22-Jähriger strotzt nach verwandeltem Strafstoß vor Zuversicht. Außerdem: Australien als erstes Team in Brasilien eingetroffen, Mexiko bangt um Stammkeeper, Test Nigeria gegen Schottland möglicherweise manipuliert.
+++ Verletzte stören Hitzfeld vor Schweizer WM-Test gegen Jamaika nicht +++
14.08 Uhr: Trotz mehrerer verletzter Spieler hält der Schweizer Fußball-Nationalcoach Ottmar Hitzfeld die Belastung auch unmittelbar vor dem WM-Test gegen Jamaika am Freitag hoch. „Wir haben unheimlich intensiv trainiert. Das war sehr viel. Ich habe keine Rücksicht genommen auf das Spiel jetzt gegen Jamaika“, sagte der frühere Meistertrainer von Bayern München und Borussia Dortmund am Donnerstag vor dem Match gegen die von Winfried Schäfer betreuten Karibik-Kicker. In Steve von Bergen, Tranquillo Barnetta und Mario Gavranovic dürften drei Spieler sicher fehlen. Sorgen macht sich Hitzfeld aber auch im Hinblick auf die am 12. Juni beginnende WM nicht. „Diesmal ist der Konkurrenzkampf eindeutig höher, wir haben mehr Alternativen“, meinte Hitzfeld im Vergleich zur WM 2010 in Südafrika, wo die Schweiz bereits in der Vorrunde gescheitert war. In diesem Jahr trifft die Schweiz in der Gruppe E auf Frankreich, Ecuador und Honduras.
+++ Ronaldo nimmt WM-Vorbereitung auf +++
12.51 Uhr: Fünf Tage nach seinem Champions-League-Triumph mit Real Madrid hat auch Superstar Cristiano Ronaldo die WM-Vorbereitung mit dem ersten deutschen Gruppengegner Portugal aufgenommen. Der Weltfußballer des Jahres kam am Donnerstag genau wie seine beiden Teamkollegen Fabio Coentrao und Pepe im Trainingslager der Portugiesen in Obidos an. Der 23-köpfige WM-Kader von Trainer Paulo Bento ist damit komplett. Am Samstagabend bestreitet die „Seleção“ noch ein letztes Testspiel in der Heimat gegen Griechenland, ehe sie am Montag für ein weiteres Trainingslager in die USA fliegt.
+++ „Three Lions“ kämpfen mit der Hitze +++
9.46 Uhr: Und noch einmal England: Nationalspieler Glen Johnson rechnet trotz der außergewöhnlichen Vorbereitung seines Teams mit Anpassungsschwierigkeiten auf die Hitze während der WM. Um sich auf die erwartet hohe Luftfeuchtigkeit und die Temperaturen vor allem im Spielort Manaus einzustellen, lässt Trainer Roy Hodgson sein Team in drei Lagen Kleidung trainieren. „Keiner von uns weiß, wie heiß es werden wird, wie feucht. Wir versuchen einige Sachen, um uns darauf vorzubereiten. Ich glaube aber, dass man es nicht zu hundert Prozent nachempfinden kann“, erklärte Johnson im heimischen Trainingslager im St George's Park.
Der Verteidiger und seine Kollegen trugen schon im ersten Vorbereitungscamp an der Algarve eine lange Unterhose, lange Trainingshose, T-Shirt, Pullover, Trainingsjacke, Handschuhe – und wer mochte noch eine Mütze. „Es ist unkomfortabel, etwas eng“, gab Johnson zu. Schon 13 Tage vor dem ersten Spiel gegen Italien wird Englands Coach Roy Hodgson mit seinem Team in den US-Sonnenstaat Florida reisen, um sich auf den WM-Start in der Amazonas-Stadt Manaus einzustimmen. Dort liegt die durchschnittliche Temperatur im Juni bei 31 Grad.
