Hamburg. Handball Sport Verein verliert zu Hause gegen TV Hüttenberg. Wird die Mannschaft im Winter verstärkt?

Martin Schwalb, der Sportchef des HSV Hamburg, hatte das Spiel seiner Mannschaft ungewohnt unaufgeregt verfolgt, zum Teil im Sitzen, was sonst nicht seine Art ist, und auch später brachte ihn die 25:31 (8:20)-Niederlage gegen Bundesliga-Absteiger TV Hüttenberg trotz einer erschreckenden ersten Halbzeit nicht aus der Fassung. „Wir haben eine junge Mannschaft, da kann so etwas immer mal passieren. Sie war in der ersten Halbzeit dem aggressiven Spielstil und der Kampfkraft des Gegners nicht gewachsen“, sagte Schwalb. Es wäre jetzt aber unangemessen, den Stab über sie zu brechen.

Das taten die Spieler dann selbst. „Was wir in den ersten 30 Minuten abgeliefert haben, ist nicht zu entschuldigen, das war unterirdisch, einfach grottig“, sagte Mannschaftskapitän Lukas Ossenkopp, mit acht Toren erneut bester HSVH-Schütze. „Da will ich auch nicht hören, dass wir in der zweiten Hälfte den Rückstand halbiert haben.“

Stammkeeper verfolgt Pleite als Zuschauer

Mit 12:18 Punkten nähern sich die Hamburger nach der vierten Niederlage in Folge wieder den fünf Abstiegsplätzen in der 2. Handballbundesliga, ein Punkt trennt sie als Tabellen-13. von Rang 16. Damit am Freitag bei Tabellennachbarn Eintracht Hagen der Abwärtstrend gestoppt werden kann, soll der Isländer Aron Edvardsson nach überstandener Blinddarmoperation ins Tor zurückkehren. Bei fünf der sechs Hamburger Siegen war der 29-Jährige, diesmal mit Familie unter den 2921 Zuschauern in der Sporthalle Hamburg, der Rückhalt. Seine Vertreter Justin Rundt und Marcel Kokoszka konnten ihn abermals nicht ersetzen.

Rundt musste nach 13:27 Minuten beim Stand von 4:10 vom Feld, nachdem er keinen Ball gehalten hatte, Kokoszka gelangen immerhin noch sieben Paraden, sechs davon in der zweiten Halbzeit. Und hätten Rechtsaußen Thies Bergemann und Kreisläufer Marius Fuchs Mitte der zweiten Hälfte nicht fünf freie Würfe ungenutzt gelassen, hätte es vielleicht noch eine kleine Chance auf ein Unentschieden gegeben.

Transfers im Winter?

Ob die Mannschaft für den Abstiegskampf verstärkt werden kann, muss jetzt GmbH-Geschäftsführer Sebastian Frecke entscheiden. „Dafür fehlen uns momentan die Mittel“, sagt Frecke. Sportchef Schwalb lässt die Entscheidung offen: „Wir beobachten den Markt. Bei einigen interessanten Spielern laufen Verträge aus, zudem spielen bei uns regelmäßig mögliche Kandidaten im Training vor. Wenn wir handeln müssten, werden wir handeln.“