Hamburg. Der Zweitligaclub HSV Hamburg ist gegen Drittligist Eintracht Hagen gefordert – Linkshänder dürfen spielen.

Die drängendste Frage ließ sich pünktlich zum Abschlusstraining am Freitagnachmittag klären: Den Pflichtspielauftakt an diesem Wochenende im DHB-Pokal können die Zweitligamänner des Handball Sport Vereins Hamburg mit links nehmen. Die Spielgenehmigung seitens des Ligaverbands für die Rückraumrechten Jens Schöngarth (30) und Jan Forstbauer (27) trudelte rechtzeitig aus Köln ein. Die Verträge von Toptransfer Schöngarth (Zweijahresvertrag) und Weiterhin-Hamburger Forstbauer (neuer Einjahresvertrag) konnten im Nachlizenzierungsverfahren dank weiterer Sponsorenzusagen gegenfinanziert werden. Zweifel bestanden laut Vereinsführung daran nie.

Weitere Fragen zum „First Four“- Turnier in der ersten Pokalrunde in Göttingen, wo Hamburg gegen Zweitligaabsteiger Eintracht Hagen (Sa, 19 Uhr) wirft, beantwortet das Abendblatt.

Format & Gastgeber: Martin Schwalb macht keinen Hehl daraus, dass ihm das Eingangsformat mit vier Mannschaften in der Halle des unterklassigsten Vereins nicht gefällt. „Die Zuschauerresonanz fehlt“, klagt der HSVH-Sportchef. Dazu biete ein Auftaktsieg keinen Mehrwert. „Wir gewinnen, treten am Sonntag gegen Magdeburg an, verlieren und fahren nach Hause“, unkt Schwalb getreu dem Motto: Außer Spesen nichts gewesen.

Er würde den Erstligisten gerne vor „voller Hütte in Hamburg“ empfangen. Der SC Magdeburg trifft als turmhoher Favorit auf den Drittligisten und Gastgeber Northeimer HC (Sa, 16 Uhr). Der Sieger misst sich tags darauf (So, 16 Uhr) mit Hamburg oder Hagen. Erstmals im Pokal ist die Liveübertragung via Onlineplattform Sportdeutschland.tv Pflicht.

„Wir richten das Turnier gerne aus. Für uns ist es eine attraktive Chance, den Handball in unserer Region zu stärken“, sagt Knut Freter, der Vorsitzende des NHC. Im vergangenen Jahr war der THW Kiel Erstrundenpokalgast in der Sparkassen-Arena in Göttingen. Mit knapp 4000 Zuschauern an beiden Tagen stellten die Südniedersachsen den Spitzenwert aller Turniere. „In diesem Jahr wären wir mit 1000 Zuschauern pro Tag zufrieden“, sagt Freter. 60 Hamburger sollen sich auf den Weg machen.

Doch Abhilfe naht: Der Pokal wird reformiert, die Viererturniere nach vier Spielzeiten zugunsten direkter K.-o.-Duelle pro Runde 2020/21 abgeschafft.

Ausgangslage & Form: Auf dem Papier ist der HSVH als Zweitligist gegen den Drittligisten Hagen erstmals seit der Neuausrichtung 2016 Favorit. „Damit müssen meine Spieler richtig umgehen“, mahnt Trainer Jansen auch zur mentalen Bereitschaft. Als Außenseiter kamen die Hamburger bislang nicht über das Auftaktspiel hinaus. Das soll sich ändern. „Die Vorbereitung war gut, der Heide-Cup zuletzt mit starken Ergebnissen hat zusätzlich motiviert. Die Mannschaft hat sich Woche für Woche gesteigert“, bilanziert Schöngarth. Noch sei man zwar nicht bei 100 Prozent, „auch ich selbst nicht. Aber ich weiß, da kommt noch mehr“, verspricht der Führungsspieler.

Absteiger Hagen, gegen den der HSVH in der Vorsaison doppelt gewann (26:21/30:20), hat einen zweitligareifen Kader zusammenhalten können. Die früheren Hamburger Tobias Mahncke (34/Tor) und Tim Stefan (24/Rückraum) sind ein Zeugnis davon. Beim HSVH sind Torwart Aron Edvardsson (muskulär), Kapitän Lukas Ossenkopp und Philipp Bauer (alle Rücken) angeschlagen.

Und Magdeburg? Der Erstligadritte kennt als ausgewiesenes Pokalteam nur ein Ziel: das Final Four in der Barclaycard Arena in Hamburg am 4./5. April 2020. „Es wäre schön, die alten Kollegen wiederzutreffen“, sagt Schöngarth, der 2016 mit dem SCM den Pokalsieg feierte. Als Spieler, nicht als Zuschauer.