Deutschland feiert den 4:0-Sieg gegen Australien. Die internationale Presse lobt Podolski und Co. - was alles über die DFB-Elf geschrieben wird ...
Selbst gegnerische Fans müssen zugeben: Es war das attraktivste Spiel dieser noch jungen Weltmeisterschaft. Beim 4:0-Torrausch gegen Australien überzeugte die deutsche Mannschaft vollends - und löste bei der internationalen Presse mitunter großes Staunen aus. "Corriere dello Sport" aus Italien schrieb: „Das Baby-Deutschland ist beeindruckend und macht Angst."
In Großbritannien herrschte unter den Leitmedien weitgehend Einigkeit: Die deutsche Leistung muss anerkannt werden. Sogar auf die üblichen Stereotype der "german Tanks" und einem neuen "Blitzkrieg" wurde verzichtet. Der „Daily Telegraph“ schrieb: „Es ist Zeit, die Klischees zu verbannen und die Stereotypen über den deutschen Fußball dem Mülleimer der Geschichte anzuvertrauen. Ja, dieser Auftritt war effizient, gut organisiert und ziemlich mitleidslos. Aber er war auch geprägt von Flair, Unvorhersehbarkeit und jugendlicher Lebenslust.“
„The Times“ lobte den modernen Fußball-Stil der deutschen Kicker: „Umso mehr sich Deutschland verändert, desto mehr Dinge bleiben gleich. Während das Resultat so vorhersehbar war, wie es die Stereotypen vorschrieben – diese treibende Kraft gewann das sechste Auftaktmatch bei der WM in Folge -, aber die Art dieses exquisiten Sieges war es überhaupt nicht. Es waren die Deutschen, aber nicht, wie wir sie kennen.“
Die geschlagenen Australier titelten halb beeindruckt, halb von der eigenen Leistung enttäuscht:"Our Wurst Game ever" (Daily Telegraph).
Richtige Sticheleien erlaubte sich die südafrikanische Boulevardpresse. „The Star“ titelte: „Deutscher Blitzkrieg versenkt die Socceroos.“ Der „Citizen“ schrieb: „Deutschland macht Ernst! Die Deutschen beginnen ihre WM mit Macht.“ Auch die Zeitungen vom nächsten Gruppengegener Serbien hielten sich nicht zurück. „Blic“schoss mit der Überschrift „Panzer erniedrigen Australien – Deutsche Maschine" übers Ziel hinaus, genauso wie die „Press“: „Mächtige Panzer zeigen das bisher beste Spiel der WM.“
Die weltweite Fußball-Fachkompetenz glaubt schon jetzt an den vierten WM-Sieg der deutschen Mannschaft. „Le Parisien“ schrieb: „Seinen Status als Anwärter auf den Titel zu verteidigen ist nicht leicht bei der Weltmeisterschaft. Beim ersten Spiel in Durban hat die deutsche Nationalmannschaft abgesahnt. Mit ein bisschen mehr Einsatz hätte sie noch vier Tore schießen können.“
Für „Clarín“ aus Argentinien kam die Spielstärke der Deutschen überraschend: „Deutschland liquidiert schwache Australier. Bei der WM lassen die Teutonen die Tarnung fallen und sind mit einem Spiel, das nicht unbedingt begeistert, aber sehr effektiv ist, plötzlich ein Kandidat für den Weltmeistertitel.“
Lob kam auch aus dem Land des amtierenden Europameisters Spanien.„Deutschland ändert seinen Stil um den Spielmacher und ist bereits Titelkandidat. Özil hat bei Deutschland viel verändert", hieß es in der Zeitschrift "AS".