Hamburg. Der FC St. Pauli legte gegen Hannover 96 einen fast schon historisch schlechten Auftritt hin. Die Hamburger Profis in der Einzelkritik.
Die Chance war groß für den FC St. Pauli, die Tabellenführung zu festigen und sich von der Konkurrenz ein wenig abzusetzen. Stattdessen rutschten die Hamburger durch die 0:3-Heimniederlage gegen Hannover 96 sogar aus den Aufstiegsrängen. Die Einzelkritik.
Vasilj: Konnte seine Mitspieler am Gedenktag der römischen Märtyrerin Corona nicht mit seiner soliden Leistung anstecken.
Zander (bis 71.): Sein Kalender zeigte wahrscheinlich noch den 19. Februar an, kam mehrfach zu spät.
Ohlsson (ab 71.): Sein Kurzeinsatz wird sich in keinem „Was geschah am 20. Februar?“-Wikipedia-Artikel wiederfinden.
Dzwigala: Vor 204 Jahren wurde in Moskau das Minin-und-Poscharski-Denkmal zu Ehren der Anführer gegen die polnische Intervention enthüllt. Der Pole des FC St. Pauli intervenierte bei Hannovers Angriffen hingegen nicht.
Medic: Am Welttag der sozialen Gerechtigkeit zeigte der Kroate seine soziale Ader, indem er Stolze das 0:3 auflegte.
Paqarada: Spielte am 55. Geburtstag von Kurt Cobain ungewohnt viele Bälle ins Nirvana.
Smith (bis 61.): Empfiehlt sich für die Hauptrolle des Schauspiels „Der Stellvertreter“, wenn sein Formtief anhält.
Aremu (ab 61.): Erhöhte auf Kreuzfahrt-Geschwindigkeit, dürfte aber so viel Spaß gehabt haben wie Teenager bei einer Ü-80-Pauschalreise auf einem Ozeanriesen.
St.-Pauli-Einzelkritik: Becker „Tik“ und „Tak“ statt Tiki-Taka
Becker (bis 61.): Seine Uhr machte „Tik“ und machte „Tak“. Aber nie Tiki-Taka. Am 113. Geburtstag von Heinz Erhardt wäre mehr Spielwitz drin gewesen.
Irvine (ab 61.): Ebenfalls ein humorbefreiter Auftritt.
Hartel: 206 Jahre nach der Uraufführung des „Barbiers von Sevilla“ rasierte der gut frisierte Achter keinen 96er.
Kyereh (bis 85.): Spielte, 36 Jahre nachdem Silvio Berlusconi Präsident des AC Mailand wurde, Bunga-Bunga mit der 96-Defensive – ohne zum Schuss zu kommen.
Daschner (ab 85.): Auf den Quickie wäre nicht mal Berlusconi heiß gewesen.
Matanovic (bis 61.): Ob seine Torschüsse unter den Atomwaffensperrvertrag fallen, ließ sich 38 Jahre nach dessen Ratifizierung durch den Bundestag nicht klären. Warum? Er gab keine ab.
Makienok (ab 61.): Hatte Abrüstungsverträgen mit Hannover zugestimmt.
Burgstaller: 211 Jahre nach dem österreichischen Staatsbankrott muss auch der Kärntener den Gürtel enger schnallen.