Hamburg. Die virtuellen Kiezkicker scheitern im Finale an RB Leipzig. Der HSV war bereits in der Vorrunde ausgeschieden.

Der FC St. Pauli hat es nur knapp verpasst, sich an der Konsole zum deutschen Fußballmeister der Virtual Bundesliga (VBL) zu krönen. In Köln scheiterten die eFootballer im Finale der VBL Club Championship an Titelfavorit RB Leipzig mit 1:7 und wurden zum zweiten Mal in Folge Vizemeister. Auch der HSV schaffte es, sich als eines der besten acht der insgesamt 26 VBL-Teams für das Finalturnier zu qualifizieren. Die Zocker der Rothosen mussten sich bereits in der Gruppenphase der Konkurrenz geschlagen geben.

Zuerst konnten die St. Paulianer Kamal Kamboj und Mustafa Cankal den Leipzigern ein 1:1 im Doppel abtrotzen, über drei Partien hinweg hatten sie jedoch keine Chance gegen die Klasse von RB. Im Anschluss wurde Cankal vom dänischen eSport-Ausnahmetalent Anders Vejrgang (16) mit 7:0 demontiert, bevor schlussendlich der Ex-HSVer Umut Gültekin mit seinem 3:1-Erfolg gegen Kamboj den Triumph für RB sicherte.

eSport: Ex-HSVer führt Leipzig zum Meistertitel

Der Hamburger Gültekin hat mit diesem Triumph einen weiteren Titel in seinem Portfolio. Der ehrgeizige 19-Jährige ist amtierender Deutscher Meister im Einzel und gilt als eines der größten Talente im eFootball. Vom Fachmagazin "Kicker" wurde Gültekin bereits zum zweiten Mal in Folge als eFootballer des Jahres ausgezeichnet. Den Weg in den eSport ermöglichte ihm der HSV, als sich Gültekin bei einer Nachwuchsrunde in den Fokus spielte. Beim HSV schaffte er seinen Durchbruch und wechselte 2020 nach nur einer Saison nach Leipzig. Der jüngste Erfolg gibt ihm Recht.

Das VBL-Finale wurde ein voller Erfolg, bereits im Vorfeld war die Freude der eFootballer auf das Offline-Event groß: "Ich mag es zu reisen und an anderen Orten zu spielen und andere Leute zu treffen“, fieberte Gültekin dem Finalturnier entgegen. Entsprechend positiv fiel am Ende die Resonanz der anwesenden eSportler aus: "Diese Offline-Events sind für mich die größte Motivation als eSportler“, twittert HSV-Kapitän Steffen Pöppe. Auch Pöppes Teamkollege Daniel Dwelk war begeistert: "Es wird Zeit, dass Corona vorbei ist. Diese Offline-Events machen ehrlich geisteskrank viel Spaß.“

Top-Gamer wünscht sich mehr Unterstützung

Während der Corona-Pandemie fanden Offline-Turniere nur noch vereinzelt statt. „Einige Turniere sind in Vergessenheit geraten“, moniert Gültekin und sieht dabei Entwickler EA Sports in der Verantwortung, die FIFA-eFootballer mehr zu unterstützen: „Wenn man sieht, dass es in anderen Games geht, dann fragt man sich schon: Warum bei uns nicht? Da fühlt man sich in gewisser Weise benachteiligt. Deswegen hoffe ich, dass es jetzt bald wieder los geht mit den Offline-Turnieren."