Neuigkeiten aus den Camps der Nationalteams, Verletzungen, flotte Sprüche oder Hintergründe: Verfolgen Sie alles rund um die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien im Ticker auf abendblatt.de.

+++Polizei findet drei verkohlte Leichen in Rio+++

21:43 Uhr: Die Polizei in Rio de Janeiro hat drei verkohlte Leichen entdeckt. Die Körper seien im Bezirk Praca Seca gefunden worden, etwa 13 Kilometer westlich vom Fußballstadion Maracana, wo Spiele der Weltmeisterschaft ausgetragen werden, teilte die Polizei am Sonnabend mit. Praca Seca war in der Vergangenheit Schauplatz eines harten Kampfes zwischen Drogenbanden und einer kriminellen Miliz. Bei den Toten soll es sich vermutlich um Opfer dieser Auseinandersetzungen handeln.

Milizen in den armen Gegenden Rios bestehen überwiegend aus ehemaligen oder aktiven Polizisten und Feuerwehrleuten. Sie betreiben illegale Geschäfte mit Strom, Kabelfernsehen und anderen Dienstleistungen.

+++Özil hat 20 Millionen Fans bei Facebook+++

21:09 Uhr: Fußball-Nationalspieler Mesut Özil hat als erster deutscher Sportler die 20-Millionen-Marke an Fans bei Facebook überschritten. Bei Twitter hat der 25-Jährige inzwischen über sechs Millionen „Follower“.

„Diese Zahlen bedeuten mir sehr viel. Wer mich kennt, weiß, dass mir die Meinung der Fans und auch die Kommunikation mit den Fans sehr wichtig ist“, sagte Özil zwei Tage vor dem WM-Auftakt der Nationalmannschaft am Montag (18.00 Uhr MESZ/ARD) in Salvador gegen Portugal.

Bei Facebook steht Özil auf der Liste der weltweit populärsten Sportler unter den Top ten. Mit weitem Abstand führt Portugals Superstar Cristiano Ronaldo (über 85 Millionen) vor Lionel Messi (über 58 Millionen).

Özil postet in fünf Sprachen: Deutsch, englisch, spanisch, türkisch und arabisch. Speziell zur Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien werden die Posts auch in portugiesisch übersetzt.

Özil postet regelmäßig. Er wolle dabei „keine Sensationsmeldungen, sondern ich will, dass meine Fans Informationen aus erster Hand erhalten und am Leben eines Fußballprofis teilnehmen können“.

+++ Nach Schrecksekunde im Training: De Bruyne kann spielen +++

20.32 Uhr: Der belgische Nationalspieler Kevin De Bruyne hat wird beim WM-Auftakt der Roten Teufel am Dienstag in Belo Horizonte gegen Algerien mitwirken können. Das gab der belgische Verband am Samstagabend bekannt. Der Profi des VfL Wolfsburg hatte das Training am Vormittag in Mogi das Cruzes abbrechen müssen und war nach einem Schlag auf den rechten Knöchel mit einem Eispack am Sprunggelenk vom Rasen gehumpelt. Zuvor war bereits Stürmer Divock Origi behandelt worden und nicht mehr auf den Trainingsplatz zurückgekehrt. Auch er wird gegen die Afrikaner wieder fit sein. Coach Marc Wilmots war bereits im Anschluss an die Einheit nicht von einer Zwangspause für seine Kicker ausgegangen. „So wie ich das gesehen habe, ist es nicht schlimm gewesen“, meinte der frühere Profi des FC Schalke 04. Der dritte Keeper Sammy Bossut muss wegen einer Verletzung an der Wade am Dienstag allerdings passen. In der Gruppe H trifft der Geheimfavorit zudem auf Russland und Südkorea. De Bruyne war in der WM-Qualifikation mit vier Treffern der überragende Spieler der Mannschaft von Coach Marc Wilmots.

