Hamburg. Hamburgs Kult-Guard gelingen beim 70:67-Heimsieg gegen Baunach drei „Buzzerbeater“. Topscorer Canty von seiner Freundin belohnt.

Der Teufelskerl der Hamburg Towers hieß Steffen Kiese. Dem Aufbauspieler mit Kultstatus bei Fans und Mitspielern gelangen beim 70:67 (35:33) gegen die Baunach Young Pikes drei „Buzzerbeater“. Im ersten, zweiten und dritten Viertel punktete er mit der Schlusssirene. Beim dritten Streich wurde er bei seinem Akrobatik-Korbleger im Fallen sogar noch gefoult. „Da sind alle Dämme gebrochen“, sagte der Normalo-Held aus Oldenburg über die Inselparkhalle, die beim achten Heimsieg in Serie mit 3300 Zuschauern wieder fast ausverkauft war.

„Der Kiese“, nach einem Ellbogencheck mit einem weißen Pflaster am Kinn heroisch gezeichnet, ist ein Phänomen. Nicht nur, weil die Anhänger die Befreiungsaktion „#freekiese“ für den nominell dritten Point Guard gestartet haben. „Kiese muss aufs Spielfeld, um seine verrückten Dreier zu werfen“, erläuterte Christian Hintermeier vom Fanclub. Kiese sei auch immer für einen Schnack und einen Lacher gut. Vor allem aber hat sich der Mann, der vor zwei Jahren noch beim Regionalligisten VfL Stade spielte, im fortgeschrittenen Alter von 28 Jahren noch einmal enorm entwickelt.

Canty erhält Muffina zur Belohnung

„Ich habe im Sommer mit unserem Fitnesscoach ,Mello‘ Wiredu viel an meiner Schnelligkeit gearbeitet“, sagt Kiese. Gegen das Farmteam der Brose Baskets Bamberg war er zweitbester Werfer (14 Punkte) und bester Rebounder (sieben). Als Topscorer (23) glänzte erneut Edeltechniker Anthony Canty.

Seine Freundin Nina belohnte ihn als Running Gag diesmal mit Muffins. Coach Hamed Attarbashi verteilte ein Extralob an Nachwuchscenter Helge Baues: „Er hat uns durchs vierte Viertel getragen.“ Und dann feierte noch Forward Kay Gausa nach zwei Kreuzbandrissen sein Towers-Debüt: „In meiner Heimatstadt mit alten Freunden war das etwas ganz Besonderes.“