Hamburg. Der Kiezclub feiert einen gelungenen Saisonstart. Die Mannschaft von Trainer Schultz zeigt, um den Aufstieg mitspielen zu können.

Daniel-Kofi Kyereh und Leart Paqarada haben den FC St. Pauli im Nordderby gegen Holstein Kiel zum hochverdienten Sieg geführt. Die Hamburger setzten sich am Sonntag in der 2. Bundesliga gegen die Schleswig-Holsteiner mit 3:0 (1:0) durch. Dabei präsentierte sich St. Pauli enorm spielstark und setzte den Plan von Trainer Timo Schultz bedinungslos um: Kiel, immerhin Dritter der vergangenen Saison, wurde mit leidenschaftlichem Powerfußball niedergerungen.

Vor 8900 Zuschauern im Millerntor-Stadion brachte Linksverteidiger Paqarada St. Pauli mit seinem Distanzschussaus rund 25 Metern früh in Führung (11. Minute). Der mit links getretene Ball schlug unhaltbar für Holstein-Torhüter Ioannis Gelios im rechten oberen Winkel ein. Ein Traumtor. „Den treffe ich wahrscheinlich einmal von Tausend Versuchen. Ich war selber perplex“, sagte Paqarada authentisch ehrlich und freute sich über den Sieg. „Wir haben super dominant gespielt und haben kaum etwas zugelassen gegen einen sehr starken Gegner.“

Der kaum zu stoppende Daniel-Kofi Kyereh (62.) und Guido Burgstaller (90.+1) erhöhten auf 3:0.

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FC St. Pauli dominierte gegen Kiel

Torchancen erspielte sich fast nur der Gastgeber. Burgstaller vergab zwei weitere Möglichkeiten zum Ausbau der Führung. Die im Vergleich zur vergangenen Saison leicht veränderte St.-Pauli-Mannschaft spielte gepflegter, war aggressiver. Die Kieler, die dagegen auf fünf Leistungsträger der Vorsaison verzichten müssen, konnten ihre bekannte Offensivpower noch nicht auf den Rasen bringen.

Holstein gab im Sturm Bayern-Leihgabe Fiete Arp den Vorzug. Doch der 21-Jährige, der aufgrund seiner HSV-Vergangenheit von den Fans ausgepfiffen wurde, hatte einen schweren Stand gegen die sattelfeste Abwehr der Hamburger.

Kyereh schießt Sensationstor, aber Abseits

Offensiv stimmt es bei St. Pauli sowieso: Auf Zuspiel von Finn-Ole Becker staubte der ungedeckte Kyereh zur Vorentscheidung ab. Kieles Trainer Ole Werner brachte zwei frische Stürmer aufs Feld, doch die Gäste blieben zu harmlos. Ein spektakulärer Kyereh-Treffer per Seitfallzieher fand wegen Abseits keine Anerkennung, dennoch jubelte am Ende St. Pauli, denn Burgstaller legte in der Nachspielzeit doch noch ein Tor nach.

Der Kiezclub deutete an, warum die Mannschaft von Trainer Timo Schultz zu den Geheimfavoriten auf den Aufstieg gezählt wird. Auch wenn das beim Kiezclub (noch) keiner hören will.

Die Statistik:

  • St. Pauli: Vasilj – Zander, Ziereis, Medic, Paqarada – Smith (48. Aremu) – Becker (86. Buchtmann), Benatelli – Kyereh (86. Daschner) – Makienok (70. Dittgen), Burgstaller. – Trainer: Schultz
  • Kiel: Gelios – Neumann (75. Korb), Wahl, Komenda (46. Lorenz), Kirkeskov – Erras – Skrzybski (74. Porath), Mühling – Bartels, Reese (62. Mees) - Arp (62. Fridjonsson). – Trainer: Werner
  • Schiedsrichter: Arne Aarnink (Nordhorn)
  • Tore: 1:0 Paqarada (11.), 2:0 Kyereh (62.), 3:0 Burgstaller (90.+1)
  • Zuschauer: 8900
  • Gelbe Karte: – Mühling
  • Torschüsse: 12:12
  • Ecken: 4:3
  • Ballbesitz: 48:52 Prozent
  • Zweikämpfe: 101:88