Hamburg. Vor zehn Jahren war Pliquett als Torwart beim 1:0-Sieg über den HSV einer der Derbyhelden des FC St. Pauli.
„Ich werde allein in der Alkotheke sitzen und mir das Spiel anschauen“, sagt Benedikt Pliquett (36), „anders geht es ja nicht – zu Hause habe ich kein Sky.“ Vor zehn Jahren war der Torwart beim 1:0-Sieg über den HSV einer der Derbyhelden des FC St. Pauli. Völlig überraschend hatte Trainer Holger Stanislawski den Ersatzkeeper für diese Partie aufgestellt, wegen dessen hoher Identifikation mit dem Club und dem Stadtteil. Sein Kung-Fu-Tritt gegen die HSV-Eckfahne nach Schlusspfiff ist unvergessen.
Seine Verbindung zu den Kollegen von damals ist weiterhin stark, auch wenn er sich vom Profifußball insgesamt längst distanziert hat. „Schulle ist ja noch vor Ort, deshalb habe ich noch Kontakt zum Verein“, sagt er. Trainer Timo Schultz gehörte damals zum Bundesligakader und ist damit Teil der „Ehemaligen“-WhatsApp-Gruppe. „Wir sind sehr aktiv, tauschen uns regelmäßig aus“, erzählt Pliquett.
Enge Verbindung zum Stadtteil St. Pauli
Nach dem Karriereende 2016 ist seine Verbindung zum Stadtteil St. Pauli eher noch enger geworden. Drei Shops mit „Spielzeug für Erwachsene“ betreibt er gemeinsam mit einem Partner.
Außerdem führt er die Kneipe Alkotheke, die er Anfang Februar in ein Corona-Testzentrum (coronatest-stpauli.de) verwandelt hat. Er hofft, demnächst auch die angekündigten Gratistests durchführen zu können. Wobei: Obdachlose und sozial benachteiligte Menschen erhalten den Test bei „Bene“ ohnehin kostenlos.
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Die Hilfe für die Ärmsten ist eine Herzenssache für den Zwei-Meter-Mann. Im vergangenen Jahr gründete er mit einem Freund den Verein „Brüder Teresa Straßenhilfe“, der sozial benachteiligte Menschen unterstützt.
Im Winter fährt er mit Helfern durchs Viertel, verteilt Schlafsäcke, Kleidung, heiße Suppen. Längst bestimmen andere Dinge als der Fußball Pliquetts Leben – außer an diesem Montag ab 20.30 Uhr.