Hamburg. Der Hamburger Basketballer hält sich nicht an die Regeln der Bundesliga – geht aber dennoch als Gewinner aus dem Streit hervor.
Die Proteste für Gerechtigkeit nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd haben längst auch den Sport erreicht. Am vergangenen Wochenende hatten bereits einige Profis der Fußball-Bundesliga gegen Polizeigewalt und Rassismus in den USA protestiert. Ähnliche Solidaritätsbekundungen haben nun auch Spieler der Basketball-Bundesliga über soziale Netzwerke gepostet – gegen den Willen der Liga.
Der Chef der Basketball-Bundesliga (BBL), Stefan Holz, hatte daraufhin an die Spieler appelliert, sich an die Regeln zu halten und politische Statements zu unterlassen. Wer dagegen verstoße, müsse mit einer Strafe rechnen. Daraufhin hagelte es Proteste von Spielern und Vereinen, die sich gemeinsam gegen die BBL positionierten.
Towers-Profi distanziert sich von BBL
Auch Towers-Profi Jannik Freese wollte sich von der BBL keinen Maulkorb verpassen lassen. „Meine persönlichen Meinungen spiegeln nicht die Meinungen der Liga wider“, schrieb der Hamburger bei Instagram. "Indem ich auf die Missstände von Menschen aufmerksam mache, dabei meine öffentliche Stellung als Sprachrohr nutze, mache ich von meinem Grundrecht gebrauch!“
Per Günther von Ratiopharm Ulm ging sogar noch weiter. Der 32 Jahre alte Profi bot seinen Kollegen an, eine mögliche Sanktion der BBL zu übernehmen. "Die ersten 10.000 an Strafe gehen auf mich“, kündigte er an.
Doch dazu wird es nicht kommen. Der Liga-Chef hat sich nach reichlich Gegenwind entschuldigt und entschieden, dass es für solche Proteste keine Strafen gibt. „Meine Aussagen, die ich aus jetziger Sicht so nicht mehr treffen würde und deren Wirkung ich wohl nicht vollständig bedacht habe, bedaure ich“, teilte BBL-Geschäftsführers Stefan Holz in einem Statement auf der Liga-Homepage mit.