Den endgültigen Abschied aus der Nationalmannschaft will Pascal Hens in Hamburg feiern und dort sein 200. Länderspiel abgeben.

Leipzig/Hamburg. Der ehemalige Auswahl-Kapitän Pascal Hens soll zum Abschied aus der Handball-Nationalmannschaft sein 200. Länderspiel wie gewünscht in Hamburg bekommen. „Er bekommt sein 200. Spiel auf jeden Fall, wenn er das will. Wenn es Hamburg sein soll, müsste er aber bis Herbst warten, weil die anstehenden Länderspiele bereits vergeben sind“, sagte Horst Bredemeier, Vizepräsident des Deutschen Handballbundes (DHB), am Donnerstag. Hens möchte sein Abschiedsspiel unbedingt in der Hansestadt bestreiten.

„Wenn es passt, wäre es schön“, sagte der bisherige Auswahlkapitän. Nach 199 Länderspielen in fast elf Jahren und einer in jeder Hinsicht für ihn enttäuschenden EM in Serbien hatte Pascal Hens am 30. Januar seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt.

Für ihn war es nicht nur die Konsequenz aus einem Turnier, bei dem der noch 31-Jährige nicht über den Status eines Ersatzspielers hinausgekommen war. „Das hat nichts mit dem Turnier zu tun“, betonte der Welt- und Europameister erneut. Vielmehr war es das Ende von langen und reiflichen Überlegungen. „Ich bin ja häufig darauf angesprochen worden, was ist, wenn ich das Ziel Olympische Spiele nicht erreiche. Und als dann feststand, dass das nicht mehr zu erreichen ist, habe ich das durchgezogen. Es war dann auch kein großes Ding mehr, das auszusprechen“, sagte Hens.

HSV Handballer zum Final Four - Kraus verletzt

Am Mittwochabend hatte er mit dem HSV durch einen 36:27-Viertelfinal-Erfolg beim Drittligisten EHV Aue den Einzug in die DHB-Pokalendrunde perfekt gemacht. Doch auch im schmalen Kabinengang der Erzgebirgshalle in Aue verfolgte ihn das Thema Nationalmannschafts-Rücktritt. Und es ist ihm anzumerken, dass die Angelegenheit nicht zu seinen Gesprächsfavoriten gehört. „Für mich ist das Thema durch. Deswegen bin ich ja zurückgetreten“, erklärte er.

Doch so richtig weg aus der Auswahl ist der Hamburger noch nicht. Jedenfalls der äußeren Wahrnehmung nach. „Ex-Nationalspieler hat mich noch niemand genannt“, sagte Hens und verzog seinen Mund zu einem leichten Grinsen.

Vier Länderspiele hat die DHB-Auswahl bis April geplant. Keines davon findet in Hamburg statt. Am 14. März ist zunächst Mannheim Gastgeber für den Test gegen Island. Dort verzichtet Bundestrainer Martin Heuberger auch Hens Kollegen Michael Kraus. Der 28-jährige Hamburger gehört nicht zum Aufgebot. Wegen Trainingsrückstandes nach mehreren Verletzungen hatte Kraus bereits bei der EM in Serbien gefehlt. Dann tritt das Team von Heuberger am 2. April in Danzig gegen Polen an. Und schließlich misst sich der EM-Siebte am 6. April in Herning und einen Tag später in Flensburg jeweils mit Europameister Dänemark. Die Spielorte sind ihm alle nicht recht. „Was soll ich in Flensburg? Dann könnte ich auch das Spiel in Mannheim nehmen“, meinte Hens, den sie alle „Pommes“ rufen.

In erster Linie aber gilt seine Konzentration nun seinem Klub. Immerhin noch bis 2015 steht der Rückraumspieler beim HSV unter Vertrag. Die durch den Auswahl-Rücktritt gewonnene Zeit will er in die Regeneration seines Körpers investieren. „Die Zeit in der Nationalmannschaft war sehr schön. Aber nun freue ich mich auf mehr Freizeit nach all den Strapazen“, sagte Hens. (dpa/abendblatt.de)