Berlin. Der HSV Hamburg spielt im Halbfinale des EHF-Pokals gegen die Dänen von Skjern Handbold. Die Füchse Berlin treffen auf Gorenje Velenje aus Slowenien.

Im Halbfinale des Handball-EHF-Pokals kommt es nicht zu einem Bundesliga-Duell. Der HSV Hamburg tritt gegen den dänischen Club Skjern Handbold an. Der zweite deutsche Halbfinalist, die Füchse Berlin, bekommen es mit Gorenje Velenje aus Slowenien zu tun. Das ergab die Auslosung für das Final Four am Dienstagabend in Berlin.

Die beiden deutschen Vertreter können erst im Finale aufeinander treffen. Das Endrunden-Turnier um den EHF-Cup findet am 16. und 17. Mai in der Berliner Max-Schmeling-Halle statt. Wie schon im vergangenen Jahr sind die Füchse der Gastgeber. Im vergangenen Jahr verpassten die Berliner den Einzug ins Finale und belegten am Ende Rang drei.

HSV Handballer bezwingen Guif

Die Handballer des HSV - hier Matthias Flohr - haben den Einzug in die Endrunde um den EHF-Pokal geschafft. Am Sonntag bezwangen sie Eskilstuna Guif
Die Handballer des HSV - hier Matthias Flohr - haben den Einzug in die Endrunde um den EHF-Pokal geschafft. Am Sonntag bezwangen sie Eskilstuna Guif © WITTERS | TayDucLam
Torwart Max-Henri Herrmann hielt einen Siebenmeter von Daniel Ekman
Torwart Max-Henri Herrmann hielt einen Siebenmeter von Daniel Ekman © WITTERS | TayDucLam
Harter Zweikampf: Kentin Mahé (m) wurde von Atlivar Ingolfsson, Emil Andersson und Jesper Lindgren in die Mangel genommen
Harter Zweikampf: Kentin Mahé (m) wurde von Atlivar Ingolfsson, Emil Andersson und Jesper Lindgren in die Mangel genommen © WITTERS | TayDucLam
Am Ende gewannen die Hamburger gegen die Schweden mit 27:22
Am Ende gewannen die Hamburger gegen die Schweden mit 27:22 © WITTERS | TayDucLam
Schlussjubel
Schlussjubel © WITTERS | TayDucLam
Trainer Jens Häusler herzte Torwart Johannes Bitter
Trainer Jens Häusler herzte Torwart Johannes Bitter © WITTERS | TayDucLam
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Der HSV hatte das Viertelfinalrückspiel im europäischen EHF-Pokal in der Sporthalle Hamburg mit 27:22 (13:11) gewonnen. Nach dem 26:29 (13:12) in Schweden reichte das zum Einzug ins Final Four am 16./17. Mai in Berlin.

Teams froh über internationale Paarungen

Beide Bundesligaclubs sind froh, dass es nicht schon im Semifinale zum deutschen Duell kommt. „Ich habe mir eine internationale Paarung erhofft“, sagte Sportkoordinator Volker Zerbe, „das entspricht dem internationalen Charakter des Turniers.“ Auch der Hamburger Christian Pöhls freute sich, dass beide Teams erst im Endspiel aufeinander treffen können. „Das wäre gut für den deutschen Handball. Es wäre schade, wenn schon einer den anderen im Halbfinale ausschalten würde“, sagte der für Verbandsfragen im Club zuständige Funktionär des Champions-League-Siegers von 2013.

Der HSV und die Füchse spielten 2012 und 2013 in der höchsten europäischen Spielklasse gegeneinander. 2012 gewannen die Füchse in der Runde der Top16 beide Partien. Ein Jahr später schalteten die Hanseaten die Hauptstädter in der Qualifikation aus.

Die Füchse, die in der Bundesliga noch um die Qualifikation für den EHF-Cup in der kommenden Saison kämpfen, hatten im Vorjahr den Einzug ins Finale verpasst und am Ende Rang drei belegt. „Wir wollen dieses Mal natürlich erfolgreicher abschneiden“, befand Zerbe. Der Ex-Profi schätzt Halbfinal-Gegner Gorenje Velenje so stark wie Skjern Handbold ein. Gegen das dänische Top-Team spielten die Füchse in der Gruppenphase - sie gewannen und verloren jeweils eine Partie.