+++ Englands Wilshere mit Mumm an den Punkt +++
8.49 Uhr: Gleich bei seiner ersten WM hat sich Jack Wilshere als Freiwilliger für Englands Problem-Disziplin gemeldet. Trotz der Zweifel seines Club-Trainers Arsene Wenger stehe er für ein eventuelles Elfmeterschießen bereit, betonte der Arsenal-Teamkollege von Mesut Özil, Per Mertesacker und Lukas Podolski. „Ich habe schon einen in Bradford auswärts geschossen. Das ist etwas anderes als in Brasilien bei der WM. Aber ich würde einen nehmen“, erklärte der 22 Jahre alte Wilshere im Trainingslager im St George's Park.
Wenger hatte jüngst erklärt, dass er Wilshere nicht als Schützen sehe. „Vielleicht denkt er, dass Engländer keine Elfmeter schießen können“, scherzte der Mittelfeldspieler. „Aber wir haben einige gute hier. Rickie Lambert ist großartig, Steven Gerrard ist großartig.“ England hat bislang alle drei Elfmeterschießen bei Weltmeisterschaften verloren und ist auch dreimal bei Europameisterschaften auf diesem Wege ausgeschieden.
+++ Mexikos Keeper bei Testsieg verletzt +++
8.41 Uhr: Mexiko hat einen WM-Test gegen Israel mit 3:0 (1:0) gewonnen. Bei der Partie verletzte sich allerdings Stammtorwart Jesus Corona. Nach einem Zusammenprall mit Teamkollege Francisco Rodriguez musste Corona in der 72. Minute mit einer Kopfverletzung vom Platz in Mexiko City und wurde durch Guillermo Ochoa ersetzt.
„Wir wissen noch nicht, was Jesus hat“, sagte Trainer Miguel Herrera. Er beruhigte aber: „Ich habe kurz mit ihm gesprochen und er hat gesagt, es gehe ihm gut.“ Dennoch müsse man abwarten. Herrera schloss nicht aus, dass Corona bei den noch ausstehenden Testpartien am Samstag in Arlington (US-Bundesstaat Texas) gegen Ecuador, am Dienstag in Chicago gegen Bosnien-Herzegowina und am 6. Juni in Foxborough gegen Portugal fehlen könnte.
Die Tore zum Sieg seiner Mannschaft im Aztekenstadion hatten Miguel Layún (43. Minute und 61.) und Marco Fabián (81.) erzielt.
In Brasilien spielt Mexiko zum Auftakt gegen Kamerun am 13. Juni. Vier Tage später trifft „El Tri“ auf Gastgeber Brasilien in Fortaleza. Zum Gruppenabschluss heißt der Gegner am 23. Juni in Recife Kroatien.
+++ Große Skepsis wegen Stadion in Natal +++
8.33 Uhr: Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke hat die Fertigstellung des WM-Stadions in Natal als „Wettlauf gegen die Zeit“ bezeichnet. Im sozialen Netzwerk Twitter veröffentlichte er zwei Fotos der Arena das Dunas, die unter anderem zeigen, dass zahlreiche Sitze noch nicht befestigt sind. „Noch viel zu tun für WM-Fans & Medien“, schrieb Valcke. „Wir brauchen den vollen Einsatz aller Parteien in Natal, um sicherzustellen, dass alles fertig und getestet sein wird vor Mexiko gegen Kamerun am 13. Juni.“
+++ Australien als erstes Team in Brasilien eingetroffen +++
8.28 Uhr: Gut abgeschirmt ist Australien als erstes Gästeteam in Brasilien eingetroffen. Die „Socceroos“ landeten am Mittwoch gegen 18 Uhr Ortszeit in Curitiba, verschwanden umgehend in einen VIP-Saal und nahmen später den Anschlussflug Richtung ihres WM-Quartiers in Vitória im nördlich von Rio de Janeiro gelegenen Bundesland Espírito Santo.
Auch am Zielort mieden die „Aussies“ den Kontakt zu Medien und Fans und ließen sich von der Landepiste direkt per Bus ins Mannschaftshotel fahren. Das erste Training stand schon Donnerstagmorgen auf dem Programm. Geplant sind noch Testspiele am 2. Juni gegen den brasilianischen Zweitligisten Paraná Clube sowie am 6. Juni in Salvador gegen Kroatien.
Australien startet am 13. Juni gegen Chile in die Endrunde, weitere Gegner in Gruppe B sind Weltmeister Spanien und die Niederlande.