+++ Suárez gegen Costa Rica wie erwartet nicht in der Startelf +++

20.02 Uhr: Uruguays Stürmer Luis Suárez steht im ersten WM-Gruppenspiel gegen Costa Rica wie erwartet nicht in der Startelf. Das geht aus den eine Stunde vor Spielbeginn (21 Uhr/ARD) in Fortaleza veröffentlichten Mannschaftsbögen hervor. Der zweimalige Weltmeister aus Südamerika beginnt demnach mit Edinson Cavani und Diego Forlan im Sturm. Genau drei Wochen nach seiner Knieoperation hatte Suárez am Donnerstag erstmals das komplette Training mit der Mannschaft absolviert. Auch zu Beginn des Abschlusstrainings am Freitag machte der Torschützenkönig der englischen Premier League ohne erkennbare Einschränkung mit.

+++ Proteste im WM-Spielort Belo Horizonte – Acht Festnahmen +++

19.30 Uhr: Kurz vor der WM-Partie zwischen Kolumbien und Griechenland ist es am Sonnabend im Spielort Belo Horizonte zu Anti-WM-Protesten gekommen. Rund 200 Demonstranten versammelten sich nach Polizeiangaben im Zentrum der Stadt. Die Sicherheitskräfte waren mit einem massiven Aufgebot und auch mit berittenen Einheiten vor Ort. Es gab mindestens acht Festnahmen. Die Polizei beschlagnahmte ein Messer, einen Molotow-Cocktail und einen Rucksack voller Steine. Zusammenstöße mit der Polizei wurden aber nicht gemeldet.

+++ Youri Mulder lobt „unglaublichen Robben“ +++

19.18 Uhr: Der frühere Schalker Eurofighter Youri Mulder hat nach dem 5:1 der niederländischen Nationalmannschaft gegen Weltmeister Spanien eine Lobeshymne auf Arjen Robben angestimmt. „Wir haben einen super Robben gesehen. Er sieht unglaublich fit aus, spielt sogar mannschaftsdienlich“, sagte Mulder (45) im Gespräch mit dem SID über den zweifachen Torschützen von Rekordmeister Bayern München.

Robbens Auftritt sei auch das Verdienst von Bondscoach Louis van Gaal, führte Mulder aus. Der frühere Bayern-Trainer habe Robben und dessen Sturmpartner Robin van Persie „deutlich gemacht hat: es geht nur so, die Tore kommen dann schon - und so ist es gekommen“. Mit dem Triumph über Spanien haben Robben und Co. nach dem Vorrunden-Aus bei der EM 2012 „Holland wieder auf die Landkarte gesetzt“, meinte Mulder.

Über van Gaal sagte der neunmalige Nationalspieler: „Die holländische Presse hat manchmal Schwierigkeiten mit ihm, aber alle wissen, dass er fußballerisch der Beste ist, den es gibt. Auch mit Stars hat er manchmal Schwierigkeiten, aber das Training, die Taktik, ein Spiel lesen, dann reagieren während des Spiels, alles vorhersagen, die Spieler richtig gut vorbereiten - das kann er unheimlich gut. Er hat gezeigt, dass er ein sehr guter Coach ist.“

Für den weiteren Turnierverlauf habe der Auftaktsieg allerdings keine allzu große Bedeutung, betonte Mulder, der in Brasilien als Experte des niederländischen Fernsehens NOS tätig ist. „Ich analysiere die Spiele, gucke ein bisschen beim Training zu oder gehe zwischendurch ein bisschen auf der Copacabana spazieren“, sagte er lächelnd.

+++ Podolskis Botschaft an Schumacher: „Wünschen ihm viel Kraft“ +++

18.42 Uhr: Nationalspieler Lukas Podolski hat aus Brasilien eine emotionale Botschaft an den verunglückten Michael Schumacher geschickt. „Ich will Michael herzlich grüßen. Er kann leider nicht dabei sein. Ihm geht es nicht so gut. Die Mannschaft und der DFB wünschen ihm und seiner Familie viel Kraft. Wir hoffen, dass er schnell wieder auf die Beine kommt“, sagte Podolski am Samstag.

Alle würden hoffen, „dass Michael eventuell noch das eine oder andere Spiel sehen kann. Wenn wir den Titel holen, dann können wir auch ihm ein Stück weit eine Freude machen“, ergänzte der Ex-Kölner Podolski, der mit Schumacher persönlich befreundet ist.

