Die Hamburger Handballer freuen sich mit ihrem französischen Star Kentin Mahé, der nach dem Triumph von Katar länger frei bekommt. Neuer HSV-Trainer Michael Biegler soll nächste Woche einsteigen.

Hamburg. Die HSV-Handballer haben wieder einen Weltmeister: Kentin Mahé. Der 23-Jährige gewann mit Frankreich das WM-Finale gegen Katar. „Es war kein schönes Spiel, aber am Ende zählt der fünfte Stern. Wir haben Geschichte geschrieben. Wir sind alle Kumpels, wir sind eine große Familie“, jubelte Mahé nach dem 25:22 (14:11)-Sieg.

Für den Franzosen ist es der erste WM-Titel - im Gegensatz zu Routinier Thierry Omeyer. Der ehemalige Torhüter des THW Kiel ist in Frankreichs Nationalmannschaft mit seinem unbedingten Siegeswillen und seiner Einstellung Vorbild für die nachrückende Generation.

Mahé jedenfalls schaut zu dem Altmeister auf. „Ich bin noch ganz unten. Wenn man sieht, was 'Titi' in der Lage ist zu tun mit 38 Jahren – der beweist uns, wie das ist, wie wir sein sollten als junge oder eher unerfahrene Spieler, damit wir auch in Zukunft so erfolgreich sind“, sagte Mahé. Und mit dem erneuten Titelgewinn habe Frankreich bewiesen, „dass wir nie satt sind, dass wir Titel gewinnen wollen, dass wir immer auf dem Dach der Welt sein wollen“.

Verlängerter Urlaub für HSV-Trio

Mahé darf den Triumph jetzt eine Woche lang genießen. Beim HSV steht für ihn erst wieder am Montag in einer Woche Training an. Im Gegensatz zur Europameisterschaft vor einem Jahr in Dänemark, als Mahé den Titelgewinn seines Teams nur von der Bank aus erlebte, übernahm der HSV-Spielmacher diesmal als Linksaußen eine wichtigere Rolle. Im Endspiel traf er in der 56. Minute zum 24:21.

Rechtsaußen Hans Lindberg, 33, und Kreisläufer Henrik Toft Hansen, 28, die beiden anderen Hamburger WM-Teilnehmer, wurden mit Dänemark nach einem 28:24 über Kroatien Fünfter und haben sich wie das deutsche Team die Teilnahme an einem der drei Olympia-Qualifikationsturnieren für Rio 2016 gesichert. Auch sie können bis kommenden Montag ausspannen.

Doppelfunktion für Trainer Biegler

In der nächsten Woche dürfte dann schon Michael Biegler, 53, die Übungseinheiten der Hamburger leiten. Der polnische Nationaltrainer, WM-Dritter, wird das Amt wahrscheinlich in Doppelfunktion ausüben. Bis zur Heim-WM im Januar 2016 steht Biegler noch beim polnischen Verband unter Vertrag. In Bieglers Abwesenheit soll dann Co- und U23-Trainer Jens Häusler, 47, die Mannschaft betreuen – was er seit der Entlassung des Franzosen Christian Gaudin am 16. Dezember bereits tut.

Vor dem ersten Pflichtspiel am 11. Februar (19.30 Uhr, Sporthalle Hamburg) im EHF-Cup gegen den slowenischen Spitzenclub Gorenje Velenje testet der HSV am Mittwochabend in Rostock ein letztes Mal. Allrounder Matthias Flohr (Oberschenkelzerrung) droht wie Linksaußen Kevin Schmidt (Mandelentzündung) länger auszufallen. Kapitän Pascal Hens (Entzündung im Sprunggelenk), Alexandru Simicu (Grippe) und Kevin Herbst (Knie) werden heute wieder im Training erwartet.