Im Heimspiel am Montag gegen Eintracht Braunschweig muss der St.-Pauli-Trainer wohl auf Stammspieler Ohlsson verzichten.

An den Mathematik-Unterricht erinnert sich Timo Schultz nur äußerst ungern zurück. "Ich war nie besonders gut", gesteht der Trainer des FC St. Pauli offen ein. Und doch wagt der 43-Jährige die Prognose, dass der Kiezclub bei einem Erfolg am Montag (20.30 Uhr, Sky live) gegen Eintracht Braunschweig der Klassenerhalt unter Dach und Fach ist. "Wenn ich auf die letzten Jahre gucke, dann kann man mit einem Sieg wahrscheinlich einen Haken dahinter machen. Wir gucken von Spiel zu Spiel, das hört sich doof an, ist im Moment aber das beste Mittel, dass wir wählen können", erklärt Schultz.

Hinspiel in Braunschweig war der Tiefpunkt der Saison

Vor dem Hinspiel im November konnte man nur davon träumen, acht Spiele vor dem Saisonende den Klassenverbleib perfekt zu machen. Das 1:2 in Braunschweig war für St. Pauli der absolute Tiefpunkt. Katastrophale Leistung, anschließende Krisensitzung an der Kollaustraße, und der Beginn der Demontage des langjährigen Stammtorhüters Robin Himmelmann. Das Horrorszenario Dritte Liga lag wie ein Schleier über dem Schultz-Team. "Das war schon ein bisschen der Tiefpunkt. Vielleicht war das auch der letzte Schuss vor den Bug, den wir gebraucht haben. Trotzdem glaube ich, dass meine Mannschaft die Niederlage gut weggesteckt hat", sagt Schultz.

St. Pauli genießt seinen guten Lauf in der Liga

Die Entwicklung ist bekannt: Seit dem Jahreswechsel gehört St. Pauli zu den stärksten Mannschaften der Zweiten Liga. Auch wenn in Richtung Aufstiegskampf nichts mehr geht, wollen die Hamburger ihren guten Trend fortsetzen und möglichst einen einstelligen Tabellenplatz erreichen. "Wir sehen diese verbleibenden acht Spiele als Chance, die nächsten Schritte zu gehen. Wir sind gut drauf, wissen aber auch, dass wir keine Winterpause hatten. Die Jungs sind seit anderthalb Jahren am durchbrettern und brauchen die Sommerpause, die kurz genug ausfällt. Wir genießen das jetzt gerade, sind hungrig und haben Bock Spiele zu gewinnen", gibt Schultz einen Einblick ins Innenleben der Mannschaft.

Einsatz von Rechtsverteidiger Ohlsson fraglich

Personell kann der Coach nahezu aus dem Vollen schöpfen. Unter der Woche hatte Offensivspieler Omar Marmoush (22) Probleme an der Hüfte, die mittlerweile aber behoben sind. Sorgen bereitet Schultz eher der Gesundheitszustand von Rechtsverteidiger Sebastian Ohlsson (27), den muskuläre Probleme plagen. "Ohlsson ist schmerzfrei, aber noch nicht trainingsfähig. Da werden wir vorsichtig sein", sagt Schultz.

Gute Nachrichten gab es hingegen von Eric Smith (24). Der Schwede hat seine Wadenverletzung überstanden und soll am Montag gegen Braunschweig wieder im Kader stehen. "Es spielt in unseren Überlegungen eine Rolle, dass wir gucken, wie können wir die Belastung vernünftig steuern. Es wird so sein, dass wir durchtauschen, da sprechen wir aber nicht von sieben oder acht Position, sondern vielleicht zwei bis drei Änderungen", verrät Schultz.

Eintracht-Trainer Meyer an Corona erkrankt

Eine Veränderung gibt es auch auf der Trainerbank der Braunschweiger. Eintracht-Coach Daniel Meyer (41) hat sich mit dem Coronavirus infiziert und befindet sich wie einer seiner Spieler aktuell in Quarantäne. "Ich denke mal, dass jeder mitbekommen hat, dass es bei ihnen Corona-Fälle gibt und auch mein Trainerkollege betroffen ist. Ich wünsche den Betroffenen gute Besserung bzw., dass die Symptome nicht so stark oder gar nicht auftreten", sagt Schultz