Schon am Donnerstag hatte die Nationalmannschaft eine Nachricht an Schumacher gesendet. „Heute wird in Sao Paulo die WM angepfiffen. Dort, wo Du dein letztes F1-Rennen gefahren bist“, hatte das DFB-Team unter dem Hashtag „KeepFightingMichael“ getwitter. Dazu war ein Bild von Bastian Schweinsteiger, Benedikt Höwedes und Julian Draxler zu sehen, die den Daumen nach oben hielten.

Schumacher hatte bei einem Skiunfall am 29. Dezember 2013 im französischen Méribel ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten und wurde in der Uniklinik Grenoble in ein künstliches Koma versetzt. Ende Januar wurde die Aufwachphase eingeleitet.

Der ehemalige Formel-1-Star gilt als großer Fußball-Fan. Er hatte die DFB-Auswahl vor Turnieren auch schon einige Male besucht.

+++ Maradona verirrt sich bei Sitzplatzsuche im Stadion +++

18.30 Uhr: Argentiniens Fußball-Legende Diego Maradona ist beim WM-Eröffnungsspiel ein Opfer seines schlechten Orientierungssinns geworden. Der Weltmeister von 1986 verirrte sich im Stadion von São Paulo auf der Suche nach seinem Sitzplatz und wurde von brasilianischen Fans umringt. Nach Angaben der brasilianischen Tageszeitung Folha de São Paulo wurde Maradona von einer Stadionmitarbeiterin erkannt und zu seiner VIP-Loge geleitet.

Maradona drückte beim Spiel zwischen Brasilien und Kroatien (3:1) nach eigenen Angaben dem Gastgeber die Daumen, der eigentlich als Erzrivale Argentiniens bekannt ist. In der Pause übte er aber Kritik an der Selecao: „Brasilien hat mir nicht gefallen. Ihre Abwehr ist nicht gut, ihr Angriff schon eher“, sagte der 53-Jährige.

Noch mehr brachten Maradona aber die Fanproteste gegen Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff in Rage. „Ich werde keine Brasilien-Spiele mehr im Stadion sehen, das schaue ich lieber im Hotel im Fernsehen“, sagte der Argentinier laut Folha und verließ das Stadion zehn Minuten vor dem Abpfiff.

+++ De Bruyne muss Training abbrechen +++

17.45 Uhr: Der belgische Nationalspieler Kevin De Bruyne hat das Training der Roten Teufel am Samstagvormittag in Mogi das Cruzes abbrechen müssen. Nach einem Schlag auf den rechten Knöchel humpelte der Profi des VfL Wolfsburg mit einem Eispack am Sprunggelenk vom Rasen. Zuvor war bereits Stürmer Divock Origi behandelt worden und nicht mehr auf den Trainingsplatz zurückgekehrt. Für Belgien beginnt die WM am Dienstag mit dem Spiel gegen Algerien in Belo Horizonte. Weitere Gegner in der Gruppe H sind Russland und Südkorea. De Bruyne war in der WM-Qualifikation mit vier Treffern der überragende Spieler der Mannschaft von Coach Marc Wilmots.

+++ Fifa: Beckenbauer darf als WM-Experte im TV tätig sein +++

17.42 Uhr: Nach seiner Sperre für 90 Tage durch den Weltverband Fifa darf Franz Beckenbauer auch während der WM zumindest weiter als TV-Experte tätig sein. Er war für diesen Zeitraum von jeglichen Fußball-Aktivitäten ausgeschlossen worden und darf keine Partien besuchen. „Wenn er etwas in München im Studio macht, sollte das davon nicht betroffen sein“, sagte eine Fifa-Sprecherin am Samstag. Beckenbauer arbeitet für den Pay-TV-Sender Sky. Er hatte bereits am Vortag nach Bekanntwerden der Sperre seine persönlichen Konsequenzen gezogen und erklärt, dass er auf eine geplante Reise nach Brasilien zum Halbfinale und Endspiel verzichten werde.