+++ Gustavo: „Brasilien braucht mehr Sicherheit“ +++
8.24 Uhr: Brasiliens Nationalspieler Luiz Gustavo sorgt sich um die Sicherheitslage in seiner Heimat. „Ich kann die Leute auf der Straße verstehen. Brasilien braucht mehr Sicherheit, auch die Gesundheitsversorgung ist vielerorts schlecht“, sagte der Mittelfeldspieler des VfL Wolfsburg in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa. Dass es während der WM zu ähnlichen Ausschreitungen wie beim Confederations Cup 2013 kommen könnte, glaubt er aber nicht.
Der 26-Jährige ist überzeugt, bei seiner ersten WM-Teilnahme gleich den goldenen Siegerpokal gewinnen zu können. „Wir werden bis zum Finale dabei sein und dann, wenn Gott will, auch Weltmeister werden“, sagte Gustavo. Ein Grund dafür sei das besondere Mannschaftsgefüge der „Selecão“: „Früher hatten wir Topstars wie Ronaldo oder Ronaldinho. Heute ist das anders. Bei uns gibt es keine Individualisten, das Team steht über allem.“
+++ Schöne Hannoveranerin hofft auf den Titel +++
8.19 Uhr: Zwei Wochen vor dem Eröffnungsspiel treten heute Abend 32 junge Frauen im Kampf um den Titel „Miss WM“ gegeneinander an. Bei dem Schönheitswettbewerb im Europa-Park in Rust bei Freiburg vertritt jede Kandidatin ein Teilnehmerland der Fußball-WM. Die Frauen im Alter von 19 bis 29 Jahren präsentieren sich zunächst im Trikot der Nationalmannschaft ihres Landes, später dann im Abendkleid und in Badebekleidung. Sie müssen in dem Land, das sie vertreten, geboren worden sein oder die Staatsangehörigkeit haben. Deutschland wird von der 27-jährigen Gianna Rose aus Hannover vertreten.
+++ Suchtexperten gegen Alkoholverkauf in WM-Stadien +++
8.16 Uhr: Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) hat den Alkoholausschank in Brasiliens WM-Stadien kritisiert. Die Fifa habe für die Weltmeisterschaft das Verkaufsverbot des Landes in den Arenen ausgehebelt, teilte der Verband am Mittwoch in Berlin mit. Grund dafür seien Eigeninteressen eines großen WM-Sponsors.
In Brasilien verbietet nach DHS-Angaben seit 2003 ein Bundesgesetz das Mitbringen und den Verkauf alkoholischer Getränke in Fußballstadien. Diese Vorschrift sei Bestandteil des Sicherheitskonzeptes und finde in der Bevölkerung großen Zuspruch. Die FIFA habe die brasilianische Regierung aus wirtschaftlichen Interessen dazu gedrängt, dieses Gesetz für die WM zu ändern, so die DHS.
Der Verband forderte ein generelles Umdenken bei Fußballfunktionären im Umgang mit Alkohol – auch in Deutschland. In allen Stadien der ersten und zweiten Bundesliga werde Alkohol trotz offizieller Sicherheitsbedenken des DFB verkauft. Möglich machten das Ausnahmeregelungen in den Richtlinien.
Alkohol senke die Hemmschwelle für verbale und körperliche Attacken, argumentieren die Suchtexperten. Polizei und Sicherheitsdienste berichteten regelmäßig darüber, dass Fußballfans strafbare Handlungen besonders häufig unter starkem Alkoholeinfluss begingen.
+++ Verletzte bei Lehrerprotesten in Rio +++
8.14 Uhr: Bei Protesten streikender Lehrern ist es in der WM-Finalstadt Rio de Janeiro zu Konfrontationen mit der Polizei gekommen. Spezialeinheiten der Polizei setzten Schlagstöcke und Tränengas ein, um eine von Demonstranten blockierte Straße im Stadtzentrum zu räumen. Nach Angaben der Lehrergewerkschaft SEPE wurden sechs Menschen verletzt und eine Lehrerin festgenommen.
