Hamburg. Nur ein Spiel nach seiner Gelbsperre kassiert der Coach Gelb-Rot. Ihm müssen Fehler zugestanden werden, er muss sich entwickeln.
Auch im Sieg sollte man Größe zeigen. Dieser Satz stammt nicht von Fabian Hürzeler, der Trainer des FC St. Pauli hat ihn aber verwendet.
Und zwar, nachdem ihm HSV-Coach Tim Walter nach dem 4:3-Sieg im Derby in der vergangenen Saison den obligatorischen Handschlag verweigert hatte. „Das gehört für mich zu einer guten Erziehung dazu. Die habe ich bekommen, andere nicht“, sagte Hürzeler moralisierend, sicher aber auch zu Recht.
Hürzeler kassiert schnellste Gelbsperre der Geschichte
Das Bild wird allerdings schief, wenn der 30-Jährige selbst am Spielfeldrand die gute Kinderstube mitunter vermissen lässt. Gerade einmal 18 Zweitligaspiele benötigte Hürzeler, um sich vier Gelbe Karten wegen Meckerns einzufangen – nie in der Historie der Liga gab es früher eine Sperre.
Nicht mal der von Schiedsrichtern unbeliebte Walter vollbrachte dieses „Glanzstück". Man möge sich die öffentlichen Reaktionen aber nur mal ausmalen, wenn der HSV-Trainer derart häufig über die Strenge geschlagen hätte.
Trainer des FC St. Pauli muss Größe zeigen - er kann das
Dass Hürzeler nicht erst nach seiner Verbannung auf die Tribüne in Düsseldorf, sondern bereits in den Wochen zuvor glaubhaft versichert hatte, an seinem Benehmen den Schiedsrichtern gegenüber zu arbeiten – um dann im ersten Spiel nach abgesessener Strafe mit Gelb-Rot vom Platz zu fliegen, weil es schlecht für seine Mannschaft lief, lässt ihn wie einen pubertären Ehrgeizling wirken, der keine Größe in der Niederlage zeigen kann. Aber das wird Hürzeler nicht gerecht.
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Der Münchener ist emotional und stets darauf bedacht, seine Mannschaft zu schützen, zugleich auch sympathisch, intelligent und fachlich herausragend. So, wie sich von einem jungen Coach erwarten lässt, in diesem Bereich eine schnelle Entwicklung zu nehmen, müssen ihm auch Schwächen zugestanden werden.
Hürzeler muss nun Größe beim Großwerden zeigen. Er kann das.