+++ Roberto Carlos rechnet fest mit Deutschland +++

17.30 Uhr: Brasiliens ehemaliger Nationalspieler Roberto Carlos (41) rechnet bei der WM mit einem starken Auftritt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft um Kapitän Philipp Lahm. „Die Deutschen haben immer eine starke Mannschaft, aber wir müssen abwarten, wie sie ohne Reus klarkommen“, sagte der Weltmeister von 2002 dem SID: „Ganz wichtig wird der Start gegen Portugal. Mit einem Sieg zum Auftakt wird alles einfacher.“

Das Team von Bundestrainer Joachim Löw steigt am Montag gegen Superstar Cristiano Ronaldo und Co. (18.00 Uhr MESZ/ARD) in Salvador de Bahia ins Turnier ein. Offensiv-Allrounder Marco Reus von Borussia Dortmund fehlt dem DFB-Team in Brasilien wegen eines Teilabrisses der Syndesmose.

Trotzdem traut Carlos der deutschen Mannschaft den Einzug ins Finale zu. „Natürlich zählt Deutschland zum Kreis der Favoriten - genau wie Brasilien, Argentinien, Holland und Italien“, sagte der ehemalige Linksverteidiger und ergänzte: „Ich bin gespannt, wie Spanien jetzt reagieren wird.“ Der Titelverteidiger müsste in seinem Auftaktspiel gegen die Niederlande eine heftige Pleite (1:5) hinnehmen.

+++ Verletzter Buffon fehlt Italien gegen England +++

16.55 Uhr: Der viemalige Weltmeister Italien muss in seinem WM-Auftaktspiel am Samstag in Manaus gegen England (18.00 Uhr OZ/Sonntag 0.00 Uhr MESZ/ARD) auf den angeschlagenen Torhüter und Kapitän Gianluigi Buffon verzichten. Der 36-Jährige von Meister Juventus Turin bestätigte seinen Ausfall via Twitter knapp sieben Stunden vor dem Anpfiff.

Buffon war am Freitagabend im Abschlusstraining in der Arena Amazonia umgeknickt und hatte die Übungseinheit abbrechen müssen. Trainer Cesare Prandelli hatte danach allerdings erst einmal Entwarnung gegeben und weiter fest mit dem Einsatz des viermaligen Welttorhüters gerechnet.

Für Rekordnationalspieler Buffon (140 Länderspiele) wird Salvatore Sirigu (Paris St. Germain) im Tor der Squadra Azzurra stehen, der bislang erst acht Länderspiele absolviert hat.

+++ Khedira warnt seine DFB-Kollegen vor Teamkollege Ronaldo +++

16.35 Uhr: Sami Khedira hat seine Kollegen in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft vor dem WM-Auftaktspiel gegen Portugal am Montag (18.00 Uhr MESZ/ARD) eindringlich vor dem Gegner und dessen Superstar Cristiano Ronaldo gewarnt. „Das wird das schwierigste Spiel, auch wenn wir zuletzt immer gegen Portugal gewonnen haben“, sagte der Mittelfeldspieler von Champions-League-Sieger Real Madrid der Bild-Zeitung.

„Ich weiß, dass sie Deutschland unbedingt schlagen wollen. Cristiano hat zu mir gesagt: 'Jetzt seid ihr dran, dieses Mal schlagen wir euch'.“, berichtete der Khedira (27) von einem Gespräch mit seinem Vereinskameraden Ronaldo. Trotz dieser Ansage des Weltfußballers ist er für das Match in Salvador aber zuversichtlich: „Wenn wir unser Spiel durchziehen, werden wir Portugal schlagen.“

Über den Fitnesszustand von Ronaldo, der zuletzt über Hüftprobleme klagte, konnte Khedira nichts sagen: „Ich habe im Moment keinen Kontakt zu Cristiano. Ich weiß nur, dass er brennt. Er will von Anfang zeigen, dass er zu den Besten der Welt gehört. Er wird sich zerreißen.“

Khedira, der wegen eines Kreuzbandrisses bis April sechs Monate außer Gefecht gesetzt war, fühlt sich seinerseits für das Turnier in Brasilien gut gerüstet: „Ich habe sehr, sehr gut gearbeitet und bin davon überzeugt, dass ich alle Spiele durchstehen kann. Ich habe den absoluten Willen. Der ist manchmal sogar noch wichtiger als die physischen Voraussetzungen.“

