Hamburg. Allan Damgaard soll das Angriffsspiel der Hamburger variabler machen. Vertragsverlängerung mit Kapitän Pascal Hens steht bevor.

Für Christian Fitzek, den Geschäftsführer des HSV Hamburg, war es „der schnellste Transfer, den ich jemals abgewickelt habe“, für Allan Damgaard Nielsen erfüllte sich „ein lange gehegter Wunsch“. Der 29 Jahre alte Däne wechselt zur neuen Saison vom heimischen Spitzenclub Team Tvis Holstebro zu den Hamburger Handballern, deren Spielmacher er werden soll. Von der Anfrage des HSV bis zur Unterschrift unter den Zweijahresvertrag am Montagnachmittag auf der HSV-Geschäftsstelle in der Volksbank-Arena vergingen gerade mal acht Tage. Fitzek und Damgaard waren sich bei ihrem Treffen am vergangenen Dienstag in Holstebro schon nach einer Viertelstunde einig, die Clubs verständigten sich am Wochenende.

Weil der 1,85 Meter große Rechtshänder noch bis zum 30. Juni 2016 an das TT Holstebro gebunden war, wird es in der nächsten Saison zwei Ablösespiele für ihn geben, eins in Dänemark, das zweite in der Sporthalle Hamburg.

Damgaard, der bislang fünf Länderspiele für Dänemark bestritt, war der Wunschspieler des künftigen HSV-Trainers Michael Biegler. Neben dem Franzosen Kentin Mahé und Nachwuchsmann Alexander Feld stehen ihm jetzt drei Regisseure unterschiedlichen Temperaments zur Verfügung, wobei Mahé wie beim WM-Gewinn Frankreichs im Januar in Katar auch auf Linksaußen eine Wurfwaffe ist.

Mit dem HSV will Damgaard „oben in der Bundesliga mitspielen“ und sich in der stärksten Handball-Liga der Welt für weitere Einsätze in der Nationalmannschaft empfehlen. Rat bei seinen Landsleuten Hans Lindberg und Henrik Toft Hansen, die beide schon länger in Hamburg werfen, holte sich der Motorrad-Fan vor seinem Wechsel nicht: „Ich habe den HSV mal bei einem Heimspiel gegen Flensburg gesehen und wusste danach: Hier will ich hin.“ Als die Anfrage kam, habe er seinem Club sofort darum gebeten, „mir keine Steine in den Weg zu legen“. Damgaard zieht Ende Juni, Trainingsauftakt ist am 2. Juli, mit Freundin Cecilie nach Hamburg. Die 23-Jährige studiert internationale Kommunikation an der Universität von Aarhus.

Weil Dänen im Handball technisch gut ausgebildet sind, ausgeprägten Siegeswillen haben und stets loyal sind, hätte Fitzek gern auch Damgaards Bruder Michael, 25, verpflichtet. Den Halblinken zog es jedoch nach Magdeburg.

Weitere Personalentscheidungen sollen beim HSV in dieser Woche fallen. Die Einigung mit Kapitän Pascal Hens, 35, über einen neuen Einjahresvertrag sei „auf der Zielgeraden“, sagt Fitzek, auch Kreisläufer-Talent Tim-Oliver Brauer, 22, soll bleiben. Fitzek: „Unter Biegler könnte er den nötigen Feinschliff erhalten, der ihm noch fehlt.“ Der Este Dener Jaanimaa, 25, bestand am Montag in Hamburg den Medizincheck. Der Halbrechte kommt vom wahrscheinlichen Bundesliga-Aufsteiger ThSV Eisenach. Spielmacher Richard Hanisch, 24, kehrt dagegen nach Schweden zurück. Er hat bereits beim IFK Kristianstad unterschrieben.

Der HSV wiederum hofft auf die Unterschrift von Kreisläufer Toft Hansen, 28, der seinen 2016 auslaufenden Vertrag vorzeitig verlängern soll. Hansen und Lebensgefährtin Ulrika Agren, 27, Kreisläuferin beim Buxtehuder SV, liegen Angebote aus Skopje (Mazedonien) vor. Beide können sich aber eine Zukunft in Hamburg vorstellen. (rg)