Hamburg. Der junge Österreicher könnte am Millerntor seinen Wert deutlich steigern. Er ist möglicherweise der teuerste Transfer des Vereins.
„Entwicklung“ ist ja wie ein Mantra für Sportchef Andreas Bornemann und den FC St. Pauli insgesamt. Neu verpflichtete Spieler müssen das Potenzial haben, am Millerntor besser zu werden – und dabei auch ihren Marktwert zu steigern. Dazu gehören die feste Überzeugung, dass man Spieler gut gescoutet hat – und der Mut, sie zu fördern. David Nemeth, dessen Verpflichtung der Verein am Donnerstag bekannt gegeben hatte, passt ideal in dieses Beuteschema.
Der 21 Jahre junge Innenverteidiger wurde von Mainz 05 nicht geliehen, sondern fest verpflichtet für eine unbekannte Ablösesumme. Orientiert man sich an den Marktwertschätzungen des Onlineportals „Transfermarkt“, dann wäre er mit 2,3 Millionen Euro St. Paulis teuerster Einkauf überhaupt. „Mich hat überzeugt, dass der Verein auf junge Spieler und ihre Entwicklung setzt“, zitiert der Club seinen Zugang, der acht Länderspiele für Österreichs U 21 bestritten hat.
St. Paulis Beuteschema bei Transfers – seit Sommer 2019 kaum Flops
Seit Bornemanns Amtsantritt im Sommer 2019 hat es wenige Flops bei Zugängen entwicklungsfähiger Spieler gegeben. Das System funktioniert. Leart Paqarada (27), Jakov Medic (22), Afeez Aremu (22), Marcel Beifus (19), Etienne Amenyido (23), Nikola Vasilj (25), vor allem aber Daniel-Kofi Kyereh (26), haben alle ihre Leistungen und ihren Wiederverkaufswert im braunen Trikot gesteigert.
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Kyereh verhandelt nun um einen Wechsel in die Bundesliga. Unter drei Millionen Euro wird ihn St. Pauli kaum gehen lassen, ablösefrei war er vor zwei Jahren aus Wiesbaden gekommen. Er wird deshalb nicht zum (öffentlichen) Trainingsauftakt am Sonnabend (16 Uhr) an der Kollaustraße auftauchen. Anders als Nemeth.
Großes Vertrauen in das Potenzial von David Nemeth
Dass Nemeth, der in Mainz nur sechs Bundesligaspiele bestritten hat, nun anstelle des erfahrenen Philipp Ziereis (wechselt zum Linzer ASK nach Österreich) die Innenverteidigung mit Medic bilden soll, zeigt großes Vertrauen in sein Potenzial.
Er soll über ein herausragendes Passspiel verfügen, große Ruhe am Ball besitzen, gut im Kopfballspiel und zudem zweikampfstark sein. „Wir trauen ihm direkt eine wichtige Rolle zu“, sagte Trainer Timo Schultz, „ seine Beidfüßigkeit ist ein weiterer Pluspunkt, da er im Abwehrzentrum flexibel einsetzbar ist.“