Der ehemaliger Sportchef des Vereins würde die Nachfolge Holger Liekefetts antreten, der aus privaten Gründen diesen Posten vor zwei Wochen aufgegeben hatte. Es wäre Fitzeks vierte Karriere beim HSV Hamburg.

Hamburg. Der Handball-Sport-Verein (HSV) Hamburg scheint auf der Suche nach einem neuen Geschäftsführer überraschend schnell fündig geworden zu sein. Christian Fitzek, 53, ehemaliger Sportchef des HSV, soll schon vom 1. August an den Posten übernehmen und damit Nachfolger Dr. Holger Liekefetts, 51, werden, der vor zwei Wochen seinen Rücktritt aus privaten Gründen bekannt gegeben hatte. Liekefett, ehemaliger Manager des dänischen Bierbrauers Carlsberg, hatte für den HSV ohne Entlohnung gearbeitet.

Fitzek führt seit August 2012 die Geschäfte des Zweitligavereins VfL Bad Schwartau, dem ehemaligen Kooperationspartner der Hamburger. Dort steht der 109-malige Handball-Nationalspieler noch bis zum 30. Juni 2015 unter Vertrag. Eine Einigung mit seinem bisherigen Arbeitgeber steht allerdings aus. Die Verhandlungen mit Fitzek hatte vornehmlich der Touristik-Unternehmer Karl Gladeck geführt, der dem HSV geschäftlich und freundschaftlich seit Jahren verbunden ist und zuletzt auf der Geschäftsstelle in der Volksbank-Arena ausgeholfen hatte.

Die Ernennung zum Geschäftsführer der HSV Spielbetriebsgesellschaft wäre Fitzeks vierte Karriere beim HSV Hamburg. Im Juli 2004 holte der damalige Chefcoach Bob Hanning ihn als Co-Trainer in den Verein. Nach Hannings Rausschmiss am 2. Mai 2005 übernahm Fitzek die Bundesliga-Mannschaft als Cheftrainer, bis er am 17. Oktober nach einem schwachen Saisonstart vom damaligen HSV-Präsidenten Andreas Rudolph ebenfalls beurlaubt wurde. Martin Schwalb trat seine Nachfolge an. Fitzek aber durfte im Verein bleiben, Rudolph schuf für ihn die Stelle des Sportchefs. Am 25. Dezember 2010 wurde er dann zum zweiten Mal beim HSV gekündigt, und zwar zum 30. Juni 2011. Den Gewinn der deutschen Meisterschaft des HSV erlebte Fitzek nur noch von der Tribüne mit.

Mit der Rückkehr zum HSV würde sich für Fitzek der Kreis schließen. Während seines letzten Jahres als HSV-Sportchef hatte der Verein begonnen, Fitzek ein Fernstudium zum Sport-Manager zu finanzieren. Die Ausbildung schloss er 2012 aus. Jetzt könnte der HSV von der damaligen Investition in Fitzek profitieren.

Als weiterer Geschäftsführer steht HSV-Buchhalter Sven Fahrenkrug, 38, ein staatlich geprüfter Betriebswirt, vor der Eintragung ins Handelsregister. Hauptgesellschafter der Spielbetriebsgesellschaft bleibt Matthias Rudolph, 56, der in den vergangenen Monaten mit großem Einsatz darum gekämpft hatte, dass der Verein die Lizenz für die Bundesliga doch noch erhält. Sie war dem HSV in zwei Instanzen für die nächste Saison entzogen worden, erst das Schiedsgericht der Bundesliga erteilte den Hamburgern am 1. Juli die Spielgenehmigung für die neue Serie. Die beginnt am 23. August. Weil die Liga künftig mit 19 Mannschaften spielt, muss ein neuer Spielplan erstellt werden. Bislang sollte der HSV mit einem Auswärtsspiel in Gummersbach beginnen.