Khedira betonte, er habe nach wie vor den Anspruch, Weltmeister zu werden, zumal ihm die Entwicklung der Mannschaft Mut mache: „Wir sind reifer geworden. Und ich hoffe auch cleverer, was manche Situation angeht. Wir haben im Gegensatz zu 2012 einen ganz anderen Teamgeist, einen viel besseren. Jetzt versucht jeder, seine eigenen Interessen zurückzustellen.“

+++ Ribéry nach WM-Aus gefasst: „Habe mich mit der Situation abgefunden“ +++

16.15 Uhr: Der französische Nationalspieler Franck Ribéry hat den ersten großen Schock über sein bitteres WM-Aus einigermaßen überwunden. „Am Anfang hat es sehr weh getan, ich war traurig, enttäuscht. Aber die Schmerzen waren zu groß. Jetzt geht es schon wieder, ich habe mich mit der Situation abgefunden“, sagte der französische Nationalspieler gefasst.

Der 31 Jahre alte Mittelfeldspieler von Bayern München hatte kurz vor der Abreise nach Brasilien seine Teilnahme am Turnier wegen hartnäckiger Rückenprobleme absagen müssen. Bisher hatte er sich zu seinem Ausfall bei seiner wohl letzten WM-Chance noch nicht geäußert.

„Ich war zu enttäuscht“, erklärte er nun im SID-Interview: „Ich habe unserem Trainer Didier gesagt: Entschuldigung, es geht nicht, ich kann Euch nicht helfen. Er hatte Verständnis dafür. Er wusste, wie schwer mir die Entscheidung gefallen ist. Ich war so traurig, ich wollte keine Pressekonferenz mehr machen, wir haben uns entschieden, die Mitteilung via Communiqué bekannt zu geben. Danach flog ich zurück.“

Derzeit hält sich Ribéry zuhause in München bei seiner Familie auf, lässt sich am verletzten Rücken weiter behandeln und drückt seinen Jungs vor dem Fernseher die Daumen. „Die Mannschaft schafft das auch ohne mich. Die Jungs sind gut drauf, die Stimmung ist super und Didier Deschamps ist ein sehr guter Trainer“, betonte der Bayern-Profi. Er sei überzeugt, „dass Frankreich eine gute WM spielt und so manche Experten überrascht“.

+++ Englische Polizei: Defensive beim Griff zum Bierglas während WM +++

15.54 Uhr: Zum WM-Auftakt ihrer Three Lions gegen Italien am Samstag weichen die traditionsverliebten Engländer sogar von alten Regeln ab. Die Pubs dürfen – auch ohne besondere Genehmigung - ausnahmsweise bis 1.00 Uhr nachts und damit bis zum Abpfiff der Partie in Brasilien offenhalten. In Großbritannien sind große Public-Viewing-Fanmeilen eher die Ausnahme, gemeinsam Fußball wird im Pub geguckt. Die Polizei in London rief am Samstag vorsichtshalber zur Defensive beim Alkoholgenuss auf. Die Polizei machte ferner darauf aufmerksam, dass die Fälle von häuslicher Gewalt bei Spielen der Nationalmannschaft auffallend ansteigen. „Das kann an schlechtem Wut-Management liegen“, heißt es in dem Bericht. Einige Wettanbieter versuchten indes, die Einsätze für einen England-Sieg gegen die Azurri in die Höhe zu treiben, indem sie im Falle einer Niederlage eine Geld-zurück-Garantie einräumten.

+++ Chilene Beausejour schreibt WM-Geschichte +++

15.44 Uhr: Der chilenische Nationalspieler Jean Beausejour hat bei der WM in Brasilien Geschichte geschrieben. Der Außenstürmer ist nach seinem Tor in der Nachspielzeit beim 3:1 (2:1) gegen Australien der einzige Spieler seines Landes, der bei zwei WM-Endrunden traf. 2010 in Südafrika hatte der 30-Jährige vom englischen Zweitligisten Wigan Athletic ebenfalls im Auftaktspiel gegen Honduras das entscheidende Tor beim 1:0-Sieg erzielt.

