Hamburg. Unternehmer Marc Evermann soll Präsident werden, Extrainer Martin Schwalb Sportchef. In vier Wochen ist Mitgliederversammlung.

Die HSV-Handballer arbeiten weiter an einem tragfähigen Fundament für den Wiederaufbau. Vier Wochen vor der richtungweisenden Mitgliederversammlung am 18. April (19 Uhr, Haus des Sports) hat sich die Vereinsspitze um Vizepräsident Sven Hielscher, Schatzmeister Jürgen Rütsch und dem früheren Trainer Martin Schwalb auf eine neue Führungsmannschaft verständigt. Demnach soll Marc Dieter Evermann dem zu wählenden Aufsichtsrat als Präsident des HSV Hamburg vorgeschlagen werden. Der 44 Jahre alte Unternehmer (Horizonte Textil) und frühere Handballer hatte den Verein in den vergangenen Jahren bereits finanziell unterstützt.

Sollte der Aufsichtsrat dem Vorschlag zustimmen, würde Evermann zur neuen Saison auch die kaufmännische Geschäftsführung des Clubs übernehmen, der nach der Insolvenz seiner Betriebsgesellschaft und dem Verlust der Bundesligalizenz im Januar die Profimannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet hatte. Die bisherige zweite Mannschaft von Trainer Jens Häusler steht als Tabellenführer der Oberliga Hamburg-Schleswig-Holstein vor dem Aufstieg in die Dritte Liga Nord. Sie wird in der kommenden Saison ihre Heimspiele aller Voraussicht nach in der Sporthalle Hamburg austragen.

Schwalb, 52, soll den Bereich Sport und Kommunikation hauptamtlich „als verantwortliches Geschäftsleitungsmitglied mit gleichzeitigem Sitz im Präsidium“ führen. Vereinsgeschäftsführer Gunnar Sadewater, 35, derzeit einzige vollwertige Arbeitskraft in der Verwaltung des früheren deutschen Meisters und Champions-League-Siegers, will dem HSV „bis auf Weiteres“ als Jugendkoordinator erhalten bleiben. Er hatte sich ursprünglich am Saisonende zurückziehen wollen.

Für den Aufsichtsrat stellen sich Sven Ustrabowski, Geschäftsführer von HSV-Sponsor Benthack Baustoffe und erster Vorsitzender des Fördervereins Hamburgs Club 100, sowie der Uelzener Psychologe Eckart Warnecke neu zur Wahl. Die bisherigen Mitglieder Christoph Strenger, Chef des East-Hotels, und Torsten Lucht, Mitarbeiter des zurückgetretenen Präsidenten Karl Gladeck (Teamsportreisen), wollen im Kontrollgremium verbleiben. Diesem obliegt laut Satzung die Bestellung des Präsidenten. Auch für die beiden vakanten Posten der Rechnungsprüfer haben sich Kandidaten gefunden.

Der frühere Deutscher-Ring-Chef und HSV-Aufsichtsrat Wolfgang Fauter, zunächst als Präsidentschaftskandidat gehandelt, könnte in anderer Funktion für den Club tätig werden.