Chemnitz. Hamburger Basketballer führen zur Halbzeit mit elf Punkten, danach lassen die Kräfte und die Konzentration nach.

Die Hamburg Towers haben das Spitzenspiel der 2. Basketballbundesliga ProA mit 79:90 (25:17, 22:19, 20:33, 12:21) beim weiter unbesiegten Tabellenführer Niners Chemnitz verloren, bleiben aber Zweiter. Am Freitagabend hatte sie in der mit 3400 Zuschauern erneut ausverkauften edel-optics.de-Arena das Team Ehingen mit 105:81 (25:17, 21:15, 27:25, 32:24) besiegt, der dritte Saisonerfolg mit mehr als 100 Punkten.

Nachlassende Konzentration

Ausschlaggebend für die zweite Saisonniederlage, zuvor beim Tabellenletzten Hanau, war die schlechte Trefferquote in den letzten zwölf Minuten. In der 28. Minute lagen die Wilhelmsburger, die zuvor fast durchgehend führten, mit 62:61 das letzte Mal knapp in Front. Bezeichnend für die am Ende nachlassende Konzentration: Kurz vor Schluss vergab Hrvoje Kovacevic zwei Freiwürfe, und René Kindzeka unterlief ein technischer Fehler, der zu erneutem Ballbesitz der Chemnitzer führte.

„In der zweiten Halbzeit ist uns ein wenig die Kraft ausgegangen. Außerdem hat Tevonn Walker gefehlt, der mit einer leichten Fußverletzung ins Spiel gegangen ist, es versucht hat, nach der Halbzeit aber nicht mehr mitwirken konnte. Das soll jedoch keine Entschuldigung sein. Chemnitz hat sich den Sieg verdient“, sagte Towers-Trainer Mike Taylor. Hinzu kam: Spielmacher Achmadschah Zazai musste mit ausgekugeltem Finger im ersten Viertel das Feld zwischenzeitlich verlassen, der 17-jährige Justus Hollatz konnte ihn aber mit seiner erstaunlich abgeklärten, ruhigen Art in dieser Phase passabel ersetzen.

Während die Towers in dieser Saison sich stets auf mehrere gute Schützen verlassen konnten, trafen in Chemnitz nur die US-Amerikaner Beau Beech (22 Punkte) und Andrew Barham (20) zweistellig. Besonders die Center Jannik Freese (8 Punkte/3 Rebounds) und Justin Raffington (6/4) konnten sich diesmal nicht entscheidend unterm Korb durchsetzen. Die Chemnitzer griffen sich zehn Abpraller mehr (Reboundbilanz 35:25). Einzig in der Kategorie Dreipunktewürfe waren die Hamburger (45 Prozent Treffer/13 von 29) ihrem Gegner (34 Prozent/10 von 29) überlegen, das aber vor allem in der ersten Halbzeit. Die endete mit einer 47:36-Führung der Towers.