Hamburg. Hens, 35, steigt damit zum Rekordspieler auf. Die nächste Saison ist seine 13. in Hamburg. Sonnabend geht es im Halbfinale gegen Skjern.

Die Laufwege bei den HSV-Handballern muss Johan Petersson noch verinnerlichen. „Bekomme ich hier Tape?“, erkundigte sich der Schwede am Dienstag im Physiotherapieraum auf der Geschäftsstelle. Bekam er. Es war ja erst Peterssons zweiter Arbeitstag bei den Hamburgern.

Die hatten den 42 Jahre alten früheren Kieler kurzfristig reaktiviert, weil die etatmäßigen Rechtsaußen Hans Lindberg (Nierenriss) und Stefan Schröder (Fußsehnenriss) für die Endrunde um den EHF-Pokal am Wochenende in Berlin nicht zur Verfügung stehen. „Es holpert noch etwas, aber wir werden die verbleibenden Einheiten intensiv nutzen“, sagte Trainer Jens Häusler, der Petersson noch aus gemeinsamen Nordhorner Tagen kennt. Häusler setzt aber auch auf Nachwuchsmann Kevin Herbst, der „gut trainiert“ habe. In den Personalplanungen für die kommende Saison spielt Herbst, 21, hingegen keine Rolle – er soll bereits einen neuen Verein haben.

Dafür hat sich der HSV mit Kapitän Pascal Hens und Linksaußen Kevin Schmidt auf eine Vertragsverlängerung um ein Jahr geeinigt. Hens, 35, steigt damit zum Rekordspieler auf. Die nächste Saison ist seine 13. in Hamburg. Beim HSV sind sie offenbar weiter überzeugt von der Qualität des Ex-Nationalspielers und -Weltmeisters. Hinzu kam, dass die sogenannte Königsposition im linken Rückraum sonst komplett neu zu besetzen wäre, weil Alexandru Simicu nach Saint-Raphaël (Frankreich) wechselt und Petar Djordjic vorzeitig zur SG Flensburg-Handewitt zurückkehrt.

Neuzugang Tom Wetzel, 23, allein wird die Abgänge kaum kompensieren können. Der Rostocker hat noch kein Bundesligaspiel absolviert. Vermutlich wird der HSV deshalb einen dritten Halblinken verpflichten. Der Schwede Viktor Östlund, 23, war ein Kandidat, konnte sich aber nicht zu einem Wechsel von Eskilstuna Guif durchringen. Linksaußen Schmidt, 27, erhielt den Vorzug vor dem elf Jahre älteren Torsten Jansen, dessen Vertrag nicht verlängert wird. Jansen liegt ein Angebot des THW Kiel für eine Saison vor, er soll den verletzten Dominik Klein (Kreuzbandriss) vertreten. Der HSV hat ihm jedoch eine Stelle als A-Jugend-Trainer angeboten. Sollte er diese ablehnen, droht Jansens berufliche Perspektive in Gefahr zu sein. "Ich weiß nicht, ob wir ihm diesen Job ein Jahr später noch garantieren können, so gern wir ihn auch im Verein halten möchten", sagte Geschäftsführer Christian Fitzek, der die Kaderplanungen als "zu 99 Prozent abgeschlossen" bezeichnete.

Der HSV ist am Mittwoch bei Dreharbeiten für den Pay-TV-Sender Sky im Einsatz, der die EHF-Pokal-Endrunde überträgt. Donnerstagmorgen fährt die Mannschaft nach Berlin. Für den Abend ist ein Kinobesuch geplant. Freitag stehen Medientermine und Training an. Sonnabend (14.30 Uhr) ist im Halbfinale der dänische Club Skjern der Gegner, um 17.30 Uhr kämpfen Gastgeber Füchse Berlin und Velenje (Slowenien) um den Einzug ins Finale am Sonntag (17.30 Uhr). 800 Fans wollen das Team vor Ort unterstützen.