Hamburg. Verband will seinen Nationalcoach unbedingt bis zu dessen Vertragsende nach der Europameisterschaft 2016 im eigenen Land halten.

Im Poker um die Freigabe für den designierten HSV-Handballtrainer Michael Biegler, 53, hat der polnische Verband eine Stellungnahme abgegeben. Der Verband ZPRP will seinen Nationalcoach unbedingt bis zu dessen Vertragsende nach der Europameisterschaft 2016 im eigenen Land halten. Thema der Verhandlungen am Montag in Hamburg sei „die parallele Verbindung der Funktion des Vereinstrainers und des Nationaltrainers“ gewesen, schrieb der ZPRP.

„Priorität des polnischen Verbandes ist es, der Nationalmannschaft bei den Vorbereitungen auf die EM 2016 in unserem Land – sowie während des Turniers selbst – die besten Bedingungen zu bieten, ohne Einschränkungen“, sagte Verbandspräsident Andrzej Krasnicki, der sich mit HSV-Geschäftsführer Christian Fitzek und Biegler getroffen hatte. Krasnicki habe Fitzek „die genauen Bedingungen vorgestellt“, unter denen Biegler die Freigabe für eine parallele Tätigkeit beim HSV bekäme. Dabei dürfte es auch um eine finanzielle Entschädigung gegangen sein. „Der nächste Schritt liegt nun auf der Seite des Vereinsvorstandes.“ Sollte der HSV den Vorschlag annehmen, komme es im April am Verbandssitz in Warschau zu einer Vertragsunterschrift zwischen den drei Parteien, hieß es.

Der HSV will Biegler, der die Polen jüngst zu Bronze bei der WM in Katar führte, unbedingt. Der Fitzek-Kumpel hatte am Dienstag die 33:29-Heimgala gegen den SC Magdeburg in der O2 World verfolgt. Der Verein müsste ihn dem Vernehmen nach für einen Lehrgang und von Weihnachten bis Ende Januar 2016 für die EM abstellen. Fitzek hatte berichtet, man sei in den Verhandlungen „auf einem guten Weg“, und als avisierten Dienstantritt den 1. Juli genannt. Biegler ist ein ausgewiesener Fachmann. Der Rheinländer gilt als schroff, sehr klar und konsequent – und geschätzt bei den Spielern. In der Szene wird er mit dem früheren Kieler Meistertrainer Noka Serdarusic verglichen, allerdings ohne bereits dessen Erfolge nachweisen zu können.