Beim mazedonischen Meister Vardar Skopje erreichte der Titelverteidiger am Sonnabend im Achtelfinal-Hinspiel ein 28:28 (16:14) und verschaffte sich damit eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 30. März in der Hansestadt.
Skopje. Die HSV-Handballer haben sich im Achtelfinalhinspiel der Champions League vor 6200 Zuschauern beim mazedonischen Meister Vardar Skopje eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am nächsten Sonntag (18.45 Uhr, Sporthalle Hamburg, Krochmannstraße) geschaffen. Weil der HSV aber zwischenzeitlich mit sechs Toren führte (14:8 in der 24. Minute) und auch noch vier Minuten vor Schluss mit drei Treffern (27:24), fühlte sich das 28:28-(16:14)-Unentschieden am Ende dann doch eher wie eine Niederlage an. "Gefühlt hätten wir hier gewinnen müssen", meinte Abwehrchef Davor Dominikovic. Dennoch ist der Optimismus beim Titelverteidiger groß, erneut das Viertelfinale zu erreichen.
„Jetzt ist erst einmal Halbzeit, und es steht unentschieden. Das bedeutet, dass wir Zuhause gewinnen müssen. Das ist von uns zu leisten", meinte HSV-Trainer Martin Schwalb. "Wir haben phasenweise richtig gut gespielt, gerade in der ersten Halbzeit stand die Abwehr hervorragend. Wir wissen jetzt, was wir zu tun haben. Es gab allerdings auch ein paar Schiedsrichter-Entscheidungen, die ich nicht wirklich teile. So etwas ist in so einem wichtigen Spiel schade. Wir bereiten uns jetzt auf das nächste sehr schwierige Bundesligaspiel am Donnerstag in der O2 World gegen die Füchse Berlin vor – und dann wieder auf Skopje.“
Waren auch viele Pfiffe der beiden ungarischen Schiedsrichter strittig, – der HSV kassierte sechs Zweiminutenstrafen, Skopje nur eine –, die Rote Karte in der 51. Minute gegen HSV-Kapitän Pascal Hens akzeptierten hinterher alle Beteiligten. Bei einem Tempogegenstoß von Skopje erwischte Hens den überragenden russischen Linksaußen Timur Dibirow unglücklich mit der linken Hand im Auge. "Das war keine Absicht, das war einfach nur Pech", sagte Hens. Dibirow konnte jedoch nicht weiterspielen und musste zur Untersuchung der Verletzung ins Krankenhaus gefahren werden. Der Platzverweis hat für Hens, weil er nicht grob unsportlich war, keine Konsequenzen. Im Rückspiel ist er am nächsten Sonntag wieder dabei.
Die Stimmung im Boris Trajkovski Sports Center erreichte nicht den von den HSV-Spielern gefürchteten Lärmpegel. Die Zuschauer pfiffen zwar bei jedem Angriff der Hamburger, doch nach dem frühen klaren Rückstand ihrer Mannschaft von mal zu mal leiser. Erst gegen Ende der zweiten Halbzeit, als Skopje mehrmals den Gleichstand erzielte, konnten die Spieler auf dem Feld kein Wort mehr verstehen.
Bester Hamburger Werfer war Rechtsaußen Stefan Schröder mit neun Toren bei zwölf Würfen. Torhüter Johannes Bitter, der die gesamten 60 Minuten spielte, zeichnete sich mit elf Paraden als der gewohnt zuverlässige Rückhalt aus. Welthandballer Domagoj Duvnjak dagegen konnte mit vier Toren bei elf Würfen diesmal nicht überzeugen.
„Wir wussten, dass es schwer wird, wir waren aber auch sehr gut vorbereitet. Meiner Meinung nach hätten wir mit einer etwas höheren Führung in die Pause gehen sollen", sagte Kreisläufer Henrik Toft Hansen, der in der zweiten Hälfte allerdings dreimal freistehend aus sechs Metern vergab. "Ich glaube dennoch, wir haben die Sache heute gut gemacht. Es ist ja noch nichts passiert. Wir haben noch alle Möglichkeiten im Rückspiel.“
Die Statistik
HSV-Tore: Schröder 9, Hens 5, Duvnjak 4, Cañellas 3 (2 Siebenmeter), Markovic 3, Jansen 1, Toft Hansen 1, Nilsson 1, Mahé 1. Bester Torschütze bei Skopje: Dibirow 9. Siebenmeter: 5/3 verwandelt (Dibirov verfehlt das Tor, Bitter pariert gegen Karacic) – 2/2. Zeitstrafen: 1; 6 (Skopje: Brumen – HSV: 2x Jansen, Duvnjak, Mahé, Dominikovic, Toft Hansen). Rote Karte: Hens (51., Tätlichkeit an Dibirow). Schiedsrichter: Csaba Dobrovits /Peter Tajok (Ungarn). Zuschauer: 6400