Für die Hamburger ist Skjern ein unbekannter Gegner. Pöhls erwartet einen sehr guten Kontrahenten. „Wir wissen um die Qualität der Skandinavier. Außerdem haben sie die Füchse geschlagen.“

THW Kiel in der Champions League gegen MKB Veszprem

Auch in der Champions League ist, zumindest aus deutscher Sicht, das Albtraum-Los ausgeblieben. Der deutsche Handball-Meister THW Kiel kann beim Endrundenturnier Final4 frühestens im Endspiel der Champions League auf Rekordsieger FC Barcelona treffen. Im Halbfinale spielen die Kieler am 30. Mai in der Kölner Lanxess-Arena wie im Vorjahr gegen MKB Veszprem aus Ungarn. Spaniens Abonnement-Meister Barcelona kämpft gegen KS Vive Tauron Kielce aus Polen um den Einzug ins Finale am 31. Mai. „Jetzt geht es ums Ganze“, sagte THW-Kapitän Filip Jicha.

„Das ist ein gutes Los“, befand der Kieler Manager Thorsten Storm nach der Auslosung am Dienstag. An Veszprem hat Bundesliga-Spitzenreiter Kiel gute Erinnerungen: Vor Jahresfrist setzte sich das Team von Trainer Alfred Gislason im Halbfinale mit 29:26 durch. Zudem gab es vor zwei Jahren zwei knappe Viertelfinal-Erfolge.

„Diese Serie wollen wir fortsetzen“, sagte Storm. Er hofft darauf, dass der THW in Köln Heimvorteil hat: „Wir sind der einzige deutsche Club beim Finalturnier. Ich hoffe, dass alle deutschen Fans hinter uns stehen.“ Die Unterstützung der Bundesliga haben die Kieler sicher. „Die HBL drückt den Kielern die Daumen“, sagte Frank Bohmann, der Geschäftsführer des Ligaverbandes HBL. Er glaubt: „Der THW hat alle Chancen, das Turnier zu gewinnen.“

Barcelona in der Favoritenrolle

Dennoch sieht THW-Trainer Gislason seine Mannschaft nicht als Favoriten an: „Diese Rolle hat dieses Jahr ganz klar Barcelona.“ 2002 hat der Isländer als Trainer des SC Magdeburg Veszprem bereits in einem Finale der Königsklasse geschlagen. Vor den Ungarn hat er Respekt: „Veszprem hat eine sehr eingespielte und erfahrene Mannschaft, die sich in dieser Saison weiter entwickelt hat.“

Im Kader der Ungarn stehen in Christian Zeitz und Momir Ilic zwei ehemalige THW-Profis. Nach dieser Saison wird auch Spielmacher Aron Palmarsson in die Stadt nahe des Plattensees wechseln. Veszprems Manager Csaba Hajnal war mit der Auslosung nicht glücklich: „Wir hatten eigentlich einen anderen Traum und hofften auf ein Halbfinale gegen Kielce. Kiel hat in Köln ein Heimspiel, das wird richtig schwer.“

Im Halbfinale des EHF-Pokals kommt es nicht zu einem Bundesliga-Duell. Die Füchse Berlin treten im Semifinale gegen Gorenje Velenje aus Slowenien an. Der HSV Hamburg bekommt es mit dem dänischen Club Skjern Handbold zu tun. Das ergab die Auslosung für das Final Four in Berlin. Die beiden deutschen Clubs können erst im Finale aufeinander treffen. Das Endrunden-Turnier um den EHF-Cup findet am 16. und 17. Mai in der Berliner Max-Schmeling-Halle statt.

Am Dienstag wurde zudem der Vertrag zwischen dem Europäischen Handballverband (EHF), der Stadt Köln und der Arena über den Verbleib des Turniers in der Domstadt bis 2020 unterzeichnet. Bislang gab es in Köln vier deutsche Siege: Neben Kiel gewannen der HSV Hamburg (2013) und Flensburg (2014) die Trophäe. Einzig Barcelona gelang es 2011, diese deutsche Serie zu unterbrechen. Die Arena wird wieder an beiden Tagen mit 20.000 Zuschauern ausverkauft sein. (dpa)