Hamburg. Bundesliga-Handballer verpassen nach einem dramatischen Spiel einen möglichen Sieg in Göppingen. Dabei führten sie bereits deutlich.

Am Ende eines dramatischen Handball-Abends gaben sich Torsten Jansen und Markus Baur fair die Hand. 2007 waren beide als Spieler zusammen Weltmeister geworden, am Donnerstagabend teilten sich Jansen und Baur als Trainer die Punkte. Wirklich glücklich konnte Jansen nach dem 26:26 (16:9) nicht sein, sein HSV Hamburg (HSVH) hatte bei Baurs Frisch Auf Göppingen nach einem indiskutablen Leistungseinbruch in Hälfte zwei eine Achttoreführung verspielt. Erst am Mittwoch war Baur als Nachfolger für Hartmut Mayerhoffer als neuer Trainer der kriselnden Göppinger vorgestellt worden. „Wir sind selbst schuld. Das fühlt sich heute an wie eine Niederlage“, sagte Linksaußen Casper Mortensen, mit sieben Toren bester HSVH-Werfer.

Frisch Auf merkte man nach wenigen Minuten die Verunsicherung an, immer wieder fing der HSVH Pässe ab. Exemplarisch für Göppingens Angriffsschwäche war ein Spielabschnitt Mitte der ersten Halbzeit, als die Hausherren nach Zweiminutenstrafen gegen Hamburgs Kapitän Niklas Weller und Mortensen in doppelter Überzahl agierten, es aber nicht schafften, sich eine klare Torchance herauszuspielen.

Auch dank mehrerer Paraden von HSVH-Keeper Johannes Bitter (insgesamt zehn) zogen die Hamburger gnadenlos davon. Kurz vor der Pause hörte man in der EWS Arena nur noch das Quietschen der Turnschuhe, die Fans waren angesichts des Achttorerückstands (16:8) wohl schockgefrostet.

HSV Hamburg verspielt Führung: Fans kochen

Nach der Pause brach der HSVH zusammen. „Wir haben vorn keine Überzeugung mehr, hinten bekommen wir keine Zwei-gegen-zwei-Situationen gelöst. Wir müssen mental da sein“, schimpfte Jansen in einer Auszeit. 15 Minuten vor Schluss war aus der klaren Führung ein 20:20 geworden, die 3000 Fans waren nicht nur aufgetaut, sie kochten emotional. Mortensen vergab seinen dritten Siebenmeter, Göppingen führte plötzlich 26:24 (57.). Am Ende durfte der HSVH froh sein, einen Punkt gerettet zu haben.

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