Hamburg. Beim 95:68 Sieg in der 2. Basketball-Bundesliga gegen die Uni Baskets Paderborn überzeugt besonders Beau Beech.

Als das Basketballteam der Hamburg Towers am Sonnabend um kurz vor halb acht den heimischen Court in der mit 3400 Fans ausverkauften Wilhelmsburger edel-optics.de Arena betrat, fiel den aufmerksamen Besuchern auf, dass am Erscheinungsbild von Flügelspieler Beau Beech eine Sache anders war als sonst. Der US-Amerikaner trug ein auffälliges Stirnband – zum ersten Mal in dieser Saison. Vier Viertel später, nach einem dominanten 95:68 Sieg gegen die Uni Baskets aus Paderborn, feierte ganz Wilhelmsburg dieses eine, weiße Stirnband.

19 Punkte, sieben Rebounds, zwei Assists und zwei Steals – eine bemerkenswerte Statistikkombination stand für Beech zu Buche, die das Stirnband auf seinem Kopf wohl auch im nächsten Spiel unerlässlich macht. „Es hatte keine besondere Bedeutung, ich habe es ohne Hintergedanken angezogen“, sagte der 24-Jährige, „beim nächsten Spiel ist es aber natürlich wieder am Start.“ Cheftrainer Mike Taylor sagte: „Auch wenn ich es modisch eher fragwürdig finde, ließ es Beau sehr gut aussehen.“

Lautes Publikum verunsicherte Gegner

Beech, der mit seinem Team vor zwei Wochen die erste Niederlage der Saison in Hanau hatte hinnehmen müssen, überzeugte von Anfang an, indem er die ersten Towers-Punkte mit einem Dreipunktewurf und einem anschließenden Dunking beisteuerte. Für die Zuschauer waren seine Aktionen die Initialzündung für eine lautstarke Unterstützung, die das junge Gästeteam verunsicherte. „Auch wenn wir in den ersten zwei Vierteln noch ganz gut mithalten konnten, haben wir hier am Ende Lehrgeld bezahlt“, räumte Paderborns Coach Uli Naechster ein. „Aufgrund der tollen Atmosphäre und ein paar guten Aktionen bleibt aber ein gutes Gefühl.“

Nachdem die Towers am vorvergangenen Wochenende spielfrei hatten, da die Halle der Nürnberg Falcons unbespielbar war, hatte Taylor genügend Zeit, sein Team auf die physisch starken Paderborner einzustellen. Besonders in der Defensive konnten die Towers das Pick-and-roll, mit dem die Westfalen ihre Angriffe einleiteten, stark verteidigen. Eine gute Figur machte dabei auch der Kanadier Tevonn Walker. Er konnte sich nach starken Trainingsleistungen einen Platz in der Startfünf erarbeiten und zahlte Mike Taylors Vertrauen trotz zwischenzeitlicher muskulärer Probleme mit 13 Punkten zurück. Als sechster Mann überzeugte René Kindzeka, der mit energischer Defensive und wichtigen Körben für die Stabilität im Hamburger Spiel sorgen konnte.

Emotionen kochten über

„Ich liebe René. Er hat ein großes Herz, bringt die Emotionen ins Spiel, die unsere Truppe zusammenhalten“, lobte Taylor seinen Aufbauspieler. Diese Emotionen kochten auf der Bank allerdings auch zweimal über und sorgten für überflüssige technische Fouls gegen die Towers. Am Ende geriet das zur Nebensache, die Towers feierten mit ihren Fans den Anschluss an die Tabellenspitze. Ihr nächstes Spiel führt sie – mit Stirnband im Gepäck – am Sonntag (17 Uhr) zu den Artland Dragons.