Hamburg. Kiezclub könnte die Lösung für sein Torhüterproblem gefunden haben. Vor dem Saisonfinale drückt der Schuh auf der “Sechs“.

Ein in der nahezu kompletten Rückrunde gänzlich unbekanntes Problem plagt den FC St. Pauli plötzlich vor dem letzten Saisonspiel am Sonntag (15.30 Uhr) beim SSV Jahn Regensburg –  Personalsorgen. Dabei stehen zwei zentrale Positionen besonders im Fokus – allerdings in unterschiedlicher Art.

So ist Trainer Timo Schultz gezwungen, auf der „Sechser“-Position zu improvisieren. Gleich fünf Spieler, die dafür in Betracht kommen, stehen nicht zur Verfügung. Stammkraft Rico Benatelli ist gelbgesperrt, Afeez Aremu durfte das Team bereits aus privaten Gründen Richtung Nigeria verlassen, Eric Smith und Sebastian Ohlsson sollen ihre Blessuren vollständig auskurieren, um zur neuen Saison wieder fit zu sein.

Zudem hat auch Marvin Knoll so starke Rückenbeschwerden, dass er das Quarantäne-Trainingslager in Herzlake verlassen hat und damit ebenfalls in dieser Saison nicht mehr spielen wird. „So gern ich alles schönrede, da muss ich mir  echt etwas einfallen lassen“, gab Schultz zu.

  FC St. Pauli: Alle vier Torhüter patzten

Noch mehr Sorgen auch mit Blick auf die kommende Saison dürfte die Torhüterposition bereiten. Fakt ist, dass allen vier in dieser Saison eingesetzte Keeper Patzer unterlaufen  sind, die zu Gegentreffern führten. Auch Dennis Smarsch blieb am Sonntag beim 1:2 gegen Hannover 96 bei seinem Punktspieldebüt davon nicht verschont und verursachte in der 13. Minute maßgeblich das 0:1 durch Marvin Ducksch.

Torwart Dennis Smarsch (22)  leistete sich bei seinem Debüt für St. Pauli einen Patzer, der zum 0:1 gegen Hannover 96 führte.
Torwart Dennis Smarsch (22) leistete sich bei seinem Debüt für St. Pauli einen Patzer, der zum 0:1 gegen Hannover 96 führte. © Imago/Bäring | Unbekannt

Dass Trainer Schultz den 22-Jährigen danach in Schutz nahm und lobte, wie gut er seinen Fehler weggesteckt habe, war eine verständliche Reaktion. Schließlich ist Smarsch bisher der einzige Torwart, der bei St. Pauli auch in der kommenden Saison unter Vertrag steht.

St. Pauli: Transfer von Torhüter Nikola Vasilj?

Unterdessen deutet einiges darauf hin, dass sich St. Pauli für die kommende Saison mit dem Bosnier Nikola Vasilj (25) für das Tor verstärkt. Derzeit steht er noch bei Zorya Lugansk in der Ukraine unter Vertrag, sein Abschied von dort soll allerdings schon feststehen. Kürzlich hatte St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann, der Vasilj aus gemeinsamen Nürnberger Zeiten kennt, bestätigt, sich mit ihm zu beschäftigen.

Nikola Vasilj beim Corona-Test
Corona-Test bestanden – besteht er auch den St.-Pauli-Test? Nikola Vasilj könnte der neue Torhüter des Kiezclubs werden. © Imago/Ukrinform | Unbekannt

Dies scheint  sinnvoll, weil eine Entscheidung, ob St. Paulis derzeitiger Stammtorwart Dejan Stojanovic, der vom FC Middlesbrough ausgeliehen ist, ein weiteres Jahr zur Verfügung stehen kann, erst weit nach dem Trainingsauftakt Mitte Juni fallen wird. „Das wird wohl eher Juli werden“, sagte jetzt Schultz in Bezug auf alle drei Leihgaben.