Hamburg. Personalwechsel beim Handball-Zweitligisten. Alle Beteiligten zeigen sich zufrieden mit den beiden Transfers.

Wie man sich richtig verabschiedet, schienen beide Torhüter gewusst zu haben: Aron Edvardsson hielt den Zweitligamännern des Handball Sport Vereins Hamburg (HSVH) am Freitagabend in den Schlusssekunden einen Punkt in Hamm (24:24) fest. Jonas Maier absolvierte zeitgleich bei seinem letzten Auftritt für die SG BBM Bietigheim gegen Aue (33:29) laut Trainer Jon Jonsson „seine beste Partie bei uns“.

Der Isländer Edvardsson und der Schwetzinger Maier stellten sich mit ihren Paraden ins Rampenlicht, in dem sie am letzten Tag der Transferperiode ohnehin stehen sollten.

HSV und Bietigheim tauschen die Torhüter

Der Tabellenneunte aus Hamburg und der schwäbische Bundesligaabsteiger, als Tabellenvierter im Aufstiegsrennen, tauschen ihre Schlussmänner. Edvardsson unterschrieb nach eineinhalb Jahren an der Elbe in Bietigheim, wo er 2016/17 zum Erstligaaufstieg beigetragen hatte, einen Vertrag bis Juni 2021. Beim HSVH hätte der 30-Jährige keinen Kontrakt über den Sommer hinaus erhalten.

Der frühere Juniorennationalspieler Maier (26) dagegen soll beim HSVH bis zum Saisonende vorspielen, sich unter Wettkampfbedingungen für eine längerfristige Anstellung empfehlen.

HSV spart Gehälter zweier Großverdiener

„Der Wechsel jetzt ergibt für alle Beteiligten Sinn. Jonas war unser Wunschkandidat“, sagt Sebastian Frecke. Der HSVH-Geschäftsführer war erstmals Ende Januar aus Bietigheim kontaktiert worden, nachdem entschieden war, dass Edvardssons Vertrag nicht verlängert wird. Der Isländer hat nun Klarheit, zudem die Chance aufzusteigen.

Die, das räumten die HSVH-Verantwortlichen bereits bei der Winterleihe von Jens Schöngarth (31) zu Meister SG Flensburg ein, gibt es in Hamburg in dieser Spielzeit nicht. Das Gehalt beider Großverdiener spart der Verein. Am 8. März empfängt der HSVH Bietigheim in der Sporthalle Hamburg. Edvardsson soll dann gebührend verabschiedet werden.

Neu-Keeper Maier hat nicht immer überzeugt

Der 84-malige Nationalspieler will „in Bietigheim, wo ich meine bisher beste Zeit hatte, wieder zu meiner alten Stärke finden“. Punkte wie in Hamm sicherte der 2,05 Meter große Schlaks dem jungen Hamburger Team zu selten. Kritik wegen fehlender Konstanz musste sich auch der 16 Zentimeter kleinere Maier anhören.

Zu Saisonbeginn vom Bundesligisten TVB Stuttgart nach Bietigheim gewechselt, blieb er wie zuvor hinter Stuttgarts Nationaltorhüter Johannes Bitter (37) Stellvertreter hinter Jürgen Müller (33/beide früher HSV). In knapp der Hälfte der Spielzeit kam der bei den Rhein-Neckar Löwen ausgebildete Maier auf eine ähnliche Abwehrquote wie Edvardsson (26:28 Prozent).

Nach einer „turbulenten Woche“ wird Maier am Montag in Hamburg erwartet. Im Heimspiel am Freitag (20 Uhr) gegen Gummersbach will er „an die Leistung des letzten Spiels anknüpfen“. Es war, wie gesagt, seine bisher beste.