Der HSV verlor durch die fünfte Saisonpleite den Anschluss an die Europacup-Plätze. Berlin ist vorübergehend Dritter.

Berlin/Hamburg. Die Füchse Berlin haben zum Auftakt des 15. Spieltages der Handball-Bundesliga Ex-Meister HSV Hamburg deklassiert. Der Champions-League-Achtelfinalist setzte sich problemlos mit 37:27 (19:11) durch und schob sich auf Platz drei hinter das Spitzenduo aus Kiel und Mannheim. Am Sonnabend kann allerdings das Überraschungsteam HSG Wetzlar beim TuS N-Lübbecke nachziehen.

Drei Tage nach der Niederlage in der Königsklasse bei Dynamo Minsk war der Norweger Börge Lund in der Max-Schmeling-Halle bester Berliner Torschütze. Der Rückraumspieler erzielte sieben Treffer. Für die enttäuschenden Hamburger kam Michael Kraus ebenfalls auf sieben Tore. Der HSV verlor durch die fünfte Saisonpleite den Anschluss an die Europacup-Plätze.

„Es ist schade, dass wir solch eine Partie unter solchen Umständen spielen mussten. Sowohl wir als auch die Hamburger hatten mit Ausfällen zu kämpfen“, sagte Berlins Trainer Dagur Sigurdsson. „Wir haben gut gedeckt und früh für die Entscheidung gesorgt.“ Sein Hamburger Kollege Martin Schwalb meinte: „Wir haben uns hier eine ganz fiese Suppe eingebrockt. Wir hatten keine Chance, das Spiel zu gewinnen. In der zweiten Halbzeit haben wir unser Gesicht gewahrt.“

Was für eine erste Halbzeit: Die Berliner waren den Gästen aus Hamburg in allen Belangen überlegen. Die Zuschauer sahen einen Klassenunterschied. Mit Tempo-Handball auf höchstem Niveau agierten die Füchse und stellten den deutschen Meister des Jahres 2011 vor schier unlösbare Aufgaben.

Den Norddeutschen drohte spätestens beim Stand von 4:14 (16. Minute) ein Debakel. Zu diesem Zeitpunkt hatte HSV-Coach Schwalb bereits zwei Auszeiten verbraucht und seine drei Keeper durchgetauscht – ohne nennenswerten Erfolg. Vor allem Hamburgs Rückraumschütze Pascal Hens erwischte einen rabenschwarzen Tag. Der ehemalige Nationalspieler verwarf reihenweise und erzielte in den ersten 30 Minuten keinen Treffer.

Tore: Lund (7), Igropulo (6/3), Laen (6), Nincevic (5), Romero Fernandez (4), Sellin (3/1), Pevnov (2), Löffler (1), Wiede (1), Spoljaric (1), Jaszka (1) für Berlin - Kraus (7), Lindberg (5/1), Petersen (5), Schröder (4), Duvnjak (2), Hens (2), Flohr (1), Lijewski (1) für Hamburg.

Zuschauer: 8639