Die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb musste ihre fünfte Saison-Niederlage hinnehmen. Immerhin: Clubpräsident Andreas Rudolph versichert vor dem Spiel: „Bei uns ist alles im Lot!“
Magdeburg .Andreas Rudolph, 59, war extra von Mallorca nach Berlin geflogen und nach Magdeburg weitergefahren, um nach den Turbulenzen der vergangenen Tage Mannschaft und Trainer vor dem wichtigen Auswärtsspiel in der Getec-Arena zu beruhigen. Alles sei im Lot, versicherte der Präsident, Hauptsponsor und Mäzen der HSV-Handballer, niemand müsse sich sorgen, dass sein Gehalt nicht bezahlt werde. Noch vor Ostern werde das März-Salär, das am 5. April fällig war, auf den Konten sein.
Der von Rudolph erwartete Schub seiner Worte blieb indes aus. Der HSV verlor beim kampfstarken SC Magdeburg 25:33 (11:15) und droht als Tabellenvierter erstmals seit 2007 die Qualifikation für die Champions League (Plätze eins bis drei) zu verpassen. Die zuletzt klammheimlich gehegten Meisterschaftshoffnungen sind nach diesem Auftritt endgültig geplatzt. Rudolph verließ mit nachdenklicher Miene die Halle. „Ich kann sehr gut verstehen, dass engagierte Leute wie er sauer werden, wenn wir Leistungen wie in den letzten fünf Minuten bieten“, meinte Rechtsaußen Stefan Schröder.
Selbst Trainer Martin Schwalbs deutliche Ansprache in der Halbzeit hatte dem Spiel keine entscheidende Wende geben können. „Wir sind zu lethargisch gestartet, haben uns dann bis auf drei Tore rangekämpft. Das war okay. Wir haben aber insgesamt zu viele freie Würfe vergeben. Dann kann man hier nicht gewinnen“, klagte Schwalb.
„Der HSV wird auch nächste Saison Spitzenhandball bieten“
Rudolph hatte vor der Begegnung auch im Gespräch mit dem neuen HSV-Geschäftsführer Holger Liekefett alle Unklarheiten zu beseitigen versucht. Auch andere bislang unbezahlte Rechnungen, darunter 500.000 Euro Hallenmiete für die O2 World, würden demnächst beglichen. Der Club habe keine grundsätzlichen Finanzprobleme, die entstandenen Engpässe seien nur momentan fehlender Liquidität geschuldet, die durch verspätete Überweisungen von Sponsoren und Partnern entstanden seien. Zu dem angesprochenen Kreis gehört auch Rudolph selbst.
Schwierigkeiten mit der Lizenz für die nächste Spielzeit erwartet der Präsident nicht, die sei sicher, er habe nichts anderes gehört, sagte er dem TV-Sender Sport1. Die weitere Spielberechtigung ist aber abhängig von Rudolphs Patronatserklärung, die er bislang immer abgab, manchmal erst im letzten Moment. „Der HSV wird auch in der nächsten Saison Spitzenhandball bieten“, kündigte der Medizinunternehmer an. Das war vor dem Spiel.
Das Schema zum Spiel:
SC Magdeburg – HSV Hamburg 33:25 (15:11)
Tore für den SC Magdeburg: Weber 11/4, Grafenhorst 4, Jurecki 4, Kneer 4, Bezjak 3, Musche 2, Rojewski 2, Haaß 1, Natek 1, van Olphen 1
Tor für den HSV Hamburg: Cañellas 6/2, Lindberg 5/2, Duvnjak 4, Nilsson 4, Djordjic 2, Pfahl 2, Lackovic 1, Markovic 1
Zuschauer: 6832
Strafminuten: 10 / 6
Disqualifikation: – / -