+++ Argentiniens Ex-Coach Bilardo: Brasilien-Aus hoffentlich vor Finale +++

15.28 Uhr: Argentiniens ehemaliger Weltmeister-Trainer Carlos Bilardo hätte nichts gegen ein vorzeitiges Aus von WM-Gastgeber Brasilien, damit es nicht zum Duell der südamerikanischen Rivalen kommen kann. „Hoffentlich verlieren sie vor dem Finale“, sagte er in einem Interview der Zeitung „Olé“ (Samstag). Der 75-Jährige ist beim nationalen Verband als Generaldirektor für die Auswahlteams zuständig und gehört zur Delegation, die in Brasilien den dritten WM-Titel nach Argentinien holen will. „Gegen Brasilien ist es nicht nur ein Finale, das auf dem Platz gespielt wird“, betonte Bilardo angesichts der Erzrivalität der beiden Nationen um die fußballerische Vorherrschaft in Südamerika. „Viele Argentinier werden kommen“, kündigte er an. Selbst aus Ushuaia, dem „Fin del mundo“ (Ende der Welt) sollen sich 3000 Fans angemeldet haben. Die Argentinier bestreiten an diesem Sonntag (Montag/0 Uhr MESZ/ZDF) im Endspielstadion in Rio de Janeiro gegen Bosnien-Herzegowina ihr Auftaktmatch.

+++ Serbe Mazic Schiedsrichter bei Deutschland gegen Portugal +++

15.03 Uhr: Milorad Mazic aus Serbien pfeift bei der Fußball-WM das deutsche Vorrundenspiel am Montag (18.00 Uhr MESZ/ZDF) gegen Portugal. Das gab der Weltverband FIFA am Samstag bekannt. Der 41-Jährige war vergangenen September auch beim deutschen WM-Qualifikationsspiel in München gegen Österreich (3:0) im Einsatz. Die WM in Brasilien ist das erste große Turnier des Direktors einer Fleischfabrik. Mazic war auch Schiedsrichter beim Dortmunder 1:0 in der Champions League Anfang Dezember gegen Manchester City.

+++ Brasilien beugt sich: Bier zurück in den WM-Stadien +++

14.31 Uhr: Brasilien beugt sich der Fifa: Ein elfjähriges Alkoholverbot in brasilianischen Stadien ist vor Beginn der WM auf Druck des Fußball-Weltverbandes und des Hauptsponsors Budweiser gekippt worden. Neben den Produkten der amerikanischen Großbrauerei AB InBev darf auch die lokale Biermarke Brahma ausgeschenkt werden.

„Das ist ein Skandal auf den Ebenen Gesundheit, Politik und Sicherheit“, sagte Raphael Gaßmann von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen: „Wirtschaftliche Interessen dürfen nicht höher angesehen werden als die Gesundheit und die Sicherheit von Zuschauern.“ Die Fifa wies die Kritik zurück.

Andere Biersorten oder alkoholische Getränke wie der beliebte Cocktail Caipirinha dürfen nur außerhalb der zwölf Stadien verkauft werden, auch dies hatte sich die Fifa zusichern lassen.

Zudem ist auch die Verpflegung in den WM-Stadien genau geregelt. In Salvador und Recife sorgten Petitionen allerdings dafür, dass die lokalen Gerichte Acaraje und Tapioca nach anfänglichem Widerstand der Fifa nun doch verkauft werden dürfen.

+++ Mertesacker: „Müssen in höchster Alarmbereitschaft sein“ +++

14.22 Uhr: Nationalspieler Per Mertesacker hat seine Teamkollegen vor dem WM-Auftakt der deutschen Mannschaft gegen Portugal am Montag (18 Uhr MESZ/ARD) in Salvador vor „CR7“ gewarnt. Zwei bis drei Augen müssen immer auf Ronaldo gerichtet sein“, sagte der 29-Jährige im Gespräch mit dem Kölner Stadt-Anzeiger: „Wir müssen in höchster Alarmbereitschaft sein, selbst wenn wir in Ballbesitz sind.“

Cristiano Ronaldo sei im Spiel der Portugiesen eine ständige Gefahrenquelle. „Das Schlimmste ist, wenn er dir im Rücken weghuscht, oder wenn er dir das Gefühl gibt, ihn zu sehen, das aber in Wirklichkeit nur spärlich der Fall ist“, sagte Mertesacker. Der Abwehrspieler des FC Arsenal wird es am Montag persönlich mit dem Superstar zu tun haben: „Wenn also Ronaldo vorne stehen bleibt und sich Jerome (Boateng, d. Red) in unser Angriffsspiel einschaltet, dann bin ich für ihn verantwortlich. Da brauche ich dann auch noch eine Absicherung von der anderen Seite.“

