Hamburg. Zwei Mitgliederversammlungen des Vereins sind anberaumt. Das Präsidium wird im Dezember neu gewählt.

Die zweite Jahreshälfte hält für den FC St. Pauli nicht nur in rund zwei Wochen die erste Zweitligapartie der neuen Saison gegen Holstein Kiel und in knapp einem Monat die erste Runde des DFB-Pokals beim 1. FC Magdeburg bereit. Die Mitglieder und die Führungsebene des Vereins erwarten zudem gleich zwei Mitgliederversammlungen innerhalb von drei Monaten.

 Die erste ist für den 4. September um 13 Uhr im Millerntor-Stadion geplant und soll die Anträge aus dem vergangenen Jahr behandeln. Wegen der Corona-Pandemie fand die Versammlung 2020 lediglich digital statt – ohne Anträge. Die sollen nun auf Wunsch der Mitglieder lieber in einer Präsenzveranstaltung diskutiert werden.

Aufarbeitung der pandemischen Situation

Dort dürfte es neben der Aufarbeitung der pandemischen Situation und dem Erhalt der 50+1-Regel und der mitgliedergeführten Vereine im deutschen Profifußball dann vor allem um die „organisatorische und infrastrukturelle Weichenstellung“ des Vereins gehen, wie Vereinspräsident Oke Göttlich (46) sagte. Genauer heißt das: Themen wie eine geschlechtsparitätische Besetzung von Aufsichtsrat und Präsidium sowie die zeitnahe Vergrößerung des Präsidiums durch hauptberufliche „besondere Vertreter“ dürften im September von großer Bedeutung sein.

Denn während zwar bereits zwei von fünf Präsidiumsmitgliedern weiblich sind, ist Aufsichtsratschefin Sandra Schwedler (41) in ihrem Gremium nicht nur die einzige Frau, sondern war bei der vergangenen Wahl auch die einzige Kandidatin.

Mehr Bewerberinnen durch Frauenquote

Durch eine Frauenquote erhofft sie sich mehr Bewerberinnen bei der anstehenden Wahl im kommenden Jahr. Durch die „besonderen Vertreter“ im Präsidium will man, so Göttlich, in erster Linie das „Hauptamt stärken“ und eigene hauptamtliche Geschäftsführer befördern. Dabei geht es dem Präsidium auch um Verantwortung und Haftung, die aktuell bei den Ehrenämtern liegt. Zu guter Letzt soll Esin Rager (53), die seit dem 1. Juli kommissarisch als Vizepräsidentin tätig ist, von der Mitgliederversammlung offiziell gewählt und dadurch in ihrem Amt bestätigt werden.

Die zweite Mitgliederversammlung soll dann am 1. Dezember voraussichtlich in den Messehallen stattfinden und das Präsidium für die kommenden vier Jahre wählen. Auch der amtierende Präsident Göttlich und seine vier Vizes werden wieder zur Wahl stehen.