Hamburg. Der neue Torjäger zog sich seine Gefäßverletzung im Bauch womöglich im Zweikampf zu – und fehlt bis auf Weiteres.
Während sich die Mannschaft des FC St. Pauli an diesem Donnerstag auf die Auswärtspartie bei Darmstadt 98 am Sonnabend (13 Uhr) vorbereitet, wird Guido Burgstaller an der Kollaustraße fehlen. Der 31 Jahre alte Stürmer muss sich zeitgleich im Universitätskrankenhaus Eppendorf (UKE) einer Operation unterziehen. Beim aus Schalke gekommenen Neuzugang wurde eine Gefäßverletzung im Bauch diagnostiziert. Die für einen Fußballer ungewöhnliche Verletzung zog sich der Offensivspieler offenbar am Montagabend beim 2:2 gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber 1. FC Nürnberg zu.
Genau rekonstruieren kann es aber weder die medizinische Abteilung des Kiezclubs noch Burgstaller selbst. Auslöser war aber wohl ein Zweikampf. Bei seiner Auswechslung in der 77. Minute wirkte der Stürmer jedenfalls nicht sichtbar angeschlagen. Nach dem Spiel sprach Burgstaller im Millerntor-Stadion auch noch ganz normal mit Mitspielern und Mitarbeitern der Medienabteilung, ehe er nach Hause fuhr.
Lebensgefahr bestand bei Burgstaller nicht
In der Nacht zu Dienstag fühlte sich der Neu-Hamburger aber nicht wohl und kontaktierte deshalb beunruhigt die Mannschaftsärzte Volker Carrero, Sebastian Schneider und Niklas Hennecke. Diese reagierten schnell und schickten den St.-Pauli-Profi vorsorglich ins UKE. Eine goldrichtige Entscheidung, wie sich am Ende herausstellte. Vor Ort wurde bei Untersuchungen die Gefäßblessur festgestellt.
Bleibt eine solche Verletzung eines Blutgefäßes unerkannt, können durch die entstehenden inneren Blutungen gravierende Folgen für die Gesundheit entstehen. Lebensgefahr, das betont der FC St. Pauli mit Nachdruck, bestand bei Burgstaller aber zu keiner Sekunde. „Das ist für uns alle ein Schock, vor allem aber für Guido selbst. Wir hoffen, dass er die Operation gut übersteht, und wünschen ihm eine schnelle Genesung“, sagte Sportchef Andreas Bornemann (49). Sein erstes Heimspiel für St. Pauli wird Burgstaller auf jeden Fall so schnell nicht vergessen.
Beim Training fehlten weitere acht Spieler
Wann der Club wieder auf den Österreicher setzen kann, ist noch nicht abzusehen. In der Vereinsmitteilung hieß es lediglich, Burgstaller werde bis auf Weiteres fehlen. Die Rückkehr in den Spielbetrieb ist für die Verantwortlichen derzeit aber ohnehin sekundär. „Die Gesundheit steht über allem, und ich freue mich auf den Tag, an dem Guido wieder gesund und fit auf dem Trainingsplatz steht“, sagte Trainer Timo Schultz.
Neben Burgstaller musste Schultz beim Training am Mittwoch auf acht weitere Spieler verzichten. Mit Sebastian Ohlsson (27), Philipp Ziereis (27) und Christopher Avevor (28) fehlten gleich drei Leistungsträger aus dem Abwehrbereich. Darüber hinaus konnten auch die Offensivspieler Simon Makienok (29), Daniel-Kofi Kyereh (24) sowie die Talente Luis Coordes (21), Jannes Wieckhoff (20) und Marvin Senger (20) nicht mitwirken. So absolvierte Schultz mit nur 15 gesunden Feldspielern die knapp anderthalbstündige Einheit.
Außenbahnspieler Jannes Wieckhoff (20) wird wegen anhaltender Fußprobleme auch am Sonnabend im Auswärtsspiel bei Darmstadt 98 nicht zur Verfügung stehen.