In einem aufgeladenen Spiel gegen die Löwen entscheidet ein Wurf in letzter Sekunde. Und die Schiedsrichter stehen in der Kritik.

Hamburg. Andy Schmid war kaum einzufangen. Über das ganze Spielfeld flitzte der Schweizer Spielmacher der Rhein-Neckar Löwen, nachdem er am Samstag drei Sekunden vor Schluss den 29:28-Siegtreffer über den HSV Hamburg erzielt hatte. Die Erleichterung der Mannheimer nach dem Auswärtserfolg vor 8124 Zuschauern über den zwölften Sieg im zwölften Bundesligaspiel und die Tabellenführung war riesengroß.

„Wir haben Glück gehabt, dass wir am Schluss die entscheidenden Tore gemacht haben“, sagte Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen. „Ich bin froh, dass wir die zwei Punkte gewonnen haben, aber man sieht, dass uns nach den harten Wochen die Frische fehlt.“

HSV-Trainer Michael Biegler war mit seiner Mannschaft zufrieden. „Heute hat sie unverdient verloren.“ Unzufrieden war der 54-Jährige mit der Leistung der Unparteiischen. „Es gab von der ersten Minute an eine Schieflage, die so nicht zu akzeptieren ist. Vergleichbare Situationen sind unterschiedlich bewertet worden“, zürnte Biegler in Richtung der Schiedsrichter Lars Geipel und Marcus Helbig.

Vor allem die Aktionen des Mannheimer 130-Kilo-Kreisläufers Rafael Baena hatte der Hamburger Trainer im Visier. Allerdings hatte der HSV mit einigen Pfiffen der Unparteiischen auch Glück. So beim 15:15-Ausgleich durch Kevin Schmidt kurz vor der Pause, der Jacobsen aufregte. Nach dem Spiel sagte der Däne nichts zu den Schiedsrichtern. „Das mache ich nie.“ Uwe Gensheimer, Kapitän der Löwen und der deutschen Nationalmannschaft, hatte auf die Frage, ob Hamburg benachteiligt worden sei, eine kurze Antwort parat: „Nein.“

„Der Sieg ist nur zwei Punkte wert, aber für uns als Mannschaft und für den Kopf ist es wichtig, dass man ein Spiel, das so auf der Kippe steht, noch gewinnt“, betonte Gensheimer.