Elversberg. Mal wieder raus in der ersten Pokalrunde: St. Pauli ist spielerisch unterlegen gegen Elversberg, einen Viertligisten aus dem Saarland.
Der FC St. Pauli hat sich in der ersten Runde des DFB-Pokals bis auf die Knochen blamiert. Die Kiezclub verlor beim Regionalligisten SV Elversberg auch in der Höhe verdient mit 2:4 (1:2). Der Viertligist aus dem Saarland war nicht nur kämpferisch, sondern zur Überraschung aller Beteiligten auch spielerisch überlegen gegen den Hamburger Zweitligisten, der phasenweise vorgeführt wurde.
Nach seinem verpatzten Pflichtspiel-Debüt dürfte auf den neuen Trainer Timo Schultz und seine Spieler eine unruhige Woche mit vielen kritischen Fragen zukommen. Ist diese Mannschaft wirklich bereit für den Zweitliga-Start am Montag in einer Woche beim VfL Bochum (20.30 Uhr)?
St. Pauli übt sich in Floskeln nach Blamage
„Das war ein absolut verdienter Sieg für Elversberg. Der Gegner hat uns von Anfang an den Schneid abgekauft“, sagte Schultz, der sich damit einer uralten Fußball-Floskel bediente. Elversberg sei „schneller im Kopf und schneller mit den Beinen" gewesen.
Dabei erwischte der FC St. Pauli am Sonntagnachmittag einen Start nach Maß und ging früh durch Marvin Knoll in Führung (7.). Anschließend spielte aber fast nur noch der ambitionierte Viertligist aus Elversberg und drehte die Partie noch vor der Pause durch die Tore von Schnellbacher (16.) und Dragon (26.).
„Wir hatten eigentlich nie Zugriff auf das Spiel“, klagte Torschütze Knoll. „Stattdessen haben wir total den Faden verloren.“ Und Torhüter Robin Himmelmann monierte, dass St. Pauli immer „ein, zwei Schritte zu spät" gewesen sei und „unnötige Fehler" gemacht habe.
DFB-Pokal: Elversberg verschießt Elfmeter gegen St. Pauli
Auch nach dem Seitenwechsel war für St. Pauli keine Besserung in Sicht. Nahezu jeder Standard der Heimelf sorgte für Gefahr im Strafraum der Hanseaten, die in der Defensive teilweise vogelwild agierten. Fellhauer (48.) und wieder Schnellbacher (67.) machten schließlich alles klar für die Gastgeber. Der Treffer des eingewechselten Hamburgers Rico Benatelli (78.) diente letztlich nur der Ergebniskosmetik.
Das Ergebnis hätte sogar noch höher ausfallen können, doch Elversbergs Suero Fernandez (73.) verschoss einen durch Kapitän Christopher Avevor verschuldeten Elfmeter.
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St. Pauli und die Blamagen im DFB-Pokal
Für St. Pauli ist die Pleite in Elversberg ein weiteres Kapitel peinlicher Pokal-Auftritte: Seit der Jahrtausendwende ist es bereits das elfte Ausscheiden in der ersten Runde, wie folgende Übersicht zeigt:
- 2020/21: Elversberg (2:4)
- 2018/19: Wehen Wiesbaden (2:3 n.V.)
- 2017/18: Paderborn (1:2)
- 2015/16: Gladbach (1:4)
- 2013/14: Preußen Münster (0:1)
- 2011/12: Eintracht Trier (1:2)
- 2010/11: Chemnitz (0:1)
- 2008/09: Erzgebirge Aue (4:5 n.E.)
- 2006/07: FC Bayern (1:2 n.V.)
- 2004/06: Energie Cottbus (1:3)
- 2001/02: Darmstadt (1:3)
Die Statistik:
- Elversberg: Lehmann - Fellhauer (84. Kohler), Rehfeldt, Conrad, Neubauer - Dragon, Suero Fernandez - Dacaj (84. von Piechowski), Feil (68. Dürholtz), Tekerci (79. Baumgärtel) - Schnellbacher (78. Gösweiner). - Trainer: Steffen
- St. Pauli: Himmelmann - Ziereis, Avevor, Senger (37. Wieckhoff) - Ohlsson, Knoll (60. Makienok), Aremu (60. Benatelli), Paqarada (60. Zalazar) - Dittgen - Taschtschy (75. Daschner), Kyereh. - Trainer: Schultz
- Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau-Queichheim)
- Tore: 0:1 Knoll (7.), 1:1 Schnellbacher (16.), 2:1 Dragon (26.), 3:1 Fellhauer (48.), 4:1 Schnellbacher (67.), 4:2 Benatelli (78.)
- Gelbe Karten: Neubauer, Conrad - Ohlsson, Dittgen, Taschtschy
- Besondere Vorkommnisse: Suero schießt einen Foulelfmeter über das Tor (73.)