Hamburg/Coburg. Durch das 29:35 bei den Oberfranken fällt das Team von Trainer Torsten Jansen in der Zweiten Liga auf Rang sieben zurück.

Immerhin – es gab in den vergangenen Wochen Teams, die hat der neue Tabellenführer der 2. Handball-Bundesliga härter abgekocht: der Ligavierte Eisenach verlor beim HSC Coburg 23:31, der Dritte Hamm mit 28:36. Da nimmt sich die 29:35 (17:18)-Niederlage des Handball Sport Vereins Hamburg in der Vestestadt nicht aus. Die Oberfranken jedoch gingen am Sonnabend mit einer Zusatzzutat vor 2833 Zuschauern ins Spiel: eine ordentliche Prise Extra-Motivation. Nach dem 28:34 von Essen in Aue und dem eigenen achten Heimsieg im achten Spiel grüßt nun Coburg als Spitzenreiter. Die ersatzgeschwächten Hamburger fanden in der Fremde auch bei der vierten Auswärtsniederlage in Folge kein Rezept. Sie fallen auf Rang sieben zurück.

HSV-Trainer kritisiert technische Fehler seiner Spieler

„So dürfen wir nicht aus der Halbzeit kommen. Da unterlaufen uns wie zu Beginn des Spiels zu viele technische Fehler“, benannte Hamburgs Rückraumrechter Jan Forstbauer die entscheidende Phase nach Wiederanpfiff. Mit einem 1:7-Lauf stellte der HSC den aus HSVH-Sicht respektablen Ein-Tor-Halbzeitrückstand auf eine Sieben-Tore-Hypothek (18:25/41. Minute). Über acht Minuten blieben die Hamburger ohne Treffer, warfen dem Gegner dagegen die Bälle in die Hände. „Dann hatte Coburg leichtes Spiel im Gegenstoß, bestrafte jeden Fehler mit einem Gegentor“, sagte Kapitän Niklas Weller enttäuscht.

Der Kreisläufer mit zwölf Treffern und der im ersten Spielabschnitt aus dem Rückraum starke Forstbauer (acht Tore) waren die erfolgreichsten Hamburger Werfer. Der Rest des Teams fiel ab, geriet gegen diesen Gegner an seine Grenzen oder zollte dem intensiven Tempo der Gastgeber Tribut. Der Ertrag aus dem linkem Rückraum um Lukas Ossenkopp, Jan Kleineidam (beide null Tore) und Philipp Bauer (zwei) blieb dürftig. „In der Abwehr bekommen wir zudem über weite Strecken keinen Zugriff“, klagte Weller.

HSV kassiert so viele Gegentore wie noch nie unter Jansen

35 Gegentore, mehr kassierte das Team von Trainer Torsten Jansen in Liga zwei noch nie. Torwart Aron Edvardsson (zehn Paraden) war oftmals auf sich allein gestellt. Allein fünf vermeidbare Fehlpässe spielten die Hamburger bis zur zwölften Spielminute (4:7), sechs Abspielfehler folgten in den zweiten 30 Minuten. Coburgs Rechtsaußen Florian Billek (zwölf Tore), mit 106 Treffern der Toptorschütze der Liga vor Weller (102), war zumeist der Nutznießer der Hamburger Unkonzentriertheiten.

Der HSVH, der am kommenden Sonntag den TV Emsdetten (17 Uhr, Sporthalle Hamburg) empfängt, verlor damit ausnahmslos gegen die Top fünf der Liga. Doch auch ohne eigenen Spitzenplatz dürfte das Team im Aufstiegskampf Zünglein an der Waage bleiben. Vier der fünf Anwärterclubs gastieren in der Rückrunde 2020 in Hamburg.