Das Team von Michael Schwalb geriet bereits früh in Rückstand. Dieser war am Ende nicht mehr einzuholen und so stand ein deutliches 34:26.

Göppingen. Sie kämpften, gaben nie auf, die vierte Saisonniederlage, die deutlichste zudem, konnten die HSV-Handballer aber nicht verhindern. Sie verloren bei Frisch Auf Göppingen 26:34 (10:18). Gelang es dem HSV am Sonntag in der Champions League gegen Flensburg (31:28), einen Siebentorerückstand aufzuholen, war die weiter ersatzgeschwächte Mannschaft zwei Tage später weder körperlich noch mental in der Lage, diesen Kraftakt zu wiederholen. Das konnte nach den Belastungen der vergangenen Wochen auch niemand erwarten. Mit acht Treffern war Domagoj Duvnjak erneut bester Schütze der erschöpft wirkenden Hamburger. Pascal Hens und Hans Lindberg trafen je fünfmal.

Der HSV lag nach 13 Minuten 3:9, zur Halbzeit 10:18 zurück, weil im Angriff beste Torchancen frei vom Kreis und zwei Siebenmeter (Lindberg und Fredrik Petersen) nicht genutzt wurden. Zudem lieferte Göppingens Tor?hüter Bastian Rutschmann (15 Paraden bei 40 Würfen/38 Prozent) sein bestes Saisonspiel. Der 29-Jährige hielt auch in der zweiten Halbzeit den komfortablen Vorsprung fest; gerade mal auf fünf Tore, 14:19 in der 36. Minute, konnte der HSV den Rückstand verkürzen. „Ich kann der Mannschaft keinen großen Vorwurf machen. Sie läuft auf der letzten Rille. Das war eine verdiente Niederlage heute. Wir haben gerade in der ersten Halbzeit unsere Chancen nicht genutzt. In der Abwehr haben auch die Beine gefehlt, so konnten wir körperlich nicht dagegen halten. Aber es geht immer weiter“, sagte HSV-Trainer Martin Schwalb.

Ähnlich sah es HSV-Präsident Matthias Rudolph: „Das Team hat heute einfach nicht gut gespielt. In der Deckung hat immer der entscheidende Schritt gefehlt, und insgesamt hatten wir zu viele unglückliche Aktionen, zu viele Fehler. Das wurde immer sofort bestraft und das können wir auch nicht schön reden.“ Und der Halbrechte Marcin Lijewski meinte: „In der ersten Halbzeit haben wir das Spiel bereits verloren. Viel zu viele freie Bälle wurden vergeben, die man hier in Göppingen einfach reinmachen muss. Dadurch waren wir verunsichert und haben nicht mehr ins Spiel gefunden. Frisch Auf hat Vollgas gegeben und fast alles getroffen, wir nicht. Das war der Unterschied.“

Für mehr Aufregung als die nicht unerwartete Pleite sorgte der nach einem Muskelfaserriss in der Wade wieder einsatzfähige Michael Kraus, 29. Der Spielmacher hatte gestern Mittag in Fuhlsbüttel das Flugzeug nach Stuttgart verpasst und musste dem Team hinterherfliegen. Schwalb schickte ihn dennoch nach 20 Minuten kurz aufs Feld, um vor allem den unermüdlichen Duvnjak zu entlasten. Es war allerdings nicht das erste Mal, dass Kraus Termine und Verabredungen verpasste. Ohnehin würde der HSV den teuren Profi (Vertrag bis 2014) gern vorzeitig nach Göppingen abschieben. Mit dem Gummersbacher Kentin Mahé steht Kraus’ Nachfolger beim HSV bereits fest. Der Franzose sollte bisher im Juli 2014 nach Hamburg kommen.