Von ganz großer Bedeutung wird laut Mertesacker nicht nur im Spiel gegen Portugal der Teamgeist sein. „Der wird nun natürlich auf die Probe gestellt. Denn wie gut er tatsächlich ist, merkt man erst, wenn Entscheidungen getroffen worden sind, die dem ein oder anderen wehtun“, sagte der gebürtige Niedersachse. Es sei sehr wichtig, „dass in alle Köpfe reingeht, dass hier aufgrund der Bedingungen jeder Einzelne benötigt wird“.

+++ Kahn: „Initialzündung für die Niederlande“ +++

14.08 Uhr: Oliver Kahn traut der niederländischen Fußball-Nationalmannschaft nach dem 5:1-Coup gegen Spanien eine Menge bei der WM in Brasilien zu. „Der Sieg gegen den Welt- und Europameister zu einem so frühen Turnierzeitpunkt kann eine Initialzündung sein“, sagte der ehemalige Nationaltorwart und ZDF-Experte.

„Wenn eine Mannschaft mit international unerfahrenen Spielern mit einem solchen Erfolgserlebnis in das Turnier startet, und dazu so erfahrene Spieler wie Robben, Sneijder, van Persie und de Jong kommen, kann ganz viel Energie entstehen. Und dann ist alles möglich“, äußerte der einstige Bayern-Keeper.

Begeistert war Kahn vom zweifachen Torschützen Arjen Robben, „der gezeigt hat, dass er schon seit langer Zeit in Topform ist. Arjen ist seit dem Siegtor im Champions-League-Finale 2013 wie befreit“. Auch der Bondscoach der Elftal erhielt ein dickes Lob. Kahn: „Louis van Gaal ist ein Supertrainer. Er hat ein Auge dafür, 'was möchte ich spielen und welche Spieler brauche ich dafür'.“

+++ Präsident Ruhani verspricht Irans WM-Team Prämie für Weiterkommen +++

13.44 Uhr: Präsident Hassan Ruhani hat der iranischen Nationalmannschaft eine Prämie für den Achtelfinal-Einzug bei der Fußball-Weltmeisterschaft versprochen. „Wenn ihr uns mit eurem Weiterkommen gute Nachrichten beschert, dann tun wir das für euch auch“, sagte Ruhani am Samstag in Teheran bei einer Pressekonferenz. Trotz der wirtschaftlichen Engpässe im Land, „werde ich dafür sorgen, dass wir das Geld schon irgendwie zusammenbekommen“. Das Volk erwarte keine Wunder, aber die Mannschaft solle wissen, dass Millionen von iranischen Fans mit Herz und Seele die Spiele verfolgen werden. „Vielleicht sind die anderen Teams stärker, aber was wir alle wollen, ist euch kämpfen sehen“, sagte Ruhani. Der Iran startet am Montag (21 Uhr) in Curitiba gegen Nigeria in die WM. Angesichts der weiteren Gruppengegner Argentinien und Bosnien-Herzegowina gelten die Asiaten als großer Außenseiter.

+++ Staatspräsident Bouteflika: „Ganz Algerien steht hinter euch“ +++

13.22 Uhr: Algeriens Staatspräsident Abdelaziz Bouteflika hat der Nationalelf des WM-Außenseiters aufmunternde Worte aus der Heimat übermitteln lassen. „Ganz Algerien steht hinter euch“, hieß es in einer Botschaft Bouteflikas, die Sportminister Mohamed Tahmi am Freitag bei einem Besuch im WM-Quartier in Sorocaba überbrachte. Die Mannschaft von Trainer Vahid Halilhodzic trifft zum Auftakt der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien am Dienstag (18.00 Uhr MESZ) in Belo Horizonte auf Belgien. Die weiteren Gegner in der Gruppe H sind Russland und Südkorea. „Belgien hat viele gute Spieler, die in den besten europäischen Clubs spielen“, sagte Halilhodzic und kündigte an: „Wir werden als Einheit auftreten und dagegenhalten.“