Hamburg. Die Hamburger empfangen den Titelkandidaten in der Basketball-Bundesliga. Trainer begeistert von Trainingsniveau.

Am Donnerstag durften die Basketballprofis der Hamburg Towers durchatmen. Trainer Mike Taylor war derart begeistert vom Trainingsniveau dieser Woche, dass er seinen Spielern einen freien Tag spendierte. „Die Mannschaft macht einen viel besseren Eindruck als zu Saisonbeginn. Die Jungs arbeiten hart, sind fokussiert, beschäftigen sich viel intensiver mit unserer Spielidee“, lobt der US-Amerikaner, der mit seinem Team an diesem Sonntag (18 Uhr/magentasport.de) in der Wilhelmsburger edel-optics.de Arena auf Titelkandidat Alba Berlin trifft.

Die größte Veränderung sieht Taylor in der mannschaftlichen Geschlossenheit. Nachdem die Towers die beiden Fehleinkäufe Kahlil Dukes (24) und Mar­shawn Powell (29) aussortiert haben, herrscht wieder ein ähnlich gutes Klima wie in der Aufstiegssaison. „Es fühlt sich wie ein Neustart mitten in der Saison an. Wir hatten Charaktere, die viel Negativität ausgestrahlt und sich über alles beschwert haben. Sie waren nicht wirklich Towers-Jungs“, sagt Taylor: „Jetzt haben wir diese Zöpfe abgeschnitten.“

Positive Grundstimmung

Der zweite Saisonsieg in Braunschweig vor zwei Wochen hat sein Übriges zur positiven Grundstimmung beim Erstliganeuling beigetragen. Durch das vergangene spielfreie Wochenende konnten die Towers das in dieser Spielzeit so ungewohnte Siegesgefühl ausgiebig genießen. „Die Pause kam genau richtig. Das tat richtig gut. Der Erfolg, aber auch die Wahl zur ,Mannschaft des Jahres‘ bei der Hamburger Sportgala hat uns einen Schub gegeben“, sagt der 47-Jährige, der mit seiner Mannschaft noch auf den ersten Bundesliga-Heimsieg der Club­geschichte wartet.

Die geistige und körperliche Frische könnte gegen den Europapokalteilnehmer ein Faktor werden. Die Partie in Hamburg wird für Alba das fünfte Pflichtspiel in zehn Tagen sein. Noch an diesem Freitagabend müssen die Hauptstädter in der EuroLeague bei Lyon-Villeurbanne in Frankreich antreten. „Es ist sicher ein Vorteil, dass wir ausgeruht sind, aber Berlin hat einen starken Kader. Bisher waren wir nicht in der Lage, mit Topteams mitzuhalten, aber ich glaube, dass wir in dieser Saison noch so manchen Gegner nerven werden“, sagt Taylor, dem mit Ausnahme von Forward Malik Müller (25/Bänderriss) alle Spieler zur Verfügung stehen.