Hamburg. Der US-Amerikaner ist der dritte neue Spieler für die Saison 2021/22. Der Texaner ist ein Profi mit einem großen Herz.

Als Marvin Willoughby (43) das Telefongespräch mit Zachary "Zach" Garrett Brown (25) beendete, wusste der Sportdirektor und Geschäftsführer der Hamburg Towers, dass er den US-Amerikaner unbedingt für die neue Saison in der Basketball-Bundesliga (BBL) unter Vertrag nehmen muss. "Zach ist ein guter Basketballer, dem ich den Sprung in die BBL sowie in den internationalen Wettbewerb zutraue. Noch viel mehr ist er ein guter Mensch. Nach dem Telefonat mit ihm war ich unglaublich inspiriert und wollte, dass die neue Saison sofort startet“, erklärt Willoughby.

Brown ist nach Lukas Meisner (25, Braunschweig) und Robin Christen (30, Vechta) der dritte neue Spieler, den die Towers in der Sommerpause verpflichtet haben.

Forward Brown will in Hamburg nächsten Karriereschritt machen

In Europa ist der Forward, der erst seit drei Jahren professionell Basketball spielt, noch ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. In seinen vier Jahren an der Wichita State University spielte der 1,98 Meter große Modelathlet die ersten beiden Jahre an der Seite von NBA-Champion Fred VanVleet. In seinem College-Team gehörte er zu den Leistungsträgern. Vor allem sein Defensivverhalten fiel den Scouts auf. Seinen Durchbruch in Nordamerika schaffte Brown aber nicht

Nach dem Abschluss 2018 zog es Brown, der einen Abschluss in Sportmanagement hat, von der dritten französischen Liga über Zypern zuletzt nach Ungarn. Mit SZTE Szedeak feierte der passionierte Videospiel-Fan nach insgesamt 35 Partien den dritten Platz und steuerte durchschnittlich 17,1 Punkte und 4,3 Rebounds zum besten Abschneiden in der Clubgeschichte bei. „Ich habe in den letzten Jahren immer einen Schritt nach dem anderen gemacht. Der Wechsel nach Hamburg ist jetzt ein großer Sprung“, so Brown, der einen Einjahresvertrag erhalten hat.

Trainer Calles sieht beim Neuzugang viel Potenzial

Großen Anteil am Wechsel nach Hamburg hatte auch Trainer Pedro Calles (37), dem der Ruf des "Spieler-Bessermachers" nacheilt. Bereits in der erfolgreichen Vorsaison hatten die Towers auf unbekannte Spieler wie Maik Kotsar (24) oder T.J. Shorts (23) gesetzt, die sich in Hamburg zu Topspielern entwickelt haben. Das erhoffen sich die Verantwortlichen nun auch von Brown. "In den vergangenen drei Jahren hat er sich mit starken Leistungen immer wieder für das nächsthöhere Level empfohlen. Vergangene Saison in Ungarn war er dann einer der Schlüsselspieler seines Teams. Er hat bisher noch nicht auf BBL- und EuroCup-Level gespielt, aber wir hoffen, dass er hier an seine bisherige Entwicklung anknüpft“, sagt Calles.

Von der Spielweise passt der Neu-Hamburger perfekt ins Beuteschema von Calles. Brown hat durchaus offensive Qualitäten, ist sich aber auch für die Drecksarbeit in der Defensive nicht zu schade. Zudem gilt der Texaner als fleißig und lernwillig. "Ich habe letztes Jahr gut gespielt, aber das war noch nicht genug.“ Und fügt an: „Ich bin bestrebt, etwas zu erreichen – mit meinem Team. Am Ende der Saison möchte ich, dass alle von sich sagen können, sie haben alles aus sich herausgeholt“, sagt Brown.

Brown engagiert sich für soziale Projekte

Der neue Towers-Profi ist aber mehr als ein Spieler, der an Siege, Punkte und Rebounds denkt. Brown engagiert sich in seiner Freizeit regelmäßig für soziale Projekte. So besuchte er beispielsweise ein Waisenhaus in Polen. "Niemand zwingt mich dazu. Aber ich hoffe, ein wenig Licht in das Leben eines anderen Menschen bringen zu können. Ich möchte als gutes Beispiel vorangehen und auch mit den Vorurteilen gegenüber afroamerikanischen Menschen aufräumen“, so der Neuzugang des Bundesliga-Clubs.