Herzlake. Auch Abwehrspieler Daniel Buballa, der sehr von Trainer Jos Luhukay profitierte, begrüßt die neuen Impulse.
Am Donnerstagvormittag durfte Daniel Buballa endlich im Rahmen von St. Paulis Trainingslager in Herzlake auf dem Rasen arbeiten und richtig Fußballspielen, nachdem er tags zuvor nur Einheiten an den in der Tennishalle aufgebauten Fitnessgeräten absolviert hatte.
„Schulle musste mich ein bisschen bremsen“, berichtet der 30-Jährige, der aufgrund von Knieproblemen in der Schlussphase der vergangenen Saison nicht mehr aktiv in den Kampf gegen Abstieg hatte eingreifen können. Nach der Sommerpause waren die Probleme mit dem ersten Belastungen zurückgekommen. „Deshalb haben wir das Programm etwas heruntergefahren. Doch jetzt ist das Knie beschwerdefrei“, sagt Buballa.
Buballa begrüßt Luhukay-Trennung bei St. Pauli
Wie die meisten seiner Mitspieler spürt und genießt auch er die Aufbruchstimmung im Team, die insbesondere durch die Ablösung von Jos Luhukay und die Ernennung von Timo Schultz als neuen Cheftrainer und der beiden erst 27 Jahre jungen Co-Trainer Loic Favé und Fabian Hürzeler entfacht wurde. „Man merkt, mit wie viel Einsatz und Leidenschaft die Trainer bei der Sache sind.“
Dabei muss man wissen, dass der schnelle und ausdauerstarke Defensivspieler als einer der ganz wenigen Akteure seines Teams durchaus eine positive Erfahrung mit Luhukay gemacht hat. Der Niederländer funktionierte ihn vom linken Außenverteidiger zum Innenverteidiger um und ernannte ihn zum zweiten Kapitän. Buballa zahlte mit stabilen Leistungen zurück, was in der Vergangenheit nicht immer der Fall gewesen war.
„Ich bin sehr dankbar für das Vertrauen, das mir Jos in der vergangenen Saison geschenkt hat und die Entwicklung, die ich unter ihm nehmen konnte“, sagt Buballa. Er betont aber auch: „Ich bin nicht traurig, dass Jos nicht mehr da ist. Insgesamt ist es die richtige Entscheidung, einen Schlussstrich gezogen zu haben. Ich glaube, dass die Entscheidung, mit dieser neuen Euphorie, dieser neuen Stimmung, diesem neuen Impuls in die neue Saison zu gehen, auf jeden Fall die richtige ist. Und ich freue mich auch, dass es mit Schulle jemand geworden ist, den ich schon kenne und bei dem man weiß, dass wir alle viel Spaß haben werden, wenn es läuft.“
Östigard spielt jetzt für Coventry City
Davon konnte am Donnerstagnachmittag allerdings weniger die Rede sein. Nachdem sich Timo Schultz die von seinen Co-Trainern geleitete Einheit, bei der Angriffsvarianten bewusst ohne echte Gegenwehr der Verteidiger geübt wurden, intensiv angeschaut hatte, kritisierte er laut: „Das reicht so nicht, um weiterzukommen.“
Tatsächlich waren einige Angriffe unkonzentriert vorgetragen worden und hatten nicht zum Torabschluss geführt. Zudem forderte er auf, nicht direkt nach dem Training Basketball oder an der Tischtennis zu spielen.
Timo Schultz sieht Buballa auch künftig in der Rolle des Innenverteidigers. „Mittlerweile habe ich mich schon ein bisschen mit der Position angefreundet. Am liebsten spiele ich die linke Position in einer Dreierkette. Das ist so ein bisschen zwischen Innen- und linkem Außenverteidiger“, sagt Buballa dazu.
Ein möglicher Konkurrent Buballas als Innenverteidiger wird unterdessen nicht zu St. Pauli zurückkehren. Der Norweger Leo Östigard, der in der vergangenen Saison mit Stürmer Viktor Gyökeres vom Premier-League-Club Brighton & Hove Albion an St. Pauli verliehen worden war, wechselt jetzt ebenfalls als Leihgabe zum englischen Zweitliga-Aufsteiger Coventry City.