Hamburg. Gegen den Tabellenzehnten medi Bayreuth unterliegen die Hamburger nach Verlängerung. T.J. Shorts wird das am meisten ärgern.

Die Enttäuschung war groß, als die Profis der Hamburg Towers am späten Freitagabend nach der 92:95 (17:25, 24:21, 27:21, 18:19, 6:9)-Niederlage nach Verlängerung gegen medi Bayreuth das Parkett verließen. Die Mannschaft von Trainer Pedro Calles kassierte gegen die Franken nach enttäuschender erster Halbzeit die dritte Heimpleite der Saison und erhielt somit einen Dämpfer für die Play-off-Ambitionen, für die Plätze eins bis acht. Bester Werfer der Hamburger war der US-Amerikaner Jordan Swing mit 18 Punkten. Aus dem Feld trafen die Hamburger 47 Prozent ihrer Würfe, 32 von 68. Die Trefferquote aus der Nahdistanz betrug 58 Prozent, die von der Dreipunktelinie 33 Prozent.

Bereits die Vorzeichen der Partie waren für die Hamburger alles andere als gut. Nach dem coronabedingten Ausfall der Partie gegen die Löwen Braunschweig am vergangenen Wochenende mussten die Towers unter der Woche für zwei Tage in einer Schulturnhalle in Harburg trainieren, weil die heimische edel-optics.de Arena durch die Abschlussprüfungen der Technischen Universität Hamburg belegt war. Die vor allem in der ersten Halbzeit katastrophale Leistung damit zu erklären, wäre aber zu einfach.

Die Bayreuther, die nur zwei ihrer vergangenen zehn Spiele gewinnen konnten, wirkten von Beginn an fokussierter und klarer in ihren Aktionen. Der Lohn: Ein 16:6-Lauf im ersten Viertel und eine erste Auszeit vom sichtlich unzufriedenen Hamburger Coach Calles.

T.J. Shorts verwirft den Towers-Sieg gegen Bayreuth

Doch besser wurde es nicht. Den lethargischen Hamburgern fehlte es sowohl in der Offensive als auch in der Defensive an Schärfe und Energie, sodass die Franken mit einfachem Basketball die Partie kontrollieren und über weite Strecken eine zweistellige Führung verwalten konnten. Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit bekamen die Hamburger ganz langsam Zugriff auf die Partie, sodass die Hamburger nur mit einem 41:46-Rückstand in die Kabine gingen.

Doch wer glaubte, dass nach dem Seitenwechsel eine Leistungsexplosion folgte, irrte zunächst. Die Towers knüpften nahtlos an die fahrige erste Hälfte an. Die Bayreuther, die in dieser Saison traditionell im dritten Viertel große Probleme haben, konnten das aber nicht ausnutzen, sodass sich die Hamburger in die Partie zurückarbeiten und in der 27. Minute durch Terry Allen sogar erstmals an diesem Abend in Führung gehen konnten (60:58). Doch für Sicherheit sorgte das nicht. Bis zum Ende lieferten sich beide Mannschaften einen spannenden, aber wenig hochklassigen Abnutzungskampf, den Spielmacher T.J. Shorts mit zwei Sekunden vor der Schlusssirene hätte entscheiden können, doch der US-Amerikaner verlegte den Korbleger.

In der fünfminütigen Verlängerung zeigte sich Bayreuth einen Tick nervenstärker und konnte so nicht unverdient den Auswärtssieg mit nach Bayern nehmen.