Hamburg. Forward bricht beim Coup in Bonn alle Rekorde. Auch im EuroCup gegen Ankara bauen die Towers auf die Treffsicherheit des Amerikaners.

Jennifer Homesley war auch am Tag nach der Gala ihres Sohnes Caleb voller Glücksgefühle. Der US-Amerikaner hatte am Sonntag beim 92:80-Sieg der Hamburg Towers beim Tabellenführer Telekom Baskets Bonn mit 33 Punkten eine neue persönliche Bestmarke erreicht. Zu Collegezeiten waren ihm zuvor zweimal 30 Punkte gelungen.

„Ich bin so stolz auf ihn. Mir war klar, dass er irgendwann seinen persönlichen Rekord brechen würde. Ich muss aufpassen, nicht zu sehr mit ihm anzugeben. Er ist doch so bescheiden, das wäre ihm unangenehm“, sagte die US-Amerikanerin, die das überragende Spiel von Homesley in Charlotte (USA) im Livestream verfolgt hatte, dem Abendblatt.

Towers: Homesley bricht weitere Rekorde

Die 33 Punkte waren aber nicht nur ein persönlicher Rekord, der 25 Jahre alte Forward stellte auch eine neue Towers-Bestmarke in der Basketball-Bundesliga (BBL) auf. Noch nie hat ein Hamburger Profi zuvor derart viele Punkte erzielt. Der Venezolaner Michael Carrera (29) hatte am 7. März 2020 bei der 95:101-Niederlage der Hamburger bei der BG Göttingen 30 Punkte geschafft.

Und da aller guten Dinge drei sind, wurde am Montag in der BBL-Szene ein weiterer Rekord diskutiert. Homesley hatte in Bonn in 38:46 Minuten Spielzeit 20 Dreipunktewurf-Versuche abgefeuert. Zum Vergleich: Die anderen neun Towers-Spieler zusammen warfen 22-mal aus der 6,75-Meter-Distanz.

Homesley bleibt bescheiden – aus gutem Grund

All diese Zahlenspiele lassen Homesley, der bei seiner Wurfauswahl häufig zwischen Genie und Wahnsinn wandelt, eher kalt. „Für mich ist der Sieg sehr wichtig, egal, was ich für das Team tun muss. Ob punkten, rebounden, verteidigen – die Punkte waren wichtig, und das hat uns auch zum Sieg verholfen“, erklärte Homesley, der weiß, wie schnelllebig der Basketball sein kann.

Bereits am heutigen Dienstag (19.30 Uhr/MagentaSport) steht für die Towers im EuroCup die nächste Bewährungsprobe auf dem Programm, wenn Türk Telekom Ankara in der edel-optics.de Arena gastiert. Die Mannschaft, die vom ehemaligen Bundestrainer Henrik Rödl (52) betreut wird, rangiert in der Gruppe A mit fünf Siegen und drei Niederlagen auf Platz fünf, drei Ränge vor den Hamburgern (3:5 Siege).

Towers gegen Ankara ohne zwei Topleute

Vor dem Jahreswechsel konnten die Towers zwei EuroCup-Spiele in Folge gegen Lokomotive Kuban Krasnodar (100:82) und Dolomiti Energia Trento (99:90) gewinnen. Gegen den Tabellenelften der türkischen „Süper Ligi“ wird Homesley wieder die Option Nummer eins im Hamburger Offensivspiel sein, schließlich fallen mit Justus Hollatz (20/ Knöchelverletzung) und Jaylon Brown (27/Muskelfaserriss in der Hüfte) erneut zwei Leistungsträger aus.

„In Bonn haben wir gesehen, dass wir dem Team auch vertrauen können, wenn zwei Spieler ausfallen. Wir haben genug Qualität in der Mannschaft, auch auf den anderen Positionen, um den Ausfall zu kompensieren. Auf die Leistung können wir auf jeden Fall aufbauen“, sagte der 26 Jahre alte Forward Lukas Meisner.