Das Schwalb-Team musste sich dem Tabellenzwölften in der O2 World mit 26:31 geschlagen geben. Dabei hatte der HSV bis kurz vor dem Seitenwechsel noch mit 15:13 in Führung gelegen.

Hamburg. Die HSV Handballer haben das zweite Heimspiel in Folge verloren. Während sich das 23:25 am Sonntag gegen die SG Flensburg-Handewitt im Viertelfinalrückspiel der Champions League nach dem 32:26-Erfolg im Hinspiel noch wie ein Sieg anfühlte, war das 26:31 (15:15) zwei Tage später in der Bundesliga gegen den TuS N-Lübbecke eine bittere Pleite. Führten die Hamburg noch kurz vor dem Seitenwechsel gegen den Tabellenzwölften mit 15:13, so lagen sie Mitte der zweiten Hälfte nach 3:13 Toren in Folge aussichtslos mit 18:26 zurück. Einige der 7515 Zuschauer in der O2 World quittierten diese Wendung mit Pfiffen. Die abschließende, aber vergebliche Aufholjagd versöhnte aber auch diesen Teil des Publikums wieder.

Der Däne Hans Lindberg mit sieben Treffern, darunter drei verwandelte Siebenmeter, war der beste Schütze, Spielmacher Domagoj Duvnjak und Kapitän Pascal Hens trafen je fünfmal. Torhüter Johannes Bitter überzeugte mit 17 Paraden.

Durch die siebte Saison-Niederlage bleibt der HSV mit 40:18 Punkten Tabellenfünfter und hat wieder drei Punkte Rückstand auf den Vierten Füchse Berlin. Platz vier eröffnet zumindest die Chance, im September an einem Wildcard-Turnier zur Champions League teilnehmen zu dürfen. Sicher ist das aber nicht, weil der Europäische Handballverband EHF die vier Clubs erst im Juli nach nicht transparenten Kriterien bestimmt. Im vergangenen Jahr hatten sich die Hamburger über diesen Umweg im französischen St. Raphael für die Königsklasse qualifiziert. Dort haben sie jetzt das Final Four am 1./2. Juni in Köln erreicht. Am Donnerstag um 11.30 Uhr ist die Auslosung des Halbfinales. Neben dem HSV sind Titelverteidiger THW Kiel, der FC Barcelona und der polnische Meister KS Kielce im Lostopf.

„Wir haben uns gegen Lübbecke sehr schwer getan und die Abwehr nicht dicht bekommen“, sagte HSV-Trainer Martin Schwalb. „In der zweiten Halbzeit haben wir komplett den Faden verloren. Das kann in einer langen Saison passieren, und jetzt hat es uns erwischt. Lübbecke hat unsere Schwächen gnadenlos ausgenutzt.“ Damit seine Mannschaft wieder frische Kräfte sammeln kann, wird Schwalb seinen Spielern am Wochenende drei Tage frei geben.

„Wir hatten einen sehr schlechten Tag", meinte auch Hens. „Zwei Tage nach dem Erreichen des Final Four ist es aber bitter, vor den eigenen Fans solche eine Leistung zu zeigen." Das fand auch Torhüter Bitter: „Das war ein bescheidener Tag für uns. Wir sind unglaublich enttäuscht. Insgesamt muss man solch ein Spiel als Team gewinnen, das haben wir nicht getan. Jeder hätte etwas mehr geben müssen.“