Hamburg/Leipzig. Obwohl sie geschwächt in Sachsen aufliefen, dominierten die Hamburger ihre Gegner nach Belieben. Am Ende stand ein Ergebnis von 55:0.

Mehr als drei Stunden lang dauerte die sportliche Hinrichtung, dann waren die Leipzig Kings am frühen Sonntagabend endlich erlöst. Als Andreas Nommensen, Headcoach der Hamburg Sea Devils, nach der 55:0 (7:0, 24:0, 14:0, 10:0)-Machtdemonstration grinsend mit seinen Spielern abklatschte, schlichen die Gastgeber beschämt in die Katakomben des Alfred-Kunze-Sportparks. Während die Sea Devils im vierten Saisonspiel in der American-Football-Europaliga ELF ihren vierten Sieg feierten, wurde es für Leipzig am Ende richtig peinlich.

Die Sea Devils starteten sofort dominant, Mitte des ersten Viertels war es US-Runningback Xavier Johnson, der den Ball erstmals in die Leipziger Endzone trug. Bei den Gastgebern fehlte der etatmäßige US-Quarterback Michael Birdsong verletzt, ihn ersetzte sein Landsmann Jaleel Awini. Dass die Kings offensiv jedoch hoffnungslos unterlegen waren, lag nicht nur am Fehlen von Birdsong.

Hamburg Sea Devils ohne Edebali und Boock

Weil die Leipziger Offensive Line dem Druck der Hamburger Verteidiger kaum standhalten konnte, durften die Sachsen froh sein, wenn sie überhaupt mal zu einem neuen First Down kamen. Obwohl die Sea Devils in der Defense auf die beiden Linebacker Kasim Edebali (Corona) und Miguel Boock (Kreuzbandanriss) verzichten mussten, war bereits in der ersten Halbzeit nicht weniger als ein Klassenunterschied sichtbar.

Im zweiten Viertel sorgten erst der spanische Tight End Adria Botella Moreno nach einem Pass von US-Quarterback Jadrian Clark und Defensive Back Justin Rogers per 62-Yards-Punt-Return für die nächsten beiden Hamburger Touchdowns. Nachdem kurze Zeit später sogar Defensive Tackle Evans Yeboah den Ball aus den Armen von Leipzigs bemitleidenswertem Quarterback Awini schlug und alleine zum nächsten Touchdown lief, imitierte der 1,94 Meter große und 125 Kilogramm schwere Modellathlet beim Jubel ein kleines Nickerchen auf dem Rasen der Leipziger Endzone.

Hamburg Sea Devils demoralisierten Leipzig

 Vermutlich hätte Yeboah auch noch ein paar Minuten liegen bleiben können – Leipzig prallte immer wieder an der Sea-Devils-Defense ab. Nach einem spektakulären 56-Yards-Fieldgoal von Kicker Phil Andersen stand es zur Pause bereits 31:0.

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„In dieser Liga sind alle Mannschaften auf einem ähnlichen Level, jedes Spiel ist ein harter Kampf. Es wird kein Team mit 50, 60 Punkten weggeblasen“, hatte Tight End Botella Moreno noch vor dem Spiel gesagt – und offenbar glatt gelogen. Die Sea Devils wechselten nach der Pause munter durch, demoralisierten die Gastgeber aber mit weiteren Touchdowns durch Widereceiver Benjamin Mau, Runningback Johann Hummel, Defensive Back Rogers sowie einem Fieldgoal von Kicker Andersen.