Hamburg. Mit den Leipzig Kings trifft das Hamburger Football-Team auf die schwächste Defense der ELF. Es herrscht Optimismus.

Jadrian Clark ist in diesen Tagen bestens gelaunt. Abgesehen davon, dass das schwül-heiße Wetter den US-amerikanischen Quarterback der Hamburg Sea Devils zurzeit an seine Heimat Florida erinnern dürfte, liegt der 27-Jährige mit dem Hamburger American-Football-Team nach drei Siegen aus den ersten drei Saisonspielen in der Europaliga ELF voll auf Kurs. Und so macht Clark auch keinen Hehl daraus, dass die Sea Devils an diesem Sonntag (15 Uhr) im Alfred-Kunze-Sportpark der Leipzig Kings der klare Favorit sind.

„Wir haben drei Siege und stehen ganz oben. Wir sind die Favoriten – und müssen das jetzt in jeder einzelnen Wochen aufs Neue beweisen“, sagt Clark, der im dritten Viertel beim 44:6-Sieg gegen Berlin Thunder mit drei Touchdown-Pässen erstmals sein Potenzial zeigte.

Hamburger Quarterback reflektiert Spiele

„Wir waren in der Offense in den ersten Spielen häufig ein bisschen zu nervös. Die zweite Halbzeit gegen Berlin hat uns das Momentum gegeben, das wir gebraucht hatten“, sagt Clark, ehe er eine Ansage an die Kritiker der Hamburger Offense hinterherschickt: „Es gibt immer noch Leute, die an unserer Stärke zweifeln. Manche haben gesagt, dass unsere Offense ein bisschen der Defense und den Special Teams hinterherhinkt. Ich denke, dass sich das im Lauf der Saison noch ändern wird.“

Betrachtet man die reinen Statistiken, ist die Defense der Offense noch um einiges voraus. Im Schnitt lassen die Sea Devils pro Spiel weniger als zwölf gegnerische Punkte zu – der eindeutig beste Wert der Liga. Zum Vergleich: Gegner Leipzig hat die schwächste Verteidigung der ELF, kassiert im Schnitt 39 Punkte.

Hamburg Sea Devils wollen Schwächen nutzen

Den traurigen Höhepunkt erlebten die Sachsen im vorletzten Spiel gegen die Cologne Centurions, als sie das Spiel trotz beeindruckender 47 eigener Punkte noch mit 47:48 verloren. Die deutlichste Klatsche kassierten die Ostdeutschen gegen die polnische Spitzenmannschaft Wroclaw Panthers (28:54).

Lesen Sie auch:

Während Sea-Devils-Headcoach Andreas Nommensen in der Defense neben Starspieler Kasim Edebali (Corona) auch auf Middle Linebacker Miguel Boock (Kreuzbandanriss) verzichten muss, werden die Sea Devils Leipzigs Abwehrschwächen ausnutzen wollen. Die schärfsten Waffen sind dabei US-Runningback Xavier Johnson und der spanische Tight End Adria Botella Moreno, der gegen Berlin 13 Pässe für 136 Yards Raumgewinn fing. „Um erfolgreich zu sein, müssen wir über die beiden spielen“, weiß Quarterback Clark.