dass die Spieler aus der zweiten Reihe eine klare Leistungssteigerung hinlegen. Die erste Gelegenheit dazu hatten sie beim Straftraining am Montag.