Zu Tumulten kam es auch, als die Demonstranten Aufkleber an die Tür des regionalen Bildungsministeriums anbringen wollten, was die Polizisten verhindern wollten. Die Beamten setzten nach Berichten lokaler Medien Pfefferspray ein. An der Aktion beteiligten sich mehrere Hundert Demonstranten.
Viele Lehrer an Rios öffentlichen Schulen sind seit dem 12. Mai im Streik. Sie fordern unter anderem eine Gehaltsanhebung von 20 Prozent und mehr Zeit zur Vorbereitung des Unterrichtes. Ein Gericht erklärte den Streik diese Woche für illegal. In Rio findet am 13. Juli das WM-Finale statt.
+++ Kolumbien wartet auf Radamel Falcao +++
8.12 Uhr: Kolumbien hat vor der WM Verletzungspech. Mittelfeldspieler Edwin Valencia wird nicht mit nach Brasilien reisen, teilte am Mittwoch Nationaltrainer José Pekerman mit. Der Spieler des brasilianischen Clubs Fluminense habe eine Muskelverletzung erlitten, für die es bis zur WM nicht mehr genügend Erholungszeit gebe, erklärte Pekerman in Campana, 60 Kilometer nördlich von Buenos Aires, wo sich die „Cafeteros“ für die WM vorbereiten.
Auf den Stürmerstar Radamel Falcao will dagegen Pekerman „bis zur letzten Sekunde“ warten. Der Torjäger vom AS Monaco hatte sich im Januar einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen. Seitdem bestritt der 28-Jährige kein Spiel mehr für seinen französischen Verein. „Falcao arbeitet weiter an seiner Erholung“, erklärte der argentinische Trainer, wie die Nachrichtenagentur Télam am Mittwoch berichtete.
Das Team ist nach dem Ausscheiden Valencias auf 26 Spieler reduziert worden. Für den endgültigen Kader muss Pekerman noch bis zum 2. Juni das Aufgebot um drei Spieler reduzieren. Kolumbien tritt zu Testspielen in Buenos Aires am Samstag gegen den Senegal und am 6. Juni gegen Jordanien an. Erster Gegner der Kolumbianer in der WM-Gruppe C ist Griechenland am 14. Juni. Die weiteren Gruppengegner der Südamerikaner sind die Elfenbeinküste und Japan.
+++ Nigeria-Test gegen Schottland manipuliert? +++
8.07 Uhr: Auf den letzten Drücker hat Nigeria in seinem ersten WM-Test ein Remis gerettet. Der Afrikameister sicherte sich am Mittwoch in London gegen Schottland ein 2:2 (1:1). Uche Nwofor besiegelte in der ersten Minute der Nachspielzeit das Unentschieden. Im Stadion des FC Fulham geriet die Mannschaft von Nationaltrainer Stephen Keshi durch Charlie Mulgrew (10.) früh in Rückstand. Michael Uchebo (41.) sorgte noch vor dem Wechsel für den zwischenzeitlichen Ausgleich. Azubuike Egwuekwe (52.) traf dann bei den „Super Eagles“ ins eigene Tor. Das Testspiel wird wegen Manipulationsverdachts von der Polizei untersucht. Laut Medienberichten hat die National Crime Agency (NCA) die Fifa aufgefordert, wegen möglicher Versuche, das Spiel im Stadion Craven Cottage zu manipulieren, eine Warnung herauszugeben. Der schottische Verband FA arbeite mit den Behörden zusammen und bereite sich normal auf das Spiel vor, sagte ein Sprecher am Dienstag.
+++ Südkorea leistet sich bittere Schlappe +++
8.02 Uhr: Südkorea ist noch nicht in Form. In Seoul unterlag der WM-Vierte von 2002 Tunesien mit 0:1 (0:1). Zouhaier Dhaouadi (44.) erzielte das Tor des Tages für die Nordafrikaner, die die Qualifikation für WM-Endrunde verpasst hatten.
Bei den Südkoreanern spielten die Bundesliga-Profis Ja-Cheol Koo (FSV Mainz 05) und Heung-Min Son (Bayer Leverkusen) von Beginn an. Der künftige Dortmunder Dong-Won Ji wurde in der Schlussphase eingewechselt.