Wer ist verletzt? Wer in Höchstform? In welchem Kader brodelt es? Lesen Sie Aktuelles aus allen 32 WM-Mannschaftslagern im Splitter-Ticker.
Donnerstag, 17. Juni 2010
20:12 Uhr: Die Fußball-Nationalmannschaft der Schweiz muss für den Rest der Vorrunde auf Philippe Senderos verzichten. Der Innenverteidiger erlitt beim 1:0-Sieg der Eidgenossen gegen Europameister Spanien eine Knöchelverletzung und wird in den zwei weiteren Gruppenspielen am 21. Juni gegen Chile und am 25. Juni gegen Honduras definitv fehlen. "Wir wissen, dass Philippe die nächsten beiden Spiele verpassen wird, aber wird bei der Mannschaft bleiben", sagte Teamsprecher Marco von Ah. "Sein Sprunggelenk wurde in Johannesburg geröntgt und es ist nichts gebrochen. Es ist nur eine schmerzhafte Verstauchung", fügte von Ahn hinzu. Weiterhin fraglich ist der Einsatz von Stürmer Alexander Frei, der ebenfalls wegen einer Knöchelverletzung derzeit ein spezielles Aufbautraining absolviert. Mittelfeldspieler Valon Behrami konnte derweil nach seiner Oberschenkelverletzung am Donnerstag wieder mit der Mannschaft trainieren.
17:24 Uhr: Die am Mittwoch wegen Schleichwerbung bei einem WM-Spiel verhafteten niederländischen „Bier-Babes“ stehen offenbar unter Schock. „Die Frauen sind völlig traumatisiert. Sie wurden behandelt wie Gewalttäter“, sagte der Anwalt der beiden Frauen, Kobus Lowies, der südafrikanischen Nachrichtenagentur SAPA. Der niederländische Außenminister Maxime Verhagen bezeichnete das rigorose Verhalten der südafrikanischen Polizei sowie des Weltverbandes Fifa als „absurd“. Die beiden Niederländerinnen waren am Mittwoch in ihrem Hotel von der südafrikanischen Polizei festgenommen worden. Erst nach der Zahlung einer Kaution in Höhe von 1000 Euro sowie der Abgabe ihrer Reisepässe wurden die beiden Frauen vorerst wieder auf freien Fuß gesetzt. Sie waren Teil einer 36-köpfigen Gruppe von „Bier-Babes“, die die Begegnung zwischen den Niederlanden und Dänemark am Montag in von einer niederländischen Brauerei (Bavaria) gesponserten Kleidern besucht hatte. Die Fifa vermutet hinter der Aktion ein sogenanntes „Ambush Marketing“, auch bekannt als Schmarotzer-Marketing. Darunter versteht man gezielte Werbeaktionen von Firmen, die ein Großereignis ausnutzen, bei dem sie selbst nicht offizieller Sponsor sind. Als Premium-Partner der Fifa ist ausschließlich der US-Biermarke Budweiser Werbung an offiziellen Schauplätzen des WM-Turniers vorbehalten. Die Fifa hat mittlerweile Klage gegen die Initiatoren der angeblichen Kampagne eingereicht.
14:42 Uhr: Mit ihrer WM-Hymne „Schland O Schland“ wollen Studenten aus Westfalen jetzt auch Konzertbühnen rocken. Aller Anfang ist klein: Für Donnerstagabend war ein Auftritt bei einer Uni-Party in Münster geplant. Eine Reihe Anrufer hätten die Spaßband Uwu Lena bereits buchen wollen, sagte der Sprecher der achtköpfigen Gruppe am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. Der Videoclip „Schland O Schland“ zur Melodie von Lenas Grand Prix-Hit „Satellite“ ist mit mehr als 1,2 Millionen Klicks seit Tagen der Renner im Internet. Seit Anfang der Woche hat die Studenten-Combo einen Plattenvertrag. Eine bundesweite Tournee sei bis jetzt aber noch nicht vorgesehen. Der Titel „Schland O Schland“ verballhornt den „Deutschland“-Fangesang.
14:36 Uhr: Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela nahm im engsten Familienkreis an der Beerdigung seiner Ur-Enkelin in Johannesburg teil. Die Trauerfeier fand in der Kapelle der Schule statt, die das Mädchen zuletzt besucht hatte. Die 13 Jahre alte Zenani Mandela war vergangene Woche auf dem Rückweg vom WM-Eröffnungskonzert bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Der ehemalige südafrikanische Staatspräsident Nelson Mandela hatte daraufhin seine Teilnahme an der WM-Eröffnungsfeier abgesagt. „Du bist meine beste Freundin. Wie soll ich nur lernen, weiterzumachen. Ist es warm da, wo du bist, Baby? Hast Du gegessen, bist Du in Sicherheit und denkst Du an mich?“, hieß es in einem emotionalen Brief der Mutter Zoleka Mandela, der auf der Trauerfeier verlesen wurde. „Sie war ein Sonnenstrahl im Leben aller, die sie kannten und wird für immer in unseren Herzen weiterleben“, sagte eine Verwandte in ihrer Trauerrede.
14:04 Uhr: Brasiliens Stürmer-Ass Robinho hat sich als Alternative für die Position des schwächelnden Regisseurs Kaká beworben. „Klar ist Kaká ein sehr wichtiger Spieler für uns. Aber es wäre kein Problem für mich, auf dieser Position zu spielen“, sagte der 26-Jährige am Donnerstag bei einer Pressekonferenz des Fußball- Rekordweltmeisters in Johannesburg. „Beim FC Santos gibt es drei Stürmer und ich lasse mich öfter etwas zurückfallen.“ Robinho ließ offen, bei welchem Club er in der kommenden Saison spielen wird. Der Offensivkünstler war zuletzt von Manchester City für ein halbes Jahr an den FCSantos ausgeliehen worden. Brasilien spielt am Sonntag gegen die Elfenbeinküste.
13:08 Uhr: Der Frost in Südafrika hat die Trainingspläne von Deutschlands Gruppengegner Ghana über den Haufen geworfen. Die Übungseinheit der Afrikaner musste um zwei Stunden verschoben werden, da der Platz in ihrem WM-Quartier nördlich von Rustenburg noch gefroren war. „Uns wurde am frühen Morgen mitgeteilt, dass wir wegen der eisigen Bedingungen unser Training verschieben müssten“, teilte Fred Pappoe, Vize-Präsident des ghanaischen Fußball-Verbandes (GFA) mit. Die Temperaturen in Rustenburg waren in den vergangenen Tagen dramatisch gefallen und erreichten in der Nacht Werte von - 5 Grad Celsius. Die Black Stars treffen dort am Sonnabend (16.00 Uhr/ARD und Sky live) im Royal-Bafokeng-Stadion auf Australien.
11:31 Uhr: Nach seinem Platzverweis gegen Deutschland ist Australiens Regisseur Tim Cahill nur für ein Spiel gesperrt worden. Dies teilte der Fußball-Weltverband Fifa am Donnerstag in Johannesburg mit. Damit steht Cahill den „Socceroos“ im letzten WM- Gruppenspiel am Mittwoch gegen Serbien zur Verfügung. Der 30-Jährige hatte beim 0:4 gegen Deutschland nach einem Foul an Bastian Schweinsteiger die Rote Karte gesehen.
Am Mittwoch hatte der australische Verband in einem Bittbrief an die Fifa Argumente aufgelistet, um eine mögliche Zwei-Spiel-Sperre gegen Cahill zu verhindern. So habe etwa Schweinsteiger nach dem Spiel in der Mixed Zone eingeräumt, dass die Rote Karte unverdient gewesen sei. „Die Entscheidung erschien mir sehr hart“, hatte auch Nationalcoach Pim Verbeek den Platzverweis kommentiert.
09:56 Uhr: Richard Kingson und Isaac Vorsah von Deutschlands letztem WM-Gruppengegner Ghana haben eine Trainingspause eingelegt. Mit dick verbundenem Sprunggelenk und auf zwei Kühlboxen sitzend, verfolgte Stammkeeper Kingson am Mittwochabend die Übungseinheiten seiner Teamkollegen im Mogwase- Stadion. Der Hoffenheimer Verteidiger Vorsah pausierte ebenfalls, er hatte eine Bandage am rechten Knie. Ghanas Teamsprecher Randy Abbey versicherte, dass beide Profis in der zweiten Gruppenpartie am Sonnabend in Rustenburg gegen Serbien spielen können. „Sie ruhen sich nur aus“, kommentierte er ihre Trainingspause.
03:00 Uhr: Südafrikas Fußball-Nationaltrainer Carlos Alberto Parreira hat Schiedsrichter Massimo Busacca mit deftigen Worten die Schuld an der WM-Vorrunden-Niederlage gegen Uruguay (0: 3) gegeben und sich damit möglicherweise selbst Ärger eingehandelt. „Er war bislang der schlechteste Schiedsrichter in diesem Turnier, er hat von Anfang an gegen uns gepfiffen. Er entscheidet falsch, gibt falsche Karten, einen lächerlichen Elfmeter - und dann lacht er auch noch“, sagte Parreira. „Ich hoffe, ich sehe sein Gesicht nie mehr. Er hat es nicht verdient, hier zu sein. Das war ganz, ganz schwach.“Busacca hatte in der 76. Minute Torhüter Itumeleng Khune für ein Foul im Strafraum die Rote Karte gezeigt. Den anschließenden Elfmeter verwandelte Diego Forlan zum vorentscheidenden 2:0 (80.).