Für Kapitän Lahm und Torhüter Neuer kommt der Test am Sonntag allerdings noch zu früh. Trotzdem gibt es gute Nachrichten über die angeschlagenen Spieler. Verletzter Streckenposten nach Unfall aus Klinik entlassen.
St. Leonhard/St. Martin. Weitere gute Nachricht für Fußball-Bundestrainer Joachim Löw: Zwölf Tage nach seiner Kapselverletzung in der Schulter hat Stammtorhüter Manuel Neuer am Donnerstag erstmals im Rahmen des WM-Trainingslagers der deutschen Nationalmannschaft auf dem Platz in Südtirol gestanden. Allerdings absolvierte der 28-Jährige nur individuelle Übungen.
Am Mittwoch hatte Kapitän Philipp Lahm, der ebenfalls im Endspiel des DFB-Pokals gegen Borussia Dortmund (2:0 n.V.) eine Sprunggelenksverletzung erlitten hatte, erstmals mit dem Ball trainiert. Auch Sami Khedira, der wegen des Champions-League-Endspiels mit Real Madrid gegen Stadtrivale Atlético (4:1 n.V.) erst am Montag angereist war, stieg ins Mannschaftstraining ein. Nur eine Laufeinheit absolvierte am Donnerstag weiterhin der Dortmunder Marcel Schmelzer (Knieverletzung).
Im vorletzten Länderspiel vor der WM am Sonntag gegen Kamerun (20.30/ARD) wird Löw wohl die bestmögliche Startelf aufbieten. Da die Mannschaft des deutschen Trainers Volker Finke im Gegensatz zu Deutschlands letztem Testgegner Armenien (6. Juni) ebenfalls für Brasilien qualifiziert ist, gilt die Partie in Mönchengladbach als die wichtigere Begegnung in der Vorbereitung.
Es ist gut denkbar, dass Löw zumindest im zweiten Durchgang noch einmal seine Wackelkandidaten sehen will, da er einen Tag später den Kader von 26 auf 23 Spieler reduzieren und endgültig melden muss. Ohnehin verzichten muss der 54-Jährige neben Lahm, Neuer und Schmelzer auf Vize-Kapitän Bastian Schweinsteiger.
Khedira wird wohl in der Startelf stehen. Gleiches gilt wahrscheinlich für den Dortmunder Linksverteidiger Erik Durm, den einzigen Spieler im aktuellen Kader ohne Länderspiel. Die offenste Position scheint die hinten rechts zu sein, wo entweder der Dortmunder Kevin Großkreutz oder der Schalke Benedikt Höwedes Lahm ersetzen werden. Kamreruns Mannschaftaufstellung war am Donnerstagmittag noch offen, da die Afrikaner abends in Kufstein noch gegen Paraguay spielten.
Verletzter Streckenposten aus Klinik entlassen
Unterdessen kann der verletzte Streckenposten zwei Tage nach dem Unfall bei einem Sponsorentermin das Krankenhaus in Meran verlassen. Das berichtet die in Südtirol erscheinende „Dolomitenzeitung“ in ihrer Donnerstagausgabe.
Der Mann war am Dienstag bei einer Werbemaßnahme des Nationalteams mit DFB-Generalsponsor Mercedes-Benz vom Auto des DTM-Piloten Pascal Wehrlein erfasst worden. Über den Gesundheitszustand des bei dem Unfall im italienischen Passeiertal schwer verletzten 63-jährigen Urlaubers aus Thüringen gab es zunächst keine neuen Informationen. Der Mann liegt demnach weiter im Krankenhaus in Bolzano.
Trotz des Wirbels um den Unfall will Wehrlein am Wochenende in Ungarn starten. Dies sagte ein Sprecher seines Rennstalls Mercedes. Am Sonntag steigt das dritte Rennen der DTM-Saison.
Nach der folgenschweren Fahrt in Südtirol hatte sich der 19-Jährige bestürzt gezeigt. „Der Schock über die tragischen Ereignisse sitzt sehr tief“, schrieb Mercedes-Mann Wehrlein bei Facebook.
„Ich danke allen für die Unterstützung in diesen schweren Stunden“, schrieb er außerdem. Auf der abgesperrten Strecke hatte er nach einem Ausweichmanöver in letzter Sekunde versucht zu bremsen – den Unfall konnte die Mercedes-Nachwuchshoffnung aber nicht verhindern.