Hamburg. Der Zweitliga-Tabellenführer unterliegt dem TV Großwallstadt. Niklas Weller war mit zehn Toren bester Hamburger Werfer.

Torsten Jansen war der Frust anzumerken. „Wir haben vorne unerklärliche Fehler gemacht, die uns normalerweise nur selten passieren. Hinten haben wir dämliche Tore und auch dämliche Zweiminutenstrafen bekommen“, klagte der Trainer des HSV Hamburg (HSVH) nach der 27:28 (14:13)- Heimniederlage gegen den TV Großwallstadt. Für den HSVH war es die erste Saisonniederlage in der heimischen Sporthalle Hamburg in Winterhude.

Für das Spiel konnte Jansen nach fünfwöchiger Verletzungspause wieder auf seinen etatmäßigen Rückraumrechten Jan Forstbauer zurückgreifen. Der 28-Jährige war nach überstandenem Hexenschuss erst am vergangenen Donnerstag wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt, weshalb zunächst Jannik Hausmann für ihn auf der Platte stand.

Es waren keine fünf Minuten gespielt, da erzielte HSVH-Kreisläufer Niklas Weller bereits seinen dritten Treffer (4:3/5.). In den ersten Minuten dominierten wie erwartet die Offensivreihen, beide Deckungen hatten Probleme, den Zugriff zu finden. „Kommt, Männer, wir müssen uns reinarbeiten!“, feuerte Hausmann seine Mitspieler hinten an.

HSV Hamburg führte schon mit vier Toren

Sie gehorchten. Zwei Rückraumtreffer von Philipp Bauer später stand erstmals eine Vier-Tore-Führung für den HSVH (10:6/19.), Gästetrainer Ralf Bader reagierte mit einer Auszeit. Großwallstadt ließ sich jedoch nicht abschütteln, fünf Minuten vor der Pause war der HSVH-Vorsprung wieder auf einen Treffer zusammengeschmolzen (11:10/25.).

Als zunächst Dominik Axmann (28.) und wenige Sekunden später Leif Tissier (29.) fragwürdige Zweiminutenstrafen erhielten, schimpfte HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke auf der Tribüne wie ein Rohrspatz. Nur weil Rückkehrer Forstbauer zweimal erfolgreich aus dem Rückraum abzog, stand zur Halbzeit eine knappe 14:13-Führung.

HSVH-Keeper glänzt mit elf Paraden

Nach Wiederbeginn stellte erst Tissier die alte Viertoreführung wieder her (17:13/34.), dann parierte Torwart Jens Vortmann (insgesamt elf Paraden) innerhalb von 23 Sekunden zwei Siebenmeter (34./35.). Während Großwallstadt wie im ersten Durchgang dranblieb, wirkte das Schiedsrichterduo mitunter überfordert (19:18/40.). „Schiri! Meine Fresse!“, brüllte Frecke stocksauer durch die leere Sporthalle Hamburg.

Das Spiel blieb hitzig, der HSVH verlor zusehends das Konzept. Mitte der zweiten Halbzeit kamen die Gäste nach einer Zweiminutenstrafe gegen HSVH-Linksaußen Tobias Schimmelbauer sogar zum Ausgleich (22:22/48.). Elf Sekunden vor Schluss erzielte Großwallstadts Savvas Savvas das entscheidende 27:28, der HSVH konnte nicht mehr ausgleichen..