Hamburg. Der US-Amerikaner wechselt trotz des Angriffskrieges auf die Ukraine nach St. Petersburg. Wilhelmsburger verabschieden ihn euphorisch.
Die Fassungslosigkeit war groß bei den Fans der Hamburg Towers. Dass Caleb Homesley (25) nach dessen überragender Bundesliga-Saison nicht zu den Wilhelmsburgern zurückkehren würde, war klar, doch dass es ihn ausgerechnet in das Land zieht, das gerade einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, schockierte die Hamburger Basketballanhänger
Der Dreipunktewurf-Spezialist, der sich in Hamburg eigentlich als reflektierter Mann, dem soziale Werte wichtig sind, präsentiert hat, unterschrieb beim russischen Topclub Zenit St. Petersburg einen Einjahresvertrag.
Basketball: Towers mit fragwürdiger Homesley-Verabschiedung
Rein sportlich wird sich Homesley nur auf nationaler Bühne zeigen dürfen. Wegen des Angriffskrieges sind alle russischen Mannschaften von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen. Das "Schmerzensgeld" dürfte also ziemlich hoch sein. "Nicht nachvollziehbar. In jeglicher Hinsicht. Kein sympathischer Move", hieß es bei Twitter. In Internetforen wird der Wechsel ebenfalls heiß diskutiert. "Wenn das stimmt, ist Caleb Homesley aber sowas von unten durch. Natürlich geht es nur ums Geld", schrieb ein User.
Doch auch die Towers sehen in der Causa Homesley alles andere als gut aus. Über die sozialen Netzwerke verabschiedete die PR-und Medienabteilung ihren Ex-Profi – wie alle Abgänge zuvor auch – fast schon euphorisch, ohne den fragwürdigen Wechsel nach Russland in irgendeiner Form einzuordnen oder gar zu bewerten. "Thank you Caleb. Wir wünschen @get_buckets05 (Homesleys Twitter-Name, Anm.Red) auf seinem weiteren Weg nur das Beste und danken ihm für seine spektakulären Körbe im Towers-Trikot", hieß es.
Doch gerade in diesen Tagen sollte man sich vor Augen führen, dass es mehr gibt als nur Basketball. Zumindest die Towers-Fans beweisen da ein